fredag, januari 29, 2016

Nachrichten, 29. Januar 2016

Schweden - Politik
Nach dem schwedischen Innenminister Anders Ygeman müssen bis zu 80.000 Flüchtlinge, die in Schweden um Asyl ansuchten, das Land wieder verlassen da ihr Antrag bereits abgelehnt wurde, oder in den kommenden zwei Jahren abgelehnt wird. Bereits jetzt wurden Ausländeramt und Polizei aufgefordert für die tatsächliche Ausweisung, vor allem über Charterflüge, zu sorgen. Das Migrationsamt weist allerdings drauf hin, dass ein Drittel der 80.000 Flüchtlinge, die Ygeman nennt, gar nicht ausgewiesen werden können, da sie über keine Ausweispapiere verfügen und daher von den Heimatländern auch nicht mehr aufgenommen werden, ein weiterer Teil der Flüchtlinge wird vermutlich vor der Ausweisung abtauchen.

Schweden - Wirtschaft

Nach den Zahlen der schwedischen Lebensmittelindustrie stieg der Absatz von ökologischen Nahrungsmitteln und Getränken im vergangenen Jahr erneut um 39 Prozent und verursachte 2015 dadurch einen Umsatz in Höhe von 21,5 Milliarden Kronen, nahezu die doppelte Summe die noch 2013 erzielt wurde. Der Anteil an ökologischen Waren liegt damit nun bei 7,7 Prozent. Das größte Wachstum verzeichneten im vergangenen Jahr allerdings nicht die üblichen Lebensmittel, sondern die ökologischen alkoholischen (und weniger alkoholischen) Getränke des schwedischen Alkoholmonopols Systembolaget, denn hier konnte man 2015 ein Wachstum von 68 Prozent feststellen.

Schweden - Arbeitswelt
Die größte Streitfrage bei den kommenden Tarifverhandlungen werden die Einstiegslöhne von Berufsanfängern, denn während die Gewerkschaften gerade dieser Gruppe mehr Geld zukommen  lassen wollen, setzen die Arbeitgeber bei dieser Gruppe auf den Status Quo und argumentieren damit, dass nur dadurch mehr Asylanten eingestellt werden können. In der Tat gibt es jedoch mehrere Berufsgruppen deren Anfangsgehalt so niedrig ist dass damit kaum die Wohnung und die Lebensmittel bezahlt werden können, von gelegentlichem Vergnügen oder einer Urlaubsreise können viele Geringverdiener nicht einmal träumen.

Schweden - Arbeitswelt
Bei einer Kontrolle von insgesamt 196 willkürlich ausgewählten Kindergärten in ganz Schweden musste die schwedische Schulinspektion feststellen dass bei der Hälfte unter ihnen das Ausbildungsziel nicht erreicht wird und den Lehrern die nötigen pädagogischen Eigenschaften fehlen. Nur in der Hälfte der Kindergärten hatten die Kinder die Möglichkeit ihr Sprachverhalten zu entwickeln und wurden zur Selbständigkeit erzogen. In anderen Kindergärten herrschte mehr ein Befehlston und die Entwicklung der Kinder wurde gebremst.

Schweden - Recht
Die schwedische Regierung will in Zukunft bei der Bekämpfung von Kriminalität enger mit den USA zusammenarbeiten und wird daher die Archive für Fingerabdrücke abgleichen. Das Abkommen, das noch dieses Jahr unterschrieben werden soll, soll den unmittelbaren Zugriff auf die Register der Partner ermöglichen. Die Personenangaben werden bei einem Treffer jedoch von beiden Seiten erst nach einer eigens zu stellenden Anfrage ermöglicht, nach Überprüfung der jeweiligen rechtlichen Situation und Gesetzgebung, da der Datenschutz in beiden Ländern eingehalten werden soll.

Schweden - Umwelt
Das schwedische Landwirtschaftsamt weist in einer neuen Studie nach dass sich zwar die Städte Schwedens auf einen höheren Wasserstand und mehr Regen auf Grund der Klimaveränderungen vorbereiten und an Gegenmaßnahmen arbeiten, die die größten Schäden verhindern sollen, das Land mit seinen zahlreichen kleineren Orten dabei jedoch auf der Strecke bleibt. Nach dem Landwirtschaftsamt wird auch nicht an den Schutz von landwirtschaftlichen Flächen gedacht, obwohl die Nachfrage nach schwedischen Produkten ständig am Steigen ist und diese eine wichtige Rolle in der Versorgung Schwedens spielt.

Schweden - Verkehr/Infrastruktur
In einer neuen Studie belegt der Konjunkkturrat SNS dass die schwedische Regierung vorwiegend Infrastrukturpakete fördert, die sich für die Gesellschaft als unrentabel oder unsinnig erweisen und damit Prestige über Notwendigkeit gesetzt wird, denn auf Grund der teuren Projekte bleibt kein Geld für tatsächlich für die Gesellschaft sinnvolle Investitionen. Als Beispiele greifen die Forscher hier Projekte wie den Västlänken in Göteborg, den geplanten Hochgeschwindigkeitszug und die Eisenbahnlinie  Botniabanan an, die enorme Summern verschlingen, vermutlich jedoch nie rentabel werden können.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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