söndag, december 03, 2017

Nachrichten, 3. Dezember 2017

Schweden - Politik
Nach einer geplanten Gesetzesänderung werden ab kommenden Sommer Studenten, die im Ausland studieren wollen, ihren Aufenthaltsort und ihr Studium genauer überlegen müssen, denn die vom Staat vergebenen Stipendien und Studienkredite werden nicht mehr, wie seit 2015, als größere einmalige Zahlung zur Verfügung stehen, sondern nur noch in Teilbeträgen. Weiterhin werden nur noch Studien in als demokratisch eingestuften Ländern finanziert und gewisse Fachrichtungen, die in vollem Umfang den schwedischen Erfordernissen entsprechen. Die Regierung sieht diese Änderung als notwendig an, da der Betrug mit Studienmitteln seit 2015 extrem anstieg und sich nun bereits über eine Summe von 36 Millionen Kronen erstreckt, bei 374 festgestellten Betrugsfällen.

Schweden - Wirtschaft/Gesellschaft
Obwohl nach einer Meinungsumfrage des Instituts Demoskop rund jede dritte Frau in der schwedischen Privatwirtschaft sexuell belästigt wird, gehen von dieser Gruppe an Frauen kaum Anzeigen bei der Polizei ein. Einer der Gründe davon ist dabei zu suchen, dass die Unternehmen diese Frauen, bevor diese zur Polizei gehen, durch hohe, teilweise auch sehr hohe Geldsummen, für ihr Schweigen bezahlen. Nur um nicht in die öffentliche Kritik zu geraten, bezahlen Firmen bisweilen mehrere Millionen an Schweigegeld, was die betroffenen Frauen allein schon deswegen akzeptieren, weil eine Anzeige bei der Polizei sehr oft im Sande verläuft.

Schweden - Ausbildung/Gesellschaft
In einer geschlossenen Facebookgruppe melden sich nun auch Kindergärtner und Lehrer der unterschiedlichsten Schulen an die Öffentlichkeit um über sexuelle Belästigungen in der Schule zu zeugen und darauf aufmerksam zu machen, dass die Eltern der Schüler oft die Ursache für dieses Verhalten sind, da sie ihre männlichen Kindern die entsprechende Erziehung geben. Kindergärtnerinnen berichten, dass ihnen 6-jährige auf den Hintern klopfen und Mütter dies als normal empfinden, und Lehrer höherer Schulen schreiben dass Sechzehnjährige ihre Mitschülerinnen als Hure bezeichnen und ihnen drohen sie zu misshandeln, falls diese sich nicht entsprechend unterwürfig zeigen.

Schweden - Immobilien/Recht
Nach der Tageszeitung Dagens Industri herrscht in Stockholm zwar eine massive Wohnungsnot und eine lange Warteliste für Mietwohnungen, nicht jedoch für leitende Angestellte der Gewerkschaft Ledarna, denn diese bekommen bei Anfrage in zentralster Lage Stockholms unmittelbar eine Wohnung vermittelt, aber auch deren Kinder, Enkel oder andere Angehörige. Nach Dagens Industri ist diese Vermittlung bereits in der Policy der Gewerkschaft verankert und verstoße gegen keinerlei Gesetze. Annika Elias, die Vorsitzende der Gewerkschaft, sieht diese Vorzugsbehandlung als völlig normal an und kann sich nicht vorstellen die Angestellten von Ledarna dem normalen Schweden gleichzustellen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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