fredag, november 10, 2017

Nachrichten, 10. November 2017

Schweden - Politik
Die schwedische Regierung schlug gestern vor den knapp 700 Schweden, die sich bis 2013 bei einer juristischen und medizinischen Geschlechtsänderung sterilisieren lassen mussten, eine Entschädigung von 225.000 Kronen pro Person zu bezahlen. Diese Summe entspricht, lediglich dem aktuellen Geldwert angepasst, der Entschädigung anderer Schweden, die, aus unterschiedlichen Gründen, zwangsweise sterilisiert wurden. Die Entschädigung soll im kommenden Jahr nach Vorlage der Papiere, die die Geschlechtsänderung bestätigen, erfolgen, ohne dass eine Untersuchung vorgesehen ist, die das tatsächliche Sterilisieren bestätigt.

Schweden - Politik
Der Stadtrat in Malmö hat sich dazu entschlossen in Zukunft die Anforderungen bei Antragstellern auf Sozialhilfe zu verschärfen und insbesondere zu fordern, dass diese gesamte Gruppe an praktischen Arbeitseinsätzen teilnimmt, die, nach Meinung des Stadtrats, die Wiedereingliederung in das Arbeitsleben erleichtern wird. Der Stadtrat sieht diese Maßnahme als unumgänglich, da gegenwärtig jeder zehnte Bewohner der Stadt in irgendeiner Weise von der Stadt Malmö unterstützt wird. Diese Zahl liegt bedeutend über jener von Stockholm und Göteborg. Trotz einem starken wirtschaftlichen Aufschwung liegt die Arbeitslosigkeit in Malmö bei 15 Prozent, da der Anteil an schlecht oder nicht ausgebildeten Kräften sehr hoch ist und die neu entstanden Arbeitsplätze daher an Bewohner der Randgebiete gehen.

Schweden - Politik/Gesellschaft
Nach dem Rat für vorbeugende Verbrechensbekämpfung Brå steigt die Anzahl der Drohungen und die Gewalt gegen Politiker in Schweden permanent an. Nach der jüngsten Statistik waren bereits 25 Prozent der Politiker zumindest Drohungen ausgesetzt, wobei insbesondere Parlamentarier dabei einen hohen Stellenwert einnehmen. Die Drohungen findet man weitgehend in den sozialen Medien und bei Politikern, die selbst aktiv in diesem Bereich sind, was mittlerweile sehr häufig zur Selbstzensur bei führenden Politikern führt. Wenig erstaunlich ist dabei dass jüngere Politiker häufiger bedroht werden als ältere Politiker.

Schweden - Kultur/Gesellschaft
Nachdem 456 Schauspielerinnen in der Tageszeitung SvD (Svenska Dagbladet) erzählten, dass sie bereits sexuellen Belästigungen ausgesetzt waren, wobei 78 unter ihnen auch beim Dramaten engagiert waren oder sind, hat gestern die Leitung des Dramaten alle Angestellte zu einem außerordentlichen Treffen eingeladen, um deutlich zu machen dass dieses Verhalten zu Ende sein muss und in keiner Weise toleriert wird. Konkrete Maßnahmen wurden bisher nicht entschieden. Die Veröffentlichung in der SvD führte auch dazu, dass Kulturministerin Alice Bah Kuhnke die Direktoren des Dramaten, der Kungliga Operan und des Reichstheaters einberief um deutlich zu machen, dass diese sexistische Situation in Zukunft nicht mehr haltbar sei.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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