tisdag, oktober 22, 2013

Nachrichten vom 22. Oktober 2013

Schweden - Politik
SKL (Sveriges kommuner och landsting) haben sich entschlossen das Pensionssystem für lokale und regionale Politiker umzustellen, was bedeutet, dass diese bei Ausscheiden aus der Politik nicht mehr mit 50 Jahren eine hohe Pension ausbezahlt bekommen und auf jede Arbeitssuche verzichten können, sondern dass diese nur noch bis zu drei Jahre lang Übergangszahlungen bekommen und wieder in das Berufsleben zurückkehren müssen. Allerdings soll die neue Bestimmung nur für jene Politiker gelten, die in Zukunft neu gewählt werden und nicht für jene, die bereits einer hauptberuflichen politischen Aktivität nachgehen. Wie üblich, so wollen einige unter ihnen nicht auf die goldene Pension mit 50 verzichten.

Schweden - Recht
Die Zeitung Dagens Juridik berichtete gestern, dass ein Landgericht die Entschädigung für eine junge Frau, die von ihrem damaligen Freund bei Sexszenen gefilmt wurde und diese Filme ohne ihre Genehmigung auf Pornoseiten veröffentlichte, von 130.000 Kronen auch 25.000 Kronen reduzierte, da das Gericht der Meinung ist, dass sich das sexuelle Verhalten in den letzten Jahren gelockert hat und daher in so einem Fall keine hohe Strafe gerechtfertigt werden kann. Das Gericht argumentiert weiter, dass der Schaden für die junge Frau ohnehin nicht sehr hoch sein kann, da sie für die meisten Besucher dieser Pornoseiten eine Unbekannte sei.

Schweden - Recht
Das schwedische Schulamt legte nun gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts, das der Internatsschule Lundsberg erlaubte den Schulbetrieb wieder aufzunehmen, Einspruch eingelegt, da das Amt nicht der Meinung ist, dass Lehrer und Direktor der Schule keine Verantwortung mehr über ihre Schüler haben sobald diese das Schulgebäude verlassen haben und das Internatgebäude betreten. Das Schulamt zielt nun auf ein Grundsatzurteil, das deutlich klarlegt ob ein Internat zum Freiraum wird oder ob man diese Einrichtung als eine Art Annex zur Schule betrachtet, da hier die Eltern den Lehrern die Erziehungsvollmacht übergeben haben.

Schweden - Arbeitsmarkt
Der schwedische Integrationsminister Erik Ullenhag will zum kommenden Juli das Gesetz für Migranten verschärfen, die sich in einem sogenannten Etableringssystem befinden und die ersten zwei Jahre dafür täglich 308 Kronen erhalten. Bisher konnte dieser Beitrag nur gekürzt werden wenn die Betroffenen es ablehnten einen Sprachkurs zu besuchen. In Zukunft müssen diese Personen auch jeden angebotenen Arbeitsplatz akzeptieren, auch wenn sich der Minister nicht die Mühe machte zu überprüfen wie viele dieser Migranten überhaupt ein Arbeitsangebot ablehnten. Es ist lediglich bekannt, dass gegenwärtig rund 22.000 Migranten an Integrationsmaßnahmen eingeschrieben sind.

Schweden - Arbeitsmarkt
Das schwedische Arbeitsamt warnt davor, dass ab 2015 sehr viele Firmen über Arbeitsplätze verfügen werden, die nicht mehr besetzt werden können, denn schon heute sind rund 70 Prozent der Arbeitslosen so lange ohne Aktivität, dass sie kaum noch für anspruchslose Tätigkeiten eingesetzt werden können. Der Mangel an Arbeitskräften wird dann gleichzeitig die Löhne in diesen Mangelberufen in die Höhe treiben, was dann erneut zu einer Belastung für Arbeitgeber werden kann. Das Problem ist vor allem, dass Langzeitarbeitslose statt einer sinnvollen Ausbildung eine Beschäftigungstherapie erhalten und Hochschulen am zukünftigen Bedarf vorbeiplanen.

Schweden - Gesundheit
Obwohl die Anwendung von Hydrochinon in hautaufhellenden Produkten wie Hautcremes seit rund zehn Jahren im europäischen Raum verboten ist, stellten die Journalisten der schwedischen staatlichen Rundfunkanstalt Sveriges Radio fest, dass man sowohl in Stockholm als auch in Malmö weiterhin Produkte mit Hyrdrochinon offen verkauft.  Hydrochinon, das verhindert, dass sich dunkle Hautpigmente entwickeln, gilt als krebserzeugendes Mittel, was bisher allerdings nur bei Tierversuchen nachgewiesen wurde. Mehrere europäische Länder, wie auch Schweden, tolerieren daher weiterhin den Verkauf von Produkten mit Hydrochinon und nehmen gesundheitliche Schäden ihrer Kunden bewusst in Kauf.

Schweden - Gesellschaft
Nach einer Studie des Gewerkschaftsbunds Unionen wurde bereits jede vierte Frau am Arbeitsplatz sexuell belästigt, wobei hierbei alles zwischen Berührungen und sexuellen Anspielungen gerechnet wird. Die Hälfte dieser Frauen haben zu diesen Belästigungen grundsätzlich geschwiegen und diese passiv ertragen. Das Problem dabei ist vor allem, dass jene Männer, die Frauen belästigen, sehr häufig eine Machtposition ausüben und die Frauen daher indirekt zum Schweigen gezwungen werden, wollen sie ihren Arbeitsplatz behalten. Unter den Männern geben vier Prozent zu, dass sie am Arbeitsplatz bereits sexuell belästigt wurden.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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