lördag, november 09, 2013

Nachrichten vom 9. November 2013

Schweden - Politik
Der Vorsitzende der Sozialdemokraten, Stefan Löfven, erklärte gestern von seiner Seite aus und einseitig die schwedische Blockpolitik für beendet und öffnet sich bereits ein Jahr vor der Wahl für bürgerliche Parteien, Sverigedemokraterna ausgeschlossen, in der Hoffnung, dass er damit seine eigene Bedeutung stärken kann. Diese Taktik der Öffnung kann sich allerdings als negativer Schlag auswirken, da er keine der Parteien ohne konkrete Zusagen an den Gesprächstisch bekommen will und daher bei einem eventuellen Wahlgewinn den Linken und den Grünen weitaus mehr bieten muss als bei einer Beibehaltung des linken Blocks.

Schweden - Politik

Während Stefan Löfven in den eigenen Reihen zum Teil für seine Aussage auch mit bürgerlichen Parteien zu regieren gelobt wird und nach einem eventuellen Wahlsieg bereit ist Ministerposten an jede Partei zu verteilen, die mit ihm zusammenarbeiten will, Sverigedemokraterna ausgenommen, sind sich alle Parteien der aktuellen Regierungsallianz einig nicht mit Löfven zusammenzuarbeiten. Annie Lööf, die Vorsitzende der Zentrumspartei, wollte  dies sogar in einem Tweet deutlich machen, der allerdings zeigt, dass sie keinerlei diplomatisches Gefühl zeigt und dabei offen die Sozialdemokraten angreift. Mit dieser Art von Spontanreaktionen wird sie im kommenden Jahr allerdings kaum die Vier-Prozent-Schwelle schaffen.

Schweden - Politik
Trotz einer internen Krise gehen die als rechtsextrem eingestuften Sverigedemokraterna bei einer Meinungsumfrage von Demoskop weiter nach oben und erreichen nun bereits 11,9 Prozent an Wählerunterstützung und sind damit weiterhin die drittgrößte Partei des Landes. Ein Aufschwung brachte sicher auch die Tatsache, dass Jimmie Åkesson diese Woche bei einer Buchsignierung mit einer Torte beworfen wurde, da ihn dies in eine Opferrolle brachte, die von der Presse in großem Rahmen aufgegriffen wurde.

Schweden - Landwirtschaft
Nach einer Studie von LRF werden dieses Jahr nur etwa 25 Prozent der schwedischen Landwirte einen Gewinn einfahren, was sich insbesondere für schwedische Milchbauern teilweise sehr negativ auswirkt und diese zur Aufgabe des Betriebes zwingt. Eines der größten Probleme schwedischer Bauern ist die geringe finanzielle Unterstützung und die Dumpingpreise von Importware, da sowohl Fleisch als auch Käse und Gemüse aus anderen europäischen Ländern zu einem Preis verkauft wird, der den Produktionskosten in Schweden entspricht.

Schweden - Verkehr
Nach dem Reichsverband der Busunternehmen dürfen Busse ab dem 1. März 2014 in Schweden statt den bisher 90 Kilometern die Stunde 100 Kilometer die Stunde fahren, vorausgesetzt, dass dies auf den befahrenen Straßen zulässig ist. Voraussetzung ist allerdings auch, dass alle Fahrgäste im Bus angeschnallt sind. Die Busbetriebe hoffen durch diese neue Geschwindigkeitsgrenze Personenwagen Konkurrenz machen zu können und das Busfahren auch auf längeren Strecken wieder attraktiver zu machen.

Schweden - Arbeitswelt
Auf Grund der finanziell schlechten Lage des Gewerkschaftsbunds LO verfügen nur ein Drittel ihrer Mitglieder über einen Einkommensschutz in Form einer Zusatzversicherung, der bei anderen Gewerkschaften fast als normal zu betrachten ist. Die Folge davon ist, dass sich rund eine Million Mitglieder einer der LO angeschlossenen Gewerkschaften bei einer Arbeitslosigkeit mit dem offiziellen Arbeitslosengeld zufrieden geben müssen, also rund 10.000 Kronen netto erhalten können, was in den meisten Fällen nicht für den normalen Lebensunterhalt reicht.

Schweden - Gesellschaft/Betrug
Bertil Rignäs, Generaldirektor der Göteborger Bostadsbolaget AB, erklärt gegenüber den Journalisten der Nachrichtensendung Västnytt, dass es eine reine Unachtsamkeit war, dass er eine Rechnung für Frauenkleidung während der Immobilienmesse in Cannes als Frühstück auszeichnete und er eine Quittung mit falschem Namen und ohne Erklärung für ein Essen beifügte, ein Vergehen, das bei jedem „Normalbürger“ vom Finanzamt als Betrug betrachtet wird. Seinen Posten will der Manager selbstverständlich behalten, was ein deutliches Zeichen zur Moralvorstellung der Göteborger Führungsschicht setzt.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

Inga kommentarer:

Skicka en kommentar