fredag, november 23, 2012

Nachrichten vom 23. November 2012

Schweden - Politik
Obwohl die Sverigedemokraterna, zumindest nach dem Vorsitzenden Jimmie Åkesson, sich nicht mehr als rassistische Partei zeigen wollen und aus diesem Grund auch kürzlich drei Mitgliedern ihre Rolle innerhalb der Partei verloren haben, zeigt sich nun der neue rechtspolitische Sprecher der Partei, Richard Jomshof, wieder auf der klassischen Linie der Partei, denn er vergleicht den Islam mit den Nationalsozialisten und sieht ihn als die größte aktuelle Gefahr für die schwedische Gesellschaft. Diese Meinung vertritt er auch in der Zeitung Dispatch International, die alle Parteimitglieder zum Jahresende in ihrem Briefkasten finden werden.

Schweden - Politik
Nach der Dagens Nyheter erhält der frühere Verteidigungsminister Sten Tolgfors pro Monat 115.000 Kronen als Mitglied des Parlamentes und als Entschädigung für seinen Rücktritt, ohne dass Tolgfors seit März an einer einzigen Sitzung teilgenommen hat oder einen einzigen Antrag gestellt hätte. Durch den Rücktritt konnte der Ex-Minister daher mit einem Doppelverdienst entlohnt werden, der ihn zu nichts verpflichtet.

Schweden - Politik
Auch wenn das schwedische Parlament am 1. März 2010 durch eine Abstimmung die Mehrheit dafür bekam den Mord an den Armeniern während des Zweiten Weltkriegs als Völkermord zu bezeichnen, weigert sich der Außenminister Schwedens, Carl Bildt, die Entscheidung des Parlaments in der Regierung umzusetzen, denn in seinen Augen hat das Parlament keinerlei Einfluss auf die Außenpolitik des Landes. Nach Carl Bildt wird die Regierung nie vom Völkermorde der Armenier reden, unabhängig davon welche Meinung das Parlament hat.

Schweden - Unterricht/Politik
Die Regierung Schwedens ist fest entschlossen bereits zum Januar einen Nachhilfeunterricht zu ermöglichen, dessen Kosten bis zu 50 Prozent von den Steuern abgesetzt werden können. Nach einer Umfrage von Sifo, im Auftrag der Fernsehanstalt SVT, sind allerdings nur 47 Prozent der Bevölkerung für die Maßnahme, während 48 Prozent dagegen sind und zwei Prozent gar nicht erst über das nötige Geld für Nachhilfeunterricht verfügen. Das Schulamt und die Lehrer sprechen sich gegen dieses Maßnahme aus, da es die Aufgabe der Schule ist allen Schülern eine gute Bildung zu garantieren und die Aufgabe der individuellen Unterstützung bereits bei den Lehrern liegt.

Schweden - Arbeitsmarkt

Nachdem mehrere Gewerkschaften dem Druck der Fluggesellschaft SAS nachgaben und geringere Gehälter akzeptierte, wollen nun nicht nur Volvo in Göteborg und SSAB in Borlänge eine Gehaltssenkung bei ihren Angestellten durchsetzen, sondern auch zahlreiche kleinere Unternehmen, auch wenn sie alle erklären, dass sie dann selbstverständlich auch die Arbeitszeit senken werden. Das Modell SAS könnte daher der Anlass dafür sein, dass das gesamte Lohnprinzip Schwedens aufgegeben werden muss und Angestellte einer unsicheren Zukunft entgegengehen.

Schweden - Unterricht
Von den rund 400 Anträgen auf Zulassung oder Erweiterung einer Freischule wurden dieses Jahr 139 Anträge bewilligt, prozentual gesehen weitaus mehr als die letzten Jahre. Das Schulamt hat insbesondere 60 neue Einrichtungen von Privatschulen erlaubt, obwohl die Diskussion über die Rolle von Risikokapitalunternehmen in der Ausbildung von Politik und Bevölkerung immer mehr kritisiert wird.

Schweden - Immobilien
Nach einer Studie der Swedbank werden die höchsten Baukredite am wenigsten amortisiert, wobei insbesondere jüngere Stadtbewohner ohne Kinder bei Hauskrediten nur die Zinsen bezahlen, obwohl gerade in dieser Gruppe die Kredite in der Regel sehr hoch sind. Nach der Studie zahlen in Schweden insbesondere Familien mit Kindern außerhalb von Großstädten auch ihre Häuser und Wohnungen ab und beschränken sich nicht auf die Zinsen. Das Durchschnittsalter dieser Gruppe liegt zwischen 45 und 54 Jahre.

Schweden - Gesundheit/Natur
Nachdem die Anzahl der Zecken in Schweden, die Borreliose oder FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen, seit 15 Jahren permanent ansteigt, wollen nun die drei nordischen Länder Schweden, Norwegen und Dänemark eine Zusammenarbeit einleiten, die es erlaubt eine Kartografie zu erstellen, die erklärt an welchen Stellen sich Zecken häufen, die Krankheiten übertragen, wie sie sich in den drei Ländern verteilen und in welche Richtungen sie sich ausdehnen. Als Ursache für die steigende Anzahl an Zecken sehen die Forscher die Klimaveränderungen. Im vorigen Jahr erkrankten allein im Raum Öresund/Kattegatt und Skagerrak rund 40.000 Personen an einer von Zecken übertragenen Krankheit.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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