torsdag, mars 10, 2016

Nachrichten, 10. März 2016

Schweden - Politik
Nicht nur die Flüchtlingsorganisation UNHCR der UN kritisiert das Abkommen das Europa mit der Türkei treffen wird, sondern Jonas Sjöstedt, der Vorsitzende der Linken Schwedens, verurteilt die schwedische Regierung dafür dieses Projekt zu stützen, da damit das Asylrecht gewissermaßen außer Kraft gesetzt wird und die Türkei als die europäische Grenzpolizei eingesetzt wird, ein Land, das Minoritäten wie die Kurden unterdrückt. Die Türkei gilt zudem nicht als sicheres Land für syrische Flüchtlinge, da man dort bereits Flüchtlinge zurück ins Kriegsgebiet schickte. Hinzu kommt dass dadurch Menschenschmuggler stark unterstützt werden und auch falsche Pässe bald massiv auftauchen werden, die nicht unmittelbar als falsch bewertet werden können.

Schweden - Politik
Jimmie Åkesson, der Vorsitzende der Sverigedemokraterna, zeigt sich mit dem europäischen Abkommen mit der Türkei als unzufrieden, da damit der Passzwang mit der Türkei aufgelöst wird und die Türkei gewissermaßen der EU angegliedert wird ohne jedoch Mitglied zu sein. Weiterhin zeigt er sich kritisch darüber, dass Griechenland die Prüfungen auf Asyl unternehmen wird, ein Land, das bisher die Flüchtlinge einfach weiter in andere europäische Länder schickte. Åkesson sieht es auch als bedenklich an dass in Zukunft Türken ohne Pass in Europa einreisen können, was der Beginn einer neuen Flüchtlingswoge sein kann.

Schweden - Politik

Während einer Fernsehdebatte zwischen Ebba Busch Thor, der Vorsitzenden der Christdemokraten und Gustav Fridolin, einem der beiden Vorsitzenden der Grünen Schwedens, sollte Fridolin erklären warum das Versprechen der Regierung, dass 2016 in den an der Börse notierten Unternehmen 40 Prozent Frauen an der Spitze sitzen werden, nicht gehalten wurde. Fridolin sprach einerseits erneut vom Plan eine Quote einzuführen, falls sich das Problem nicht intern lösen lässt, fügte jedoch gleichzeitig hinzu dass schließlich mittlerweile 38 Prozent der für den Vorstand nominierten Personen Frauen seien, was allerdings ein noch schlechteres Licht auf die Firmen wirft, da dies bedeutet, dass Frauen nicht gewählt werden, eine interne Lösung also kaum in Sicht ist.

Schweden - Wirtschaft/Umwelt
In Stockholm kämpft ein Müllunternehmen dafür den Müll von Edelrestaurants abholen zu können und erklärt den Abfall daher zu Industrieabfall, da Haushaltsmüll ausschließlich von der städtischen Müllabfuhr abgeholt werden darf. Der private Konkurrent schickt seine Fahrzeuge Mitten in der Nach zu den Restaurants um auch schneller zu sein als die Stadt. Die Fernsehsendung Uppdrag Granskning konnte nun nachweisen, dass der sogenannte Industrieabfall, der fast ausschließlich aus Lebensmitteln besteht, auf einer Müllhalde landet und keine Sortieranlage passiert, auf einer Müllhalde, auf der Ratten ohnehin schon ein Problem sind. Nachdem die Journalisten den Fall aufdeckten, hat nach der Veröffentlichung der Information die Müllhalde das Unternehmen wegen Vertragsbruch gesperrt. Andere Unternehmen benutzen weiterhin die gleiche Methode in der schwedischen Hauptstadt.

Schweden - Gesundheit/Arbeitswelt
Nach dem schwedischen Amt für Arbeitsmilieu gingen die Krankschreibungen wegen arbeitsmäßiger Überbelastung während der letzten vier Jahre um rund 70 Prozent nach oben, eine Zahl, die dem Amt schwer zu denken gibt und Änderungen in den verschiedensten Firmen fordert. Das Amt hofft jedoch dass das am 31. März in Kraft tretende Gesetz diese Situation wieder umkehren wird, da ab diesem Datum Arbeitgeber vorbeugend arbeiten müssen um Stresssituationen am Arbeitsplatz vorzeitig abzubauen. Wie sinnvoll sich dieses Gesetz auswirken wird, wird sich erst in frühestens einem Jahr zeigen.

Schweden - Gesellschaft/Integration
Auf Initiative der Buchillustratorin Marit Törnqvist werden 30.000 Kinderbücher, die bereits ins Arabische übersetzt wurden, kostenlos an die Kinder verteilt, die als Flüchtlinge in Schweden ankamen, was die Integration erleichtern soll, da diese beiden Bücher typisch für die Kultur des Landes sind. Es handelt sich dabei um ein Buch von Astrid Lindgren und ein weiteres von Gunilla Bergström, also Bücher, die jedes schwedische Kind kennt. Die Ausgabe der Bücher wird von den beiden Verlagen Saltkråkan AB und Rabén och Sjögren finanziert.

Schweden - Gesellschaft
Eine Fernsehreportage des Staatsfernsehens SVT macht deutlich, dass weibliche Polizisten von der schwedischen Gesellschaft noch immer nicht als gleichwertig mit ihren männlichen Kollegen betrachtet werden und sich die Situation daher seit über 50 Jahren kaum änderte. Es beginnt dabei, dass bereits viele männliche Kollegen auf Frauen herabsehen, wird aber noch schwieriger mit der Allgemeinheit, denn, vor allem Männer, richten sich bei gemischten Polizeieinheiten fast grundsätzlich an männliche Polizisten und Frauen werden zudem, ebenfalls von Männern, fast immer mit Kommentaren oder Fragen konfrontiert die die Frau als Polizisten betreffen und ihre Kapazität in Frage stellt.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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