torsdag, december 22, 2022

Nachrichten, 22. Dezember

Schweden - Politik
Während seiner ersten Weihnachtsrede zeichnete Ministerpräsident Ulf Kristersson ein sehr düsteres Bild von Schweden, insbesondere um seine harte Politik verteidigen zu können. Kristersson sprach einerseits davon dass Schweden seit der Wirtschaftskrise der 90er Jahre nicht mehr in einer so tiefen Krise steckte wie heute und die steigende Kriminalität selbst die Staatsführung erschwere. Zudem stecke Schweden in einer Sicherheitskrise mit Russland und einer Klimakrise, die gemeistert werden müssen. Natürlich war, nach Kristersson, die vorherige Regierung für die Krisen verantwortlich, als ob nur Schweden in der Krise stecke. Aber seine Regierung werde nun die Richtung wenden, insbesondere mit der härteren Migrationspolitik und dem Kampf gegen die Kriminalität.

Schweden - Politik
Auch wenn sich Ministerpräsident Ulf Kristersson sehr zuversichtlich gibt, zeigen sämtliche Umfragen der letzten Wochen dass die Bevölkerung nicht mit der Regierung einverstanden ist, denn die Opposition hat nun weitaus mehr Wähler hinter sich als die Regierung und eine der Regierungsparteien liegt sogar unterhalb der Sperrgrenze. Nach der jährlichen Umfrage des Instituts Demoskop, das das Vertrauen in die Minister der Regierung untersucht, liegt Kristersson nur noch auf Platz 16 und erreicht nicht einmal mehr die Bewertung befriedigend. Nur drei Minister der aktuellen Regierung landen bei befriedigend, während Wirtschaftsministerin, Kultusminister, Kulturministerin und die Klimaministerin bei unbefriedigend landen. Die Bevölkerung ist gegenwärtig nicht mit einem der Minister zufrieden, was in der schwedischen Politik sehr ungewöhnlich ist.

Schweden - Politik
Gestern fällten die Stadträte der Kleinstadt Trelleborg die Entscheidung die Gehälter der Stadträte sehr deutlich anzuheben, denn während Angestellte und Arbeiter sich mit voraussichtlich maximal drei Prozent Lohnerhöhung zufrieden geben müssen, steigen die Gehälter des Stadträte um die Kleinigkeit von 75 Prozent. Die Sprecherin der Stadt wird ab 2024 sogar 125.000 Kronen im Monat erhalten, also rund zehnmal so viel wie die einfachsten Angestellten. Die Sprecherin ist indes der Meinung dass sie diese Summe wert sei und die bisherigen 75.000 Kronen im Monat ihrer Leistung nicht entsprachen.

Schweden - Wirtschaft
Das schwedische Konkunkturinstitut teilte gestern mit dass sämtliche Analysen und Prognosen zur Wirtschaft des Landes darauf hinweisen dass die Tiefkonjunktur noch bis 2025 andauern werde und sich die Haushalte Schwedens auf weitere drei schwierig Jahre einstellen sollten. Da auch im kommenden Jahr der Leitzins weiter steigen werde, muss man auch mit einer weiterhin steigenden Inflation rechnen und es kann für viele Haushalte schwierig werden die ebenfalls steigenden Bank- und Immobilienzinsen bezahlen zu können. Gleichzeitig werden, nach dem Konjunkturinstitut, die Reallöhne weiterhin sinken, was wiederum die Kaufkraft der Schweden schwächen wird.

Schweden - Arbeitswelt
Auch wenn mehrere Industriegewerkschaften eine Lohnerhöhung von 4,4 Prozent fordern, was immer noch weit unterhalb der Inflationsrate liegt, so sieht es für die rund 2,2 Millionen Industrieangestellten nicht so aus als ob sie auch nur in die Nähe dieser Lohnerhöhungen kommen werden, denn der Arbeitgeberverband der technischen Unternehmen bietet lediglich zwei Prozent Lohnerhöhung und eine einmalige Zahlung in Höhe von 3000 Kronen an und wird sich mit diesem Angebot nicht mehr weit nach oben bewegen, auch wenn dies bedeutet, dass über zwei Millionen Schweden mit einem sinkenden Reallohn rechnen müssen.

Schweden - Verkehr/Gesellschaft
Als der schwedische Automobilklub die Reichweite von Elektroautos im schwedischen Winter testete, musste dieser feststellen dass die Angaben über die Reichweite bei sämtlichen Herstellern von Elektroautos fehlerhaft war, da die Batterien im Winter ihre Leistung schneller verlieren als die Hersteller versprechen. Die Reichweite der Fahrzeuge lag bei den Messungen um bis zu über 25 Prozent unterhalb der genannten Reichweite, und dies unter der Voraussetzung dass die Batterien beim Start bereits warm waren. Den Herstellern ist dies bekannt, und sie versprechen nun ihre Angaben genauer zu erklären.

Schweden - Gesellschaft
Die Zukunftsaussichten der schwedischen Haushalte sah noch nie so schlecht aus wie gegenwärtig, da die Wirtschaftskrise voraussichtlich noch weitere drei Jahre lang anhalten wird. Während dies für Großverdiener kaum zu schwerwiegenden Probleme führen wird, haben Geringverdiener, allein erziehende Mütter und Pensionäre eine schwierige Zeit vor sich, da sie, auf Grund der hohen Inflation, jeden Monat, relativ gesehen, weniger Geld zur Verfügung haben werden, also jeden Monat irgendwo sparen müssen, zum Beispiel an Lebensmitteln, Kleidung oder anderem mehr.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin



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