måndag, januari 06, 2020

Nachrichten, 6. Januar

Schweden - Politik
Während die Sozialdemokraten Schwedens noch abwägen wollen ob für Schweden eine Mitgliedschaft in der europäischen Bankunion vorteilhaft für das Land sei, zeigt sich, dass nur die Liberalen diesem Anschluss absolut positiv gegenüberstehen, denn alle anderen Parteien sind offen dagegen oder zweifeln zumindest daran dass dies für Schweden mit Vorteilen verbunden sei, da die Bankunion auf den Euro baut, reiche Länder aber zudem ärmere europäische Länder unter Umständen unterstützen müssen, so dass Schweden eher die negative Last zu tragen hätte.

Schweden - Politik
Nach einigen Nationalökonomen ist Schweden nicht in der Lage eine weitere Einwanderungswelle aufzufangen. Auch wenn sich die Wirtschaftswissenschaftler dabei nicht grundsätzlich gegen die weitere Immigration aussprechen, sondern betonen, dass eine weitere Zuwanderung deshalb untragbar sei, weil das System sich in keiner Weise auf die Immigration vorbereitete, denn es gibt zu wenig Wohnungen und auch der Arbeitsmarkt, das Schulwesen und das Rechtssystem haben sich nicht auf die Zuwanderung vorbereitet, was eine Integration und eine wirtschaftlich vertretbare weitere Immigration ausschließe.

Schweden - Ausbildung
Auch wenn der Bericht der Gleichstellungskommission in Schulfragen noch nicht abgeschlossen ist, so gab Per Molander, der Leiter der Kommission gegenüber Radio Sverige bereits bekannt, dass die Regierung in Fragen der Gleichstellung bei der Schulbildung völlig versagt habe, denn rein statistisch gesehen erhalten Schüler mit der geringsten Bildung auch die schlechteste Ausbildung, was auch mit dem privaten Schulsystem und der freien Schulwahl zusammenhängt. Um in diesen Fragen eine Gleichstellung zu erreichen, sieht Molander noch jahrelange Reformen vor sich.

Schweden - Medizin/Politik
Obwohl das WHO sämtliche Länder aufforderte vorerst keine Pflichtimpfungen gegen HPV bei Jungen einzuführen, da es einen bedeutenden Mangel an Impfstoff gäbe, hat sich das schwedische Parlament dazu entschlossen genau diese Impfung bereits ab Herbst einzuführen, da sich, nach Meinung des Gesundheitsamts, dadurch jährlich etwa 120 Krebsfälle verhindern lassen. Das WHO wollte diesen Schritt verhindern, weil damit ärmere Länder mit einer sehr hohen Anzahl entsprechender Krebsfälle, ohne Hilfe bleiben werden, zumal unbekannt ist ab wann wieder genügend Impfstoff zur Verfügung stehen wird, dies wird jedoch kaum vor 2024 der Fall sein.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

3 kommentarer:

  1. Bedeutet das, dass ab Herbst eine Impfpflicht gegen HPV eingeführt wird? Gibt es noch andere Impfungen die gesetzlich verpflichtet sind?

    SvaraRadera
  2. Hallo Designer, eigentlich hätte ich nicht "Pflichtimpfungen" schreiben sollen, da das schwedische System einen etwas eigenen Weg geht und seit 2013 Kindern Impfungen gegen 10, beziehungsweise bei Mädchen 11, Krankheiten landesweit angeboten werden muüssen, die nach der Impfung auch in einem nationalen Register eingetragen werden. Die Impfung ist daher im Prinzip freiwillig, aber Eltern werden mehr oder weniger unter Druck gesetzt und können, falls ihre ungeimpften Kinder andere Kinder anstecken, teilweise zur Rechenschaft gezogen werden. Es gibt in diesem Rahmen auch einen Impfplan mit der Angabe des Alters während der Impfung, wie oft man geimpft werden muss usw. Es handelt sich dabei um ein sehr komplexes Gesetz, das sich auch noch, je nach Region, etwas anders auswirkt und unterschiedlich interpretiert wird. Offiziell sind zur Zeit 96 Prozent der in Schweden lebenden Kinder gegen sämtliche 10/11 Krankheiten geimpft, was bedeutet, dass eigentlich nur die Kinder von Einwanderern nicht geimpft sind, da sich die Kinder im Impfalter nicht in Schweden befanden. Bei schwedischen Kindern ist die Menge nahezu Null, aber es gibt Ausnahmen, die dann allerdings meist, zum Beispiel auf Grund ihrer Religion, dem Verweigern des Schulgangs usw. oft von der Gesellschaft ausgestossen werden und als "suspekt" gelten. Aber das Problem ist eigentlich sehr komplex, so dass ich es innerhalb eines Kommentars kaum voll beschreiben kann.

    SvaraRadera
  3. Hallo Herbert, vielen Dank für die Aufklärung! Grüße

    SvaraRadera