onsdag, juli 08, 2020

Nachrichten, 8. Juli

Schweden - Politik
Nachdem es unmöglich scheint dass sich die Parteien Schwedens zu einer gemeinsamen Migrationspolitik entscheiden können, gibt der Migrationsausschuss nun bekannt, dass er keine Gesamtempfehlung geben könne, sondern der Vorschlag extreme Lücken aufweise, insbesondere was die Länge einer Aufenthaltsgenehmigung und die Familienzusammenführung betreffe. Hinzu kommt nun dass auch von Europa gefordert wird dass Schweden nicht weiterhin verweigern könne die Quotenflüchtlinge aufzunehmen, da dies ein wichtiger humanitärer Schritt sei.

Schweden - Wirtschaft/Vergnügen
Da die schwedischen Vergnügungsparks dieses Jahr nicht öffnen können und damit enorme Verluste zu erwarten sind, verlangen sie nun insgesamt einen Schadensatz in Höhe von 1,5 Milliarden Kronen von der Regierung. Die Vergnügungsparks argumentieren damit, dass die Regierung keine Sondergenehmigungen ermöglichte, trotz angebotener Sicherheitsmaßnahmen, und damit die Anlagen von der Regierung zwangsweise die gesamte Saison über geschlossen werden müssen. Aus diesem Grund sei eine Kompensation eines Teils der Verluste mehr als nur angemessen.

Schweden - Tourismus
Je weiter der Sommer in Schweden fortschreitet, um so weniger Bewohner kümmern sich um die soziale Distanz, was sich insbesondere in beliebten Ferienorten deutlich zeigt. Nun geht das schwedische Gesundheitsamt damit an die Öffentlichkeit dass jeder Schwede eine Eigenverantwortung übernehmen müsse. Insbesondere sei es wichtig im Sommer keine neuen Bekanntschaften zu machen, jedes Gedränge zu vermeiden, Abstand zu Fremden zu halten und, was am wichtigsten sei, beim geringsten Anzeichen einer Krankheit zu Haus zu bleiben und jeden Kontakt zu vermeiden.

Schweden - Gesundheit
Die New York Times kritisiert indirekt die schwedische Strategie zur Bekämpfung des Covid-19 und stützt sich dabei darauf, dass Schweden zwar weitaus mehr Tote hat als die Nachbarländer, jedoch wirtschaftlich gesehen die gleichen Probleme habe, die Strategie dem Land also keinerlei Gewinn brachte. Der Generaldirektor des schwedischen Gesundheitsamts antwortet daraufhin, dass die Verbreitung des Virus in Schweden rein zufällig gewesen sei und daher nicht die nordischen Länder verglichen werden können, sondern Schweden mit Ländern verglichen werden müsse in denen eine sehr hohe Verbreitung des Virus stattfand.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

2 kommentarer:

  1. Ich teile die Einstellung der New York Times. Wir sind seit Mitte März in Schweden und müssen leider erfahren, dass die Nicht-Maßnahmen zu Lasten der Alten und Kranken gingen und die wirtschaftlichen Auswirkungen mit den Lockdown Länder vergleichbar wenn nicht sogar schlechter sind. In den Nachbarländer läuft es langsam auch im Tourismus wieder an, Schweden hat sich selbst isoliert. Man hat die Chance eines dünnbesiedelten Außenlandes vertan. UNVERANTWORTLICH!

    SvaraRadera
  2. In Schweden ist es mittlerweile zu spät um die Strategie noch zu ändern, denn vermutlich werden nun natürlich immer weniger ältere Leute sterben, da jene, die äußerst gefährdet waren, vermutlich bereits tot sind, aber das Virus wird dadurch nicht verschwinden und wenn eine zweite Welle kommen sollte, so werden Regierung, Gesundheitsamt, Zivilschutz usw. die Hände gebunden sein, da sie nicht plötzlich alle in Quarantäne schicken können, da sonst die Wirtschaft mehr Schaden erleiden wird als in anderen Ländern. Im Grunde kann man jetzt nur noch abwarten wann ein Impfstoff auf dem Markt sein wird, was voraussichtlich erst im kommenden Jahr der Fall sein wird.

    Aber auch in den Nachbarländern, insbesondere Dänemark und Norwegen gibt es noch einige Probleme über die man leider nur in den Zeitungen der entsprechenden Ländern lesen kann, denn leider glaubt eine sehr große Schicht der unterschiedlichsten Länder, vermutlich auch in Deutschland, dass das Ganze vorbei sei. Norwegen, zum Beispiel, hat eine panische Angst vor dem Tourismus und will eigentlich nur Dänen, Finnen und Isländer hereinlassen, aber da im Jämtland, und weiter im Norden, keine permanente Grenzbewachung existiert, kommen natürlich Besucher aus allen Ländern, teilweise auch mit Virus. Auch in Kopenhagen ist man sich nicht sicher wann man „Fremde“ wieder dort wohnen lassen kann, denn bisher sind es nur Norweger (außer Dänen natürlich), die dort ein Hotel buchen können. Aber alle brauchen den Tourismus, können also nicht mehr sehr lange warten.

    SvaraRadera