tisdag, februari 11, 2014

Nachrichten vom 11. Februar 2014

Schweden - Landwirtschaft
Nach den ersten Auswertungen des Landwirtschaftsamts ging die Rentabilität der schwedischen Bauern im vergangenen Jahr um elf Prozent zurück. Während der Gewinn bei der Getreideproduktion auf Grund des geringen Welthandelspreises sogar um 25 Prozent zurückging, ist das Problem und der geringere Rückgang bei der Tierhaltung vor allem darin zu sehen, dass in Schweden die Gesetze zum Tierschutz und Umweltschutz über jenen anderer, auch europäischer, Ländern liegt, was zu höheren Produktionspreisen führt, die jedoch durch keinerlei europäische oder schwedische Subvention ausgeglichen werden. Fleisch aus dem Import ist daher weitaus günstiger als schwedische Ware.

Schweden - Arbeitswelt
Nach Berechnungen der Tageszeitung Svenska Dagbladet verlassen mindestens 70 Prozent aller Berufssoldaten die Armee noch vor Ablauf ihres Vertrages, eine Situation, die noch negativer ist als die Regierung bei der Einführung eines Berufsheers befürchtete. Der Hauptgrund für das Abspringen ist indes nicht die Arbeit, die Arbeitszeit oder das Leben als Soldat, sondern die geringen Löhne, da ein Soldat auch nach mehreren Jahren Dienst gerade einmal 18.000 Kronen brutto verdient.

Schweden - Arbeitswelt
Der Vorsitzende des schwedischen Wirtschaftsverbands, Jens Spendrup, erklärte in einem Interview mit dem schwedischen Staatsfunk, dass es deswegen kaum Frauen in den Führungsetagen der Aktiengesellschaften gebe, weil es in Schweden zu wenige qualifizierte Frauen gibt. Zudem ist Spendrup der Meinung, dass eine Frauenquote für die Unternehmen schädlich sei. Diese Aussage führte nicht nur zu einem Sturmangriff auf Spendrup in den sozialen Medien, sondern selbst der schwedische Finanzmarktminister Peter Norman griff in die Diskussion ein und will im Parlament den Unsinn dieser Aussage hervorheben.

Schweden - Unterricht

Nachdem die Verbesserung des Schulunterrichts nach dem katastrophalen PISA-Ergebnis eine der wichtigsten Wahlfragen ist, haben sowohl Sozialdemokraten als auch Moderaterna mit Versprechen und Plänen begonnen. Während die Sozialdemokraten vor allem auf kleinere Klassen setzen wollen, was ein höheres Budget fordert, wollen die Moderaterna kein weiteres Geld in die Schulen stecken und sprechen von einer Generalreform, die alle Bereiche des Schulunterrichts betreffen. Nach verschiedenen Wissenschaftlern im Pädagogikbereich liegen jedoch beide Parteien mit ihren Ideen neben dem Hauptproblem, denn nach ihnen ist es nicht die Klassengröße oder eine Reform, die das aktuelle Problem beseitigen, sondern es ist wichtig kompetente Lehrer zu schaffen und zu finden, die Schüler auch motivieren können.

Schweden - Verkehr
Nach der Upsala Nya Tidning hat sich der Stadtrat Uppsalas entschieden ein Parkverbot für Fahrräder einzuführen. Die Ursache dafür ist, dass die zentralen Fahrradparkplätze der Innenstadt ständig überfüllt sind, da viele Bewohner der Gemeinde diese Parkplätze als Dauerabstellplätze betrachten. Nun hat sich die Stadt entschlossen jedes Fahrrad, das länger als fünf Wochen den gleichen Abstellplatz blockiert, zu entfernen und den Besitzer beim Abholen seines Fahrrads mit einer Gebühr von 300 Kronen zu belasten. Nach dem Stadtrat sind die Fahrradparkplätze für jene gedacht, die sich auch mit dem Fahrrad fortbewegen, aber gerade diese Gruppe findet in der Innenstadt immer seltener einen freien Parkplatz.

Schweden - Umwelt
Seit die Regierung im Jahre 2007 die Verschrottungsprämie in Höhe von zwischen 1000 und 3000 Kronen für Autos abschaffte, zählen die Recyclingsunternehmen rund 35 Prozent weniger Fahrzeuge als früher, aber die Hälfte der schwedischen Gemeinden findet nun abgestellte Autos in der Natur, die zum Teil eine große Gefahr für die Umwelt ausmachen und auch einen finanzieller Verlust darstellen, da sehr viele Teile im Auto in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Auf Anfrage der Organisation Håll Sverige Rent (Halte Schweden sauber) ob die Regierung erneut eine Verschrottungsprämie in Erwägung zieht, antwortet die Umweltministerin Lena Ek mit einem klaren Nein, da die Verantwortung der Verschrottung bei Importeuren und Händlern liegt.

Schweden - Ernährung/Gesellschaft
Jedes Jahr werfen die schwedischen Haushalte knapp 240.000 Tonnen genussfähige Lebensmittel in den Abfall, was einer Umweltbelastung von 200.000 Autos im Jahr entspricht. Nach Berechnungen des Lebensmittelwerkes ist die Lebensmittelvernichtung jedoch nicht nur ungünstig auf die Umwelt, sondern bedeutet bei einer Durchschnittsfamilie auch, dass zwischen 3000 und 6000 Kronen vernichtet werden, die man sicherlich anders besser verwenden könnte. Da jedoch täglich nur kleinere Mengen an Lebensmittel im Abfall landen, sieht die Mehrheit der Schweden nicht wie viele Lebensmittel sie tatsächlich vernichten.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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