torsdag, maj 24, 2012

Nachrichten vom 24. Mai 2012

Schweden - Politik
Beim gestrigen politischen Treffen zur Europapolitik zeigte sich, dass Schweden sich bei zwei wichtigen Fragen nicht der mehrheitlichen Meinung anpasst, sondern in den vielleicht wichtigsten Fragen gegen den Strom schwimmt und damit schwachen Ländern erheblichen Schaden zufügen kann. So will Fredrik Reinfeldt, zum Beispiel, sein Veto gegen Steuern auf finanzielle Transaktionen einlegen, obwohl Europa allein damit 500 Milliarden Kronen einnehmen könnte.

Schweden - Politik
Wenn es um Wohnraumbeschaffung in Großstädten geht, so sind die lokalen Politiker Schwedens oft die bedeutendste Bremse, da sie beim Bau von Hochhäusern nahezu grundsätzlich eine geringere Höhe fordern als die Architekten planen, da sie der Meinung sind, dass zu hohe Häuser nicht in das Stadtbild passen. Ohne jedoch in den Großstädten in die Höhe zu gehen, kann sich das Wohnproblem nur noch vergrößern.

Schweden - Wirtschaft
Nach der Tageszeitung DI (Dagens Industri) hat gestern das chinesische Unternehmen Youngman sein Angebot zum Kauf von Saab zurückgezogen, was bedeutet, dass einer der finanzkräftigsten Bietern das Saab-Geschäft ablehnt. Als Grund für den Rückzug gibt Youngman an, dass die chinesische Administration, in der der Staat jede größere finanzielle Transaktion genehmigen muss das Geschäft verhindern wird. Umso erstaunlicher ist, dass sich eine neuer chinesischer Bewerber meldete, der bisher vor allem Elektroautos entwickelte.

Schweden - Wirtschaft
Auf die Kritik der Plakataktion des schwedischen Bekleidungsriesen H&M durch den Cancerfonden, das die Bekleidungskette wegen einem tief gebräunten Model in Badekleidung anklagte verantwortungslos zu sein, da übermäßige Sonne gemieden werden soll und nicht als Ideal verkauft werden darf, antwortet H&M, dass man in diesen Fragen zwischen Werbung und Verantwortung unterscheiden muss, denn das Ziel des Bekleidungshauses ist in diesem Fall in erster Linie Bademode zu verkaufen. Diese Haltung zeigt sich auch darin, dass die beiden Abteilungen im Hause H&M deutlich getrennt arbeiten.

Schweden - Wirtschaft
Die Taufe von Prinzessin Estelle war nicht nur eine bedeutende, wenn auch notwendige, Werbeaktion für das Königshaus, sondern auch ein Freudentag für alle Konditoreien, die die typisch schwedische Prinzessinnentorte backen, denn an keinem anderen Tag des Jahres wurden so viele Tortenstücke verzehrt wie gestern. Und bei entsprechender Vermarktung der Taufe kann sich diese Situation auch in den kommenden Jahren regelmäßig wiederholen.

Schweden - Ausbildung
Nach einer Auswertung des schwedischen Hochschulamts hat die Einführung von Studiengebühren für nichteuropäische Studenten dazu geführt, dass mittlerweile 80 Prozent wenige Ausländer an schwedischen Hochschulen studieren als vorher. Vor allem asiatische Studenten können sich in vielen Fällen keine Ausbildungskosten zwischen 100.000 und 150.000 Kronen leisten. Die Politik sieht diese Entwicklung jedoch nicht als negativ, sondern ist der Meinung, dass eine Studienwahl nicht deshalb nach Schweden führen soll, weil es dort am billigsten ist, sondern man eher auf Stipendien für hochbegabte Studenten setzen soll. Studenten sind jedoch der Meinung, dass durch die geringere Anzahl an Studenten zahlreiche Kurse eingestellt werden und dadurch die Qualität des Unterrichts sinkt.

Schweden - Ausbildung
Nachdem immer mehr Privatschulen Schüler verlieren, gehen viele unter ihnen nun mit teuren Marketingtechniken auf Schülerjagd und wollen mit diesen Ausgaben das Renommee der Schulen verbessern. Einige private Gymnasien legen bereits mehr Geld in Werbung als die renommiertesten Universitäten des Landes. Nachdem jedoch die Zuschüsse und auch Schulgelder in den meisten Fällen nicht steigen, muss das Marketing von Geldern bezahlt werden, die eine gute Schulbildung garantieren sollen.

Schweden - Verkehr
Der für den öffentlichen Verkehr zuständige Ausschuss des schwedischen Parlaments fordert, dass der Staat wieder den Unterhalt der Eisenbahnlinien übernehmen muss und nicht weiterhin zahlreiche Fremdunternehmen damit beauftragen darf, da sich dies in den letzten Jahren nicht bewährte. Die Infrastrukturministerin Catharina Elmsäter Swärd sieht diese Forderungen jedoch als unberechtigt an, da sie der Meinung ist, dass das hohe Können der verschiedenen Unternehmen die Leistungsfähigkeit steigert und die Infrastruktur billiger macht.

Schweden - Verkehr
Auch wenn Schweden noch vor kurzem einen Ausnahmestatus für die reduzierte Schwefelmenge in Schiffstreibstoff forderte, so hat Europa nun entschieden, dass ab dem 1. Januar 2015 in der Ostsee, Nordsee und dem englischen Kanal kein Schiff mehr verkehren darf, das mehr als 0,1 Prozent Schwefel an die Luft abgibt, also nur noch ein Zehntel des bisherigen Wertes aufweisen darf. Im Mittelmeer wird die Reduzierung auf 0,5 Prozent ab 2020 gültig und auf den Weltmeeren ist an keinerlei Begrenzung gedacht.

Schweden - Reise
Nach einer europäischen Untersuchung von 447 schwedischen Badeplätzen, die das Land für 2012 als Badestelle ausgezeichnet hatte, müssen nun an neun der Badeplätzen deutlich sichtbare Schilder angebracht werden, die darüber informieren, dass man dort nicht baden soll, da der Gehalt an Darmbakterien zu hoch ist. Nach der Untersuchung wird das schwedische Badegewässer an der Küste von Jahr zu Jahr schlechter. Nur noch 55 Prozent der Badestellen können ein ausgezeichnetes Badewasser bieten, 20 Prozent weniger als im vorhergehenden Jahr.

Schweden - Reise
Nach einer Analyse des Tillväxtverkets kamen voriges Jahr 16,7 Millionen Touristen nach Schweden, wovon 90 Prozent mit ihrem Aufenthalt im Lande zufrieden waren. Allerdings kommen 80 Prozent der Besucher nicht erstmals nach Schweden, sondern kennen das Land schon von früheren Aufenthalten. Die meisten Besucher des Landes kommen nach wie vor aus Norwegen, Dänemark, Finnland und natürlich Deutschland. Am unzufriedensten mit ihrem Aufenthalt zeigten sich indes die Gäste aus Deutschland, unter denen neun Prozent den Urlaub in Schweden geradezu bedauern.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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