onsdag, april 20, 2016

Nachrichten, 20. April 2016

Schweden - Politik
Die Grünen Schwedens stellen weiterhin hinter den zurückgetretenen Bauminister Mehmet Kaplan, der der Regierung auch nach seinem Rücktritt noch Probleme verursacht, da Ministerpräsident Stefan Löfven noch keinen Nachfolger für Kaplan sieht und die Grünen nicht sicher sein können erneut eine Person aus ihren Reihen als Bauminister zu sehen. Immerhin muss sich Kaplan keine Gedanken über seine finanzielle Zukunft machen, denn nach einem Rücktritt stehen ihm zwölf Monate lang ein monatliches Gehalt von 127.000 Kronen zu, was bedeutet, dass er eine Summe erhalten kann für die eine Friseuse oder eine Verkäuferin zehn Jahre lang arbeiten muss.

Schweden - Politik
Eine Analysegruppe für die sogenannte „grüne Umstellung“ legte gestern der Regierung ihre Ergebnisse und Ratschläge vor. Maria Wetterstrand, eine der beiden Vorsitzenden der Gruppe, macht dabei deutlich, dass die Regierung bei ihren Beschlüssen eine wesentlich schnellere Gangart einschlagen muss als bisher wenn Schweden eine führende Position in Umweltfragen behalten will. Nach Wetterstrand wird auch die zukünftige Wirtschaft deutlich von umweltfreundlichen Umstellungen abhängig sein, unter anderem auch im Flugverkehr.

Schweden - Arbeitswelt
Obwohl in Schweden ein extremer Lehrermangel zu verzeichnen ist, ist es aus dem Ausland zugewanderten Lehrern nahezu unmöglich in Schweden zugelassen zu werden, aus rein bürokratischen Gründen. Die meisten Anträge im Ausland ausgebildeter Lehrer scheitern daran, dass in Schweden die Lehrstoffe sehr detailliert aufgeschlüsselt und bewertet werden, was in kaum einem anderen Land der Welt der Fall ist. Flexibilität und Umdenken ist jedoch in den schwedischen Ämtern immer noch sehr schwierig, was nicht nur den neuen Schweden schadet, sondern auch der schwedischen Gesellschaft. Die Regierung, und damit auch der grüne Kultusminister Gustav Fridolin, verschanzen sich hinter der Aussage, dass sie das hohe Ausbildungsniveau Schwedens nicht senken werden.

Schweden - Arbeitswelt
Journalisten der Sendung Uppdrag Granskning konnten aufdecken, dass im Prestigebau Mall of Scandinavia in Stockholm bei den Arbeitern geradezu sklavenartige Verhältnisse herrschten und herrschen, obwohl der Bauherr Peab versichert dass selbst alle Subunternehmer sich an Tarifverträge halten. Den Journalisten gegenüber erklärten verschiedenen von Leiharbeitgebern angeheuerte Arbeiter, dass sie pro Stunde 25 oder 30 Kronen bezahlen, oft 48 Stunden mit nur kurzen Pausen arbeiten müssen, dies mit Hilfe von Amphetaminen, und dass ihnen beim Anschluss an eine Gewerkschaft mit der Kündigung gedroht wird. Selbst der gesetzlich vorgeschriebene Urlaub wird von gewissen Unternehmern untersagt.

Schweden - Recht
Im Herbst des Jahres wird in Schweden das Sexualstrafrecht geändert, wobei der Tatbestand der Vergewaltigung zum sexuellen Übergriff wird und eine Frau bereits dann Klage wegen einem Übergriff führen kann, wenn sie trotz einem Nein zum Geschlechtsverkehr gedrängt wurde oder sich im betrunkenen Zustand nicht wehren konnte. Während viele Frauen diese Änderung als Sieg betrachten, dürfte sich in der Realität nichts ändern, denn noch immer bleibt die Beweislast die Gleiche, was heute fast schon pauschal zum Freispruch der Vergewaltiger führt. In der Regel müssen Frauen Verletzungen aufweisen, zerrissene Kleidung vorzeigen können und möglichst einen Zeugen haben.

Schweden - Gesellschaft
Nicht nur die Begeisterung zu Europa ist bei der schwedischen Bevölkerung stark abgekühlt, denn nach einer Meinungsumfrage von Sifo sind auch die Fragen nach einer besseren Ausbildung, die Wirtschaftslage und die Umweltpolitik kaum noch ein Thema für die Schweden. Denn für 62 Prozent der Befragten ist die Einwanderung der Flüchtlinge das gegenwärtig größte Problem, gefolgt von der Angst vor terroristischen Anschlägen. Aus diesen Zahlen geht deutlich hervor, dass die Mehrheit der schwedischen Bevölkerung den Trends folgen, die Politiker und die Presse aufstellen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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