tisdag, oktober 22, 2019

Nachrichten, 22. Oktober

Schweden - Politik
Die Moderaten präsentieren sich erneut als die Partei, die Steuern für Arbeitnehmer senkt und dabei Arbeitsplätze schafft, auch wenn die Methoden der Partei von Wissenschaft und Wirtschaft als irreführend und ohne jede Grundlage bezeichnet wird. Journalisten des öffentlich rechtlichen Fernsehens SVT folgten dem Vorschlag der Moderaten und berechneten wer an den geplanten Steuersenkungen am meisten verdient. Das Ergebnis war ernüchternd, denn während normale Angestellte und Arbeiter monatlich mit einer Steuerermäßigung von etwa 300 Kronen rechnen können, sparen Großverdiener pro Monat auch locker über 10.000 Kronen, unter anderem auch der Vorsitzende der Moderaten, Ulf Kristersson. Diesen beunruhigt allerdings nicht, dass damit die Kluft zwischen Arm und Reich noch größer wird, sondern er scheint davon überzeugt zu sein, dass dies für Arbeitslose ein Ansporn dafür sei irgend eine Tätigkeit zu suchen.

Schweden - Politik

Um den Umweltschutz in Schweden voranzutreiben haben sich die Sozialdemokraten, mit Unterstützung der Liberalen und der Zentrumspartei, dazu entschieden ab Mai des kommenden Jahres jede Plastiktüte mit drei Kronen Steuern, und die kleine Tüten für Gemüse und Obst mit 30 Öre zu belegen, was bedeutet, dass den Verbraucher dann jede Plastiktüte etwa fünf Kronen kosten wird. Die Alternative, Geschäfte dazu zu zwingen nur noch Plastiktüten anzubieten, die aus Naturmaterial hergestellt werden, und daher zu recyceln sind, kam für die drei Parteien nicht in Frage. Umweltschädliches Plastik soll lediglich als Geldmaschine für den Staat dienen, aber kaum dem Umweltschutz.

Schweden - Verkehr/Wirtschaft
Seit der letzten Finanzkrise nutzten nicht mehr so wenige Personen Inlandsflüge wie heute, denn gesamt gesehen ging dieses Jahr der Inlandsflug in Schweden bereits um acht Prozent zurück. Die staatlichen Flugplätze sind hiervon kaum betroffen, da die Auslandsflüge weiterhin ansteigen und die größten Probleme die kommunalen und privaten Flugplätze betreffen, die nur Inlandsflügen dienen. Bei diesen Flughäfen ging die Anzahl der Passagiere um bis zu 20 Prozent zurück, was, bis auf eine Ausnahme, die Flugplätze zu einem Verlustgeschäft macht. Allerdings können diese Flughäfen auch nicht schließen, da sie den staatlichen Auftrag haben den Flugverkehr für Rettungsflüge aufrecht zu halten. Das Ergebnis der Flugsteuer und der hohen Treibstoffkosten kann daher nur damit enden, dass der Staat rund 30 Flugplätze finanziell unterstützen muss, was mehr kosten wird als die Flugsteuer einbringen kann.

Schweden - Kriminalität
Auch wenn Ulf Kristersson die Meinung vertritt, dass härtere Strafen, mehr Überwachung und ein herabgesetztes Strafalter die Kriminalität Schwedens am besten bekämpfen kann, so halten führende Polizeidirektoren diese Aussage nicht für eine Lösung, da das Problem der Kriminalität in der Gruppenbildung und der Rekrutierung immer jüngerer Personen zu finden ist. Nach Meinung der Polizei wäre es weitaus sinnvoller eine vorbeugende Arbeit, unter anderem in Schulen, einzuleiten und die Ausgrenzung von Personengruppen abzubauen, da nur auf diese Weise der Nachwuchs gebremst werden kann, also auch die Kriminalität der Zukunft.

Schweden - Gesellschaft
Noch nie wurden in Schweden nach den Sommerferien so viele Kinder von Flüchtlingen und Asylanten in den Schulen vermisst wie dieses Jahr. Allein in der Kleinstadt Borås kehrten im Herbst 30 Schüler nicht in ihre Klassen zurück, was in der Regel bedeutet, dass diese für mindestens ein Jahr in eine Schule in der ehemaligen Heimat gehen müssen um die traditionelle Kultur eingeprägt zu bekommen. Ein Teil der Schüler kehrt nach einem oder zwei Jahren zwar nach Schweden zurück, hat jedoch in dieser Zeit den schulischen und gesellschaftlichen Anschluss verloren, was auch ein bedeutendes Problem für die Integration mit sich bringt.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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