lördag, juni 15, 2013

Nachrichten vom 15. Juni 2013

Schweden - Politik
Eine Regierungskommission schlägt vor, dass Gemeinden, die nicht innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Viermonatsfrist Kindern einen Platz im Kindergarten zur Verfügung stellen den betroffenen Eltern eine Entschädigung in Höhe von 29.000 Kronen bezahlen müssen, da dies die Gemeinden sicher zu einer besseren Planung animiert. Gegenwärtig müssen jedes Jahr rund 3000 Kinder länger als vier Monate auf einen Platz warten, wobei vor allem drei Gemeinden dabei besonders unangenehm auffallen, nämlich Göteborg, Huddinge und Vilhelmina. Gegenwärtig sind es 36 Gemeinden des Landes, die den rechtlichen Anforderungen nicht immer Folge leisten können.

Schweden - Politik
Obwohl der europäische Gerichtshof entschieden hat, dass Kinder, die ohne Angehörige in ein europäisches Land kommen um dort um Asyl anzusuchen, nicht dem Dublinabkommen unterliegen, sondern ihr Fall in dem Land geprüft werden soll in dem sie sich aufhalten, will Schweden etwa die Hälfte dieser Kinder weiterhin in das Land zurückschicken in dem sie zuerst ankamen, insbesondere wenn der Fall dieser Kinder dort bereits positiv oder negativ geprüft wurde. Nach dem schwedischen Ausländeramt gilt in diesen Fällen weiterhin das Dublinabkommen. Schweden riskiert damit erneut ein Verfahren vor dem europäischen Gerichtshof, das kaum zu gewinnen ist.

Schweden - Politik
Nachdem Journalisten des staatlichen Fernsehens SVT aufdeckten, dass die staatliche Immobilienverwaltung 9,2 Millionen Kronen für die Renovierung des Schlosses Stenhammar bezahlte, obwohl im Vertrag eindeutig zu lesen ist, dass der König die Renovierung selbst bezahlen muss, wird die Reichsrevision nun die Rechtmäßigkeit dieser Zahlung überprüfen, insbesondere nachdem mehrere Juristen klar sagen, dass diese Zahlung unrechtmäßig geleistet wurde. Die gesamte Renovierung kostete 39 Millionen Kronen, wovon der König knapp die Hälfte bezahlte, 11,8 Millionen aus einem Fond geleistet wurden und 9,2 Millionen die Steuerzahler leisteten.

Schweden - Verkehr
Nach neuen Berechnungen wird der Umbau der roten U-Bahnlinie in Stockholm auf fahrerlose Züge mindestens eine Milliarde Kronen verschlingen. Die Verkehrsbetriebe SL halten die Satzung dennoch aufrecht, da in ihren Augen dadurch die Sicherheit auf der Strecke bedeutend verbessert wird. Fahrerlose Züge werden bereits in 15 europäischen Strecken eingesetzt und gelten als das Zukunftssystem des öffentlichen Verkehrs. Allerdings wird frühestens im Jahr 2020 ein fahrerloses Gefährt in Stockholm zum Einsatz kommen können.

Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Untersuchung der Tageszeitung Dagens Nyheter sind weibliche Chefs in staatlichen Unternehmen nicht nur weitaus seltener als Männer, sondern sie verdienen im Durchschnitt auch knapp 3000 Kronen weniger pro Monat als Männer in der gleichen Position. Unter den zehn bestbezahlten Chefs des öffentlichen Dienstes findet man nur zwei Frauen, wobei sich Angeles Bermudez-Svankvist, die Generaldirektorin des Arbeitsamtes, mit einem Monatslohn von 142.000 Kronen auch an Platz zwei noch unterbezahlt fühlt, obwohl sie in letzter Zeit wegen Managementfehlern bedeutend kritisiert wurde.

Schweden - Arbeitsmarkt
Nach ersten Berechnungen des schwedischen Arbeitsamts wird die Arbeitslosigkeit gegen Ende des Jahres auf etwa neun Prozent ansteigen, da gegen Jahresende nicht nur die Anzahl der arbeitssuchenden Migranten auf Grund der Familienzusammenführung ansteigen wird, sondern auch zahlreiche Berufsanfänger auf den Arbeitsmarkt drängen werden. Die Spitze an Arbeitslosen wird zum Jahreswechsel geschätzt, wobei das Arbeitsamt dabei betont, dass gesamt gesehen die Anzahl der Angebote der Arbeitgeber erneut steigt.

Schweden - Ausbildung
Eine erste Studie zur Erwachsenenbildung in Schweden, die Komvux (Erwachsenengymnasium) und SFI (Schwedisch für Einwanderer) betrifft, zeigt, dass die Hälfte der Teilnehmer mit dem Ablauf der Ausbildung unzufrieden sind, da die Ausbildung nicht ihrem Bedarf entspricht, eine Aussage, die auch die Lehrer bestätigen. Offiziell muss Erwachsenenbildung personalisiert stattfinden, so dass die Teilnehmer weder überfordert noch unterfordert werden. Nach Aussagen der Lehrer sind die Gruppen der Schüler auch oft zu groß um einen sinnvollen Unterricht erteilen zu können.

Schweden - Ausbildung
Nach einer Studie des schwedischen Schulamts haben sich die meisten Maßnahmen der Regierung, die die Schulbildung allgemein verbessern sollen, nur an größere Gemeinden gerichtet und dadurch die Kluft zwischen Bildung in Landgemeinden und Stadtgemeinden noch vergrößert. Als größtes Problem sieht das Schulamt, dass mehrere der Maßnahmen nur dann genutzt werden können wenn die Gemeinden noch selbst finanzielle Einsätze leisteten, was in Gemeinden mit weniger als 12.500 Einwohnern meistens unmöglich ist, da dort das Budget oft nicht einmal für die laufenden Kosten ausreichend hoch ist.

Schweden - Gesellschaft
Prinzessin Madeleine ist über die Veröffentlichung der Bilder aus ihren Flitterwochen erbost und spricht davon, dass die Presse ihren schönsten Aufenthalt zerstört, auch wenn die Fotos nur aus sehr großer Entfernung gemacht werden konnten, da sich das Ehepaar auf North Island auf den Seychellen aufhält, einer extrem geschützten Insel. Das Paar wohnt in der gleichen Villa, die bereits von Prinz William und Kate Middleton für die Flitterwochen benutzt wurde und kostet mit seinen 450 Quadratmetern Wohnfläche über 5000 Euro pro Nacht. Allerdings bietet die Anlage auch jeden erdenklichen Luxus und bietet einen makellosen weißen Strand. Der Aufenthalt kostet etwa die Summe, die ein normaler Angestellter in drei bis vier Jahren verdienen kann.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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