söndag, november 10, 2013

Nachrichten vom 10. November 2013

Schweden - Politik
Nachdem sämtliche Allianzparteien den Vorschlag von Stefan Löfven ablehnten bei einem eventuellen Gewinn der Sozialdemokraten eine blocküberschreitende Politik unter der Führung Löfvens einzugehen, hat der Parteiführer nun seine Idee verdeutlicht. Löfven will die Partei selbständig und mit einem eigenen Programm zum Wahlsieg führen, dann jedoch mit den verschiedensten Parteien zusammenarbeiten, ohne jedoch seine Idee der Zusammenarbeit bisher aufzudecken. Löfvens Argument, dass die bürgerlichen Parteien bei ihrer Stellung gegen die Wähler arbeiten, zeigt vielmehr, dass sich die Sozialdemokraten auf die Mitte zubewegen wollen, was ein sehr riskantes Manöver darstellt.

Schweden - Politik
Der Sprecher für Gleichstellung der Sozialdemokraten Schwedens, der Rechtsanwalt Claes Borgström, hat nach Meldung des schwedischen Aftonbladet die Sozialdemokraten verlassen und sich den Linken angeschlossen. Als Argument nennt Borgström, dass die Sozialdemokraten seit dem Rücktritt von Mona Sahlin in Fragen Gleichstellung keinerlei Interesse mehr haben. Diese Aussage wird auch dadurch bestätigt, dass Frauen innerhalb der Sozialdemokraten kaum Spitzenpositionen erreichen und Stefan Löfven sich immer weiter nach rechts wendet statt den klassischen Werten der Partei zu folgen.

Schweden - Politik
Nachdem bekannt wurde, dass der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt keinerlei Fernsehgebühren für die Anwendung seines privaten Computers und seines Handys bezahlt, zeigt seine Pressesprecherin ein Verhalten, das man bisher in der schwedischen Politik nicht gewohnt war. Roberta Alenius drohte nach mehreren schwedischen Medien der Einzugszentrale dieser die „Eier abzuschneiden“ und jemanden der Organisation umzubringen. Und dies alles, weil ein Ministerpräsident mit sehr gutem Einkommen die Fernsehgebühren sparen wollte, eine Abgabe, die auch Sozialempfänger zu zahlen haben.

Schweden - Wirtschaft
Jeden Monat gehen mehr schwedische Firmen und Firmenketten dazu über Bargeld aus ihrem täglichen Warenhandel ganz zu verbannen und nur noch die Bezahlung über Bank- oder Kreditkarte zu akzeptieren, da dies Überfälle auf Kassen verhindert. Bereits heute werden 70 Prozent aller Einkäufe in Schweden per Karte bezahlt und nur noch 30 Prozent des Handels geht über Bargeld. Der Verband der Einzelhändler ist sich allerdings bewusst, dass damit gewisse Kundengruppen ausgeschlossen werden, da weder Jugendliche, noch Personen mit Schulden beim Gerichtsvollzieher eine Kreditkarte erhalten können. Sie fordern daher Banken und Regierung auf dieses Problem möglichst bald zu beseitigen.

Schweden - Arbeitswelt

Nach der Gewerkschaft der Lehrer steigt die Arbeitsbelastung und der Stress für Lehrer permanent an, was auch dazu führte, dass sich die Anzeigen wegen Überbelastung beim Amt für Arbeitsmilieu seit 2007 um 50 Prozent erhöht haben und allein im letzten Jahr um 21 Prozent nach oben gingen. Auf Grund der Reformen des Kultusministers Jan Björklund ersticken die Lehrer nun geradezu an administrativen Aufgaben, was auch zur Folge hat, dass der Unterricht als solches immer schlechter wird, da den Lehrern Zeit für die Schüler fehlt.

Schweden - Verkehr
Nach einer Statistik des schwedischen Straßenverkehrsamts, die das Amt der Tageszeitung Dagens Nyheter zur Verfügung stellte, waren 2012 bei 1137 Unfällen, sieben Prozent der Gesamtunfälle, schwere Lastwagen in die Unfälle verstrickt, was eine vergleichsweise hohe Quote ist, da es zwar 4,4 Millionen Personenwagen, aber nur rund 79.000 Lastwagen in Schweden gibt. Als Ursache für diese Unfälle werden vor allem Übermüdung, Stress und fehlende Pausen genannt, was wiederum darauf beruht, dass viele Unternehmen bei kürzester Fahrzeit eine Maximalleistung fordern.

Schweden - Gesellschaft
Nach der schwedischen Lebensrettungsgesellschaft wird der Schwimmunterricht in Schweden immer mehr zu einer Klassenfrage, da die Kosten für eine Schwimmstunde in Stockholm, Göteborg, Uppsala und einigen anderen Städten bereits auf 400 Kronen pro Stunde liegen, eine Familie also pro Kind bis zu 6000 Kronen aufbringen muss um ihm frühzeitig Schwimmen beizubringen, eine Summe, die Familien mit einem geringen Einkommen nicht zur Verfügung steht. Für Schwimmschulen bedeutet dies jedoch einen Gewinn von bis zu 25 Prozent und eine wachsende Unternehmensgruppe.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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