lördag, oktober 26, 2013

Nachrichten vom 26. Oktober 2013

Schweden - Politik
Während vorgestern die Opposition in Steuerfragen aus Nachlässigkeit eine wichtige Forderung im Parlament nicht durchsetzen konnte, ist es ihr gestern gelungen in einer Bildungsfrage die Regierungsallianz zu überstimmen. Auf Grund des steigenden Lehrermangels kämpfte die Opposition erfolgreich dafür, dass eine größere Gruppe an Lehrern eine sogenannte Lehrerlegitimation beantragen können, die ausbildungsmäßig die gleichen Fähigkeiten nachweisen können als Lehrer, die bisher von der Regierung akzeptiert wurde. Es handelt sich dabei um Berufsschullehrer, Lehrer in der Erwachsenenbildung und sogenannte Freizeitpädagogen.

Schweden - Wirtschaft
Nach einer Studie der Landwirtschaftsuniversität Schwedens vernichten die Läden des Landes etwa 50 Prozent mehr Waren, insbesondere Gemüse und Obst, als notwendig, da sie der Meinung sind, dass diese Ware nicht den hohen Ansprüchen des Geschäftes entspricht und von Kunden nicht gekauft werden. In der Tat könnte ein großer Teil der Ware natürlich verkauft werden, aber die Geschäfte wollen keinerlei Risiko eingehen und durch Reklamationen liegt der Schaden bei den Lieferanten, was allerdings auch die Preise von Obst und Gemüse erhöht und wertvolle Lebensmittel in Abfall verwandelt.

Schweden - Wirtschaft
Nachdem AB Volvo im dritten Quartal des Jahres rund eine Milliarde weniger an Bruttogewinn verzeichnete als in der gleichen Epoche des Vorjahres, hat sich die Geschäftsleitung des Konzerns dazu entschlossen zu drastischen Maßnahmen zu greifen um die Konkurrenzkraft zu erhalten. Neben der Rationalisierung in der Fertigung werden im kommenden Jahr auch etwa 2000 Angestellte und Berater AB Volvo verlassen müssen. Wie stark Schweden davon betroffen ist, kann oder will die Geschäftsleitung bisher nicht veröffentlichen, da die Sparmaßnahmen auch Frankreich, die USA und Japan betreffen werden.

Schweden - Recht
Nachdem bisher die Verletzungen nach einer Misshandlung oft nicht von jenen eines Unfalls zu unterscheiden sind und daher sehr viele dieser Fälle nie vor Gericht kommen, haben die Forscher der Universität Lund nun den Auftrag erhalten an einer wissenschaftlichen Methode zu arbeiten, die es erlaubt Verletzungen und Schäden nach einer Misshandlung deutlich erkennen und beweisen zu können. Da man gegenwärtig diese Unterschiede in Gutachten nicht bewerten kann, werden über 80 Prozent aller Anzeigen wegen Misshandlung niedergelegt und nicht einmal von Gerichten behandelt.

Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Studie von Swedwatch müssen die Möglichkeiten des Ausländeramts hinsichtlich der Kontrollen von Firmen, die Beerenpflücker anheuern, erweitert werden wenn man die regelmäßigen Probleme vermeiden will. Nach Swedwatch muss das Migrationsamt die Möglichkeit haben diese Firmen nicht nur vor dem Erteilen der Aufenthaltsgenehmigungen zu kontrollieren, sondern diese auch während der Pflückphase und bis zum Rückkehr der Beerenpflücker kontrollieren, da nur dadurch garantiert wird, dass die Arbeiter auch ihren Lohn erhalten.

Schweden - Unterricht
Eine steigende Gruppe an Pädagogen fordert, dass, nach Modell von Großbritannien und Estland, Programmieren in Schweden als Unterrichtsfach aufgenommen wird, da immer mehr in unserer Gesellschaft von Programmen gesteuert wird. Allerdings soll in den Schulen nicht das höhere Programmieren unterrichtet werden, sondern die Basis, die es den Schülern ermöglicht zu verstehen wie ein Computer arbeitet und auf welche Weise ihm Befehle gegeben werden, wie zum Beispiele Spiele entstehen oder Abläufe programmiert werden. Die Schwierigkeit besteht allerdings noch darin entsprechende Lehrer zu finden.

Schweden - Gesundheit
Nachdem die schwedische Regierung sich entschieden hat, dass nur jene Personen bei denen innerhalb von acht Monaten nach der Impfung gegen die Schweinegrippe eine Narkolepsie festgestellt wird, entschädigt werden, zeigt sich nun, dass etwa 30 Personen, davon 19 Kinder, keinerlei Entschädigung bekommen, da bei ihnen die Schlafkrankheit zu spät entdeckt wurde. Das blockübergreifende Versprechen ist für diese Personen daher ungültig. Sozialminister Göran Hägglund will zudem zu diesen Fällen keinerlei Stellung nehmen, obwohl Mediziner klar sagen, dass man eine entsprechende Diagnose nicht auf acht Monate beschränken kann, denn viele Kranke suchen für ihre Müdigkeit monatelang eine andere Erklärung.

Schweden - Gesundheit
Nachdem sich das Bauamt Schwedens vor wenigen Tagen noch weigerte bekannt zu geben in welchen Ort Trinkwasser mit Bisphenol A aus den Wasserhähnen kommen kann, hat sich das Amt nun doch entschlossen klarere Hinweise darüber zu liefern, die dann von den Gemeinden und hierüber die entsprechenden Baugesellschaften, die Betroffenen informieren können. Am meisten davon betroffen sind Bewohner von Stockholm, Göteborg, Ängelholm und Märsta, wo mit Sicherheit mehrere tausend Wohnungen davon betroffen sind.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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