torsdag, november 15, 2012

Nachrichten vom 15. November 2012

Schweden - Politik
Nachdem heute in der schwedischen Presse ein kurzer Film verbreitet wurde in dem der ökonomische Sprecher der Sverigedemokraterna eine junge Frau sehr deutlich als Hure und einen Migranten als „Blatte“ (Schabe) bezeichnete, musste Erik Almqvist noch am gleichen Tag von allen seinen Ämtern innerhalb der Partei zurücktreten, auch wenn er versichert sich nie so auszudrücken und sich an den Film aus dem Jahre 2010 nicht erinnern kann. Noch ist allerdings die Frage offen, ob er auch seinen Platz im Parlament aufgibt oder als unabhängiger Politiker behält.

Schweden - Arbeitsmarkt
Nach dem schwedischen Arbeitsamt wurden im September des Jahres 7.330 Personen entlassen und im Oktober 10.300, wobei voriges Jahr im Oktober gerade einmal 5.700 Arbeiter und Angestellte entlassen wurden. Gegenwärtig hat die Arbeitslosenquote im Land bereits 8,6 Prozent erreicht. Bisher sind die Entlassungen vor allem in der Industrie zu suchen, während im öffentlichen Dienst nach wie vor nur vereinzelt Angestellte entlassen werden. Die bisherigen Zahlen von November weisen darauf hin, dass sich der aktuelle Trend weiterhin ausdehnen wird.

Schweden - Arbeitsmarkt
Zwischen der Fluggesellschaft SAS und den Gewerkschaften wurden erste Gespräche eingeleitet, auch wenn die Gewerkschaften an der Ernsthaftigkeit ihres Gesprächspartners zweifeln, da SAS bereits am gleichen Tag als die Sparmaßnahmen bekannt gegeben wurden, Vierfarbprospekte mit den neuen Tarifen, der zusätzlichen Arbeitszeit und anderen Bedingungen an ihre Angestellten austeilten, die in keinem Punkt mehr auf frühere Abkommen bauen. Nach der Gewerkschaft sieht dies so aus, also ob SAS seit Wochen einen fertigen Plan hatte und gar nicht an ernsthaften Gesprächen interessiert ist.

Schweden - Arbeitswelt
Eine Studie des Gewerkschaftsverbands LO belegt, dass die ökonomischen Krise in Schweden die Situation der Angestellten von Zeitarbeitsunternehmen in bedeutendem Masse negativ beeinflusst. Nur noch wenige unter ihnen bekommen Fortbildungsmaßnahmen angeboten und immer mehr unter ihnen werden nur noch für monotone Arbeiten eingesetzt. Auch wenn die aktuelle Studie noch keine endgültige Prognose erlaubt, so geht der Trend dahin, dass Zeitarbeitsangestellte in der Industrie zu Angestellten zweiter Klasse werden.

Schweden - Arbeitswelt
Obwohl mittlerweile bereits 150.000 Schweden kein Arbeitslosengeld mehr erhalten, da Teilzeitarbeiten und befristete Verträge in vielen Fällen nicht ausreichen um bei einer Kündigung Arbeitslosengeld zu erhalten, andere nicht Mitglied der A-kassan waren und gleichzeitig aber auch die Tagessätze seit Jahren nicht mehr der Gehaltsentwicklung angepasst wurden, so dass viele Schweden bei plötzlicher Arbeitslosigkeit ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen können, erklärt Arbeitsmarktministerin Hillevi Engström, dass eine Änderung in Fragen von Arbeitslosengeld während dieser Wahlperiode nicht in Diskussion steht.

Schweden - Immobilien/Wohnungen
Nach ersten Hochrechnungen der schwedischen Mieterverbände werden sich die Preise für Untermieten im nächsten Jahr verdoppeln, da die Regierung ein Gesetz auf den Weg bringen will, das Wuchermieten in Städten legalisiert und gleichzeitig den sozialen Wohnungsbau beschränkt. Mieten sollen in Zukunft durch Angebot und Nachfrage gesteuert werden, was bei der aktuellen Wohnungsnot bedeutet, dass Mieten in allen mittleren und größeren Städten Schwedens anziehen werden.

Schweden - Gesellschaft
Nach der kostenlosen Tageszeitung Metro kennt jeder zweite Schweden jemanden, der zu viel Alkohol trinkt, aber nur 64 Prozent unter jenen, die sich um die Situation einer anderen Person beunruhigen, wagen den „Alkoholikern“ auch etwas zu sagen. Als Ursache für das Schweigen werden zwei Hauptgründe genannt. Zum einen wollen viele den Betroffenen nicht verletzen und zum anderen haben viele davon Angst durch ein Gespräch die Beziehung zu zerstören.

Schweden - Gesellschaft

Nach einer Studie des Meinungsforschungsinstituts TNS Gallup im Auftrag der schwedischen Bank Nordea, brechen drei viertel der Schweden eine junge Beziehung ab, wenn der Partner Schulden hat oder unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen lebt. Aber auch in zahlreichen anderen Situationen spielen Geldfragen und wirtschaftliches Verhalten in neuen Partnerschaften eine bedeutende Rolle. Jemand ohne Geld ist auf jeden Fall für die Mehrheit der Schweden nicht als Partner zu denken.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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