fredag, september 20, 2013

Nachrichten vom 20. September 2013

Schweden - Politik
Jenny Åkesson Holst, eine der anerkanntesten Volkswirtschaftler Schwedens, kritisiert das Budget, das Finanzminister Anders Borg vorlegte, auf äußerste und belegt, dass Borg vielversprechende Vergünstigungen bietet, die die schwächste Schicht des Landes bezahlen muss, da es nicht plötzlich mehr Geld in Schweden gibt, sondern nur die Umverteilung als Wahlversprechen neu überdacht wurde. Die größten Verlierer sind dabei Arbeitslose und Familien mit Kindern, die immer noch mit Beiträgen auskommen müssen, die in den 90er Jahren festgelegt wurden und längst nicht mehr zeitnah sind. Åkesson Holst kritisiert insbesondere, dass Borg mit keinem Wort erklärt woher er die versprochenen Summen in Höhe von 24 Milliarden Kronen nimmt. Nach der Wissenschaftlerin hat Schweden innerhalb Europa auch nur deswegen eine so positive Bilanz, weil die Allianzregierung die Gesellschaft immer deutlicher in zwei Gruppen spaltet.

Schweden - Politik
Beim gestrigen Parteitag der Zentrumspartei zeigte sich die Vorsitzende der Partei, Annie Lööf, sehr aggressiv und kritisierte mehrere Punkte des sozialdemokratischen Programmes. Diese Angriffe, die sich später auch auf die Sverigedemokraterna erstreckten, verbrauchten jedoch so viel Zeit und Energie, dass Lööf kaum noch ein eigenes Programm präsentieren konnte, sondern bei reiner Wahlpropaganda blieb, eine Vorgehensweise, die die Partei wohl kaum über der Vier-Prozent-Sperre halten wird, da Wähler wissen wollen was sie von der Zentrumspartei für eine Politik zu erwarten haben. Hierbei hilft auch nicht, dass sie eine lockere Migrationspolitik verspricht.

Schweden - Politik

Die rot-grüne Opposition und die Sverigedemokraterna haben sich in dem Punkt geeinigt, dass sie einen Teil der von Finanzminister Anders Borg vorgesehenen Steuersenkungen boykottieren werden, da sie gemeinsam im Parlament über die absolute Mehrheit verfügen. Vor allem jene, die sehr gut verdienen, werden bei einer parlamentarischen Entscheidung daher auf die erhofften Zusatzeinnahmen verzichten müssen. Noch kann Anders Borg jedoch hoffen, dass der Finanzausschuss bei einer Abstimmung noch zu seinen Gunsten entscheidet und damit eine politische Minorität über das Budget entscheiden lässt.

Schweden - Umwelt/Jagd
Nachdem ein Wolf vermutlich mehrere Schafe bei Österlen in Skåne gerissen hat, wollte das Naturschutzamt und die betroffenen Züchter zur Schutzjagd greifen, was jedoch zweimal abgelehnt wurde, letztmalig vom Verwaltungsgericht in Stockholm, da es sich bei diesem Wolf um ein genetisch wichtiges Tier handelt. Das Naturschutzamt sieht diese Entscheidung als Beeinträchtigung des Schutzes der Züchter an, die in diesem Fall Vorrang vor dem Tierschutz haben müssen und hat nun erneut Einspruch gegen die juristische Entscheidung eingelegt.

Schweden - Gesundheit
Das schwedische Arzneimittelamt hat gegen die Vertreiber von zwei Hautcremes, die Antibiotika beinhalten, jedoch für den freien Verkauf zugelassen sind, eine Untersuchung wegen illegaler Werbung eingeleitet, denn auch wenn die beiden Cremes frei verkauft werden, so muss bei jeder Werbung klar angegeben werden, dass vor der Benutzung ein Arzt zu Rate gezogen werden muss. Die Hersteller bewerben die Cremes jedoch über Youtube, kommerzielle Radiostationen und Zeitungsreklame ohne jede Hinweise auf den Inhalt von Antibiotika und ohne die Käufer auf einen Arztbesuch hinzuweisen.

Schweden - Gesellschaft
Eine groß angelegte Sexparty eines Swingerklubs in Norrköping teilt die Gemüter der Anwohner, denn das größte Sexfest des Nordens soll im Arbisteatern stattfinden, einem Ort in dem früher nur die Kultur Platz hatte. Nachdem jedoch das ursprüngliche Lokal des Klubs im Hafen der Stadt im Frühjahr abbrannte, hat die Vereinigung nun für dieses Ereignis das Theater gemietet. Während es einem Teil der Anwohner völlig egal ist was dort nachts geschehen wird, sind zahlreiche Mütter beunruhigt, da das Theater in einer Gegend liegt in der sehr viele Kinder wohnen, die dadurch Schaden nehmen könnten.

Schweden - Gesellschaft
Ein in kürze erscheinendes Buch über das Imperium Ikea wird, nach Informationen der Tageszeitung Dagens Industri, ein völlig neues Licht auf die Familie Kamprad werfen, denn als Ingvar Kamprad 1982 Ikea auf eine holländische Stiftung übertrug, behielt er die Rechte am Warenzeichen und kassierte dabei, nach Schätzung der Autoren des Buches, die Kleinigkeit von 20 bis 30 Millionen Kronen, womit die drei Söhne des Ikea-Gründers wiederum nicht einverstanden waren. Die Söhne engagierten daher Staranwälte aus den USA um die Summe nicht nur einzuklagen, sondern sie auch zugesprochen zu bekommen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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