fredag, april 08, 2011

Nachrichten vom 8. April 2011

Schweden - Politik
Nach dem Unglück im japanischen Fukushima fordern die schwedischen Grünen (Miljöpartiet) heute im Parlament, dass die zwei ältesten Kernkraftreaktoren in Schweden noch in dieser Wahlperiode still gelegt werden, da Schweden nicht nur bessere Alternativen bietet als andere europäische Länder, die sich für den Atomausstieg entscheiden, sondern auch, weil Schweden nach allen Voraussagen bis zum Jahr 2020 einen Überschuss an Strom von 23 Twh produziert, was nahezu fünf Kernkraftreaktoren des Landes entspricht.

Schweden - Politik
Nachdem die Sozialistische Partei Schwedens nun dem Vorschlag der Regierungskoalition über die Vorratsdatenspeicherung von Flugreisenden zustimmt und auch die Zentrumspartei ihre Vorbehalte aufgibt, können in Zukunft Daten von Fluggästen in Schweden fünf Jahre lang gespeichert werden, was, nach Europa, die Verfolgung von Kriminalität vereinfachen wird. Inwieweit die gespeicherten Daten auch anderweitig verwendet werden können ist bisher nicht bekannt.

Schweden - Politik

Nach Information der Zeitschrift di (Dagens Industri)  war die schwedische Wirtschaftsministerin Maud Olofsson über die Absprachen der hohen Abfindungen der Vattenfall-Manager informiert ohne dagegen Einspruch zu erheben. Auch der gegenwärtige Chef von Vattenfall, Øystein Løseth, kann über die Großzügigkeit des Konzern nicht klagen, da er sich, nach Vertrag, problemlos mit 57 pensionieren lassen kann und dann 19 Millionen Kronen an Pension erhält.


Schweden - Politik/Wirtschaft
Der schwedische Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson teilte heute der Presse mit, dass er bei Europa die Verlängerung der Ausnahmegenehmigung verlangen wird, nach der stark mit Dioxin belasteter Hering, Lachs, Lachsforelle, Röding und andere Fische aus Ostsee und mehreren Binnenseen Schwedens weiterhin gefischt und innerhalb des Landes verkauft werden dürfen. Der Minister betont, dass sonst die Tradition mit Surströmming und 400 Arbeitsplätze bedroht sind und widersetzt sich damit den Forderungen der schwedischen Lebensmittelüberwachung.

Schweden - Wirtschaft
Nach dem staatlichen Amt, das für Auslandskredite zuständig ist (Exportkreditnämnden), hat Nordkorea (Demokratische Volksrepublik Korea) seit den 70er Jahren schwedische Kredite in Höhe von 680 Millionen Kronen, die mit Zinsen auf 2,6 Milliarden Kronen anwuchsen, die das Land bisher nicht zurückbezahlte. Es handelt sich dabei vor allem um Export-Lieferungen der schwedischen Firmen Atlas Copca, Volvo und Alfa Laval. Alle Gespräche hinsichtlich einer Rückzahlung mit Nordkorea verliefen bisher im Sand.


Schweden - Politik/Gesellschaft
Der Europarat kritisierte am 40. Internationalen Jahrestag der Roma die schwedische Politik hinsichtlich dieser Minoritätengruppe. Nach dem Europarat leistet Schweden zu wenig hinsichtlich der Bildung der Roma und ermöglicht kaum einen Unterricht in der Muttersprache, obwohl Roma das Recht haben in ihrer Sprache unterrichtet zu werden. Die Roma in Schweden haben europaweit die geringste Ausbildung und gehören zur Gruppe mit der höchsten Arbeitslosigkeit. Nach dem Europarat folgt Schweden nur in den wenigsten Punkten der Konvention zum Schutze von Volksminoritäten, was inbessondere zu Lasten der schwedischen Roma geht.


Schweden - Wirtschaft/Gesundheit
Ein Fischhändler aus Göteborg verkaufte bereits vor zwei Wochen 300 Kilogramm Ostseelachs nach Frankreich, Fisch, der wegen seiner hohen Dioxinwerte in ganz Europa als giftig betrachtet wird und nur innerhalb Schwedens verkauft werden darf. Der Händler erwarb den Fisch auf der Göteborger Fischauktion und behauptet, dass der Fisch auf der Homepage das Fischereiamtes als ungefährlich ausgezeichnet war. Das Fischereiamt weist darauf hin, dass der Export von Ostseelachs wegen der hohen Dioxinwerte grundsätzlich verboten ist, was der Händler wissen musste.


Schweden - Kriminalität
Der sogenannte Morgengrauen-Pyromane Ulf Borgström, 47, wurde heute in erste Instanz wegen vorsätzlicher Brandstiftung, die mehrere Menschenleben bedrohte, zu acht Jahren Haft verurteilt, da das Gericht, trotz der Unschuldsbeteuerungen des Verurteilten, die Tat als eindeutig bewiesen betrachtet Nach Aussagen seines Verteidigers ist zu erwarten, dass der Verurteilte das Urteil anfechten wird und vom Landesgericht  geprüft werden muss.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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