lördag, september 14, 2013

Nachrichten vom 14. September 2013

Schweden - Politik
Obwohl der schwedische Wirtschaftsminister Anders Borg die Wirtschaft des Landes immer noch wachsen sieht und die Regierung in seinem Budget ein bedeutendes Wachstum voraussetzt, stellt das Statistische Amt des Landes fest, dass das Wirtschaftswachstum mit gegenwärtig noch 0,1 Prozent nahezu stagniert. Der Wirtschaftsminister hat auch auf diese Zahl eine Antwort und sagt nun, dass gerade das mangelnde Wachstum eine Zeichen dafür sei, dass die Wirtschaft durch Steuererleichterungen unterstützt werden muss, und er vergisst dabei, dass damit auch weniger Geld in die Staatskasse fließt.

Schweden - Politik
Die Frage nach der Fortsetzung oder der Abwicklung der schwedischen Kernkraft wird zur Zerreißprobe der sozialdemokratischen Partei, die in dieser Frage tief gespalten ist, da Magdalena Andersson, die Kandidatin für das Finanzministerium, in einer Debatte eindeutig die Abwicklung fordert, während die Gruppe um den Vorsitzenden Stefan Löfven fordert neue Kernreaktoren zuzulassen, da dies für das Wirtschaftswachstum notwendig sei. In der Tat steht im Parteiprogramm der Sozialdemokraten, dass die Kernkraft abgewickelt werden muss und die Gegner berufen sich daher auf den Satz des Programms, dass die Konkurrenzkraft der Industrie gesichert werden muss und sehen darin die Kernkraft als absolut notwendig. Einen Plan zur Energieumstellung hat die Partei indes nicht aufgestellt.

Schweden - Politik
Nachdem Annie Lööf, die Vorsitzende der Zentrumspartei, ihren Vorschlag zur Unterstützung der ländlichen Gebiete Schwedens innerhalb der Allianzregierung nicht durchsetzen konnte, hat nun Stefan Löfven, der Vorsitzende der Sozialdemokraten diesen Punkt aufgenommen und macht ihn zum Wahlkampfthema, was allerdings bedeutet, dass die Konkurrenzpartei nun eine ihrer wichtigsten Wahlfragen verloren hat, nicht zuletzt deswegen, weil die Allianz die Fragen der Landbevölkerung erst hinter die Steuersenkungen für Arbeitgeber stellt.

Schweden - Politik
Nachdem nach einer neuen Bestimmung jeder Syrer, der sich in Schweden aufhält mittlerweile die permanente Aufenthaltsgenehmigung bekommt, stehen an den Botschaften in Kairo, Amman und Ankara jeden Morgen Schlangen an Syrern, die dort eine Aufenthaltsgenehmigung für Schweden erfragen wollen, da die Bestimmung Schwedens nicht in seinem tatsächlichen Sinn im Ausland ankam, denn nach wie vor muss ein Syrer für eine Aufenthaltsgenehmigung erst in Schweden sein, in der Regel dank eines Menschenschmugglers, damit er auch bleiben kann. Erst von hier aus kann dann auch die Familie nachgeholt werden.

Schweden - Wirtschaft
Im Rahmen Bargeld ganz abzuschaffen, haben die schwedischen Banken nicht nur den Bargeldverkehr in den meisten Bankfilialen abgeschafft, sondern während der letzten zwei Jahre sind auch 645 Bankautomaten spurlos verschwunden, womit das Ziehen von Bargeld vor allem in kleineren Gemeinden zu einem bedeutenden Problem wurde. Innerhalb Europas verfügt Schweden im Verhältnis zur Bevölkerungsmenge am geringsten Bankautomaten. In kleinen Gemeinden Schwedens führt dies insbesondere auch für Touristen zum Problem.

Schweden - Wirtschaft/Tourismus
Der schwedische Musiker Martin Eriksson, bekannt unter dem Namen E-Type, will, falls der Versteigerungspreis sein Budget nicht übersteigt, das mittelalterliche Dorf in Götene kaufen in dem der Film des Tempelritters Arn eingespielt wurde, kaufen und dann auf seinem Grundstück in Birka neu aufbauen. Allerdings soll das Dorf dann weniger für Touristen zugänglich sein, sondern vielmehr als Kongresszentrum dienen, das von Firmen gemietet werden kann. Die Gäste sollen sich dann in mittelalterlicher Kleidung dort bewegen und entsprechendes Essen serviert bekommen.

Schweden - Arbeitswelt
Die Grünen Schwedens kritisieren das Regierungsprogramm nach dem alle, die arbeiten und nur ein geringes Einkommen haben von Steuersenkungen profitieren können, die an allen Arbeitslosen, krank geschriebenen und an Frauen, die nach Geburt zu Hause sind, vorbeigeht und die daher in den meisten Fällen über 1000 Kronen weniger erhalten als jene, die arbeiten. Nach den Grünen gibt die Regierung damit das Zeichen, dass Frauen keine Kinder mehr bekommen sollen, sondern zur Arbeit gehören. Gleichstellungsministerin Maria Arnholm hält das Argument für unsinnig und behauptet, dass es geradezu sinnvoll sei, dass gering verdienende Frauen eine höheren Vorteil von der Reform haben als Männer.

Schweden - Gesundheit
Obwohl Fettleibigkeit bei Kindern ein bedeutendes Problem wurde, akzeptieren 40 Prozent der schwedischen Kinderkliniken keine Überweisungen von Ärztehäusern, wobei hinzukommt, dass eine Großzahl an Ärzten die Dickleibigkeit bei Kindern auch nicht als zu behandelndes Problem sieht, was dazu führt, dass nur einkommensstarke Familien ihre Kinder behandeln lassen, obwohl gerade einkommensschwache Familien von diesem Problem betroffen sind. Schon heute kostet Fettleibigkeit die Gesellschaft jährlich  rund 30 Milliarden Kronen und wird bei unbehandelten oder zu spät behandelten Kindern noch bedeutend ansteigen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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