lördag, februari 15, 2014

Nachrichten vom 15. Februar 2014

Schweden - Politik
Schwedische Kinderhilfsorganisationen und Betroffene beklagen sich immer häufiger, dass sich das Auswärtige Amt keine große Mühe beim Auffinden von Kindern, die von einem Elternteil in ein Drittland entführt wurden, machen, obwohl dies nach der Haagkonvention ohne weiteres möglich wäre. Betroffene Angehörige klagen insbesondere darüber, dass sie für das Auffinden ihrer Kinder private Firmen beschäftigen müssen, da vom Auswärtigen Amt nichts als eine geringe administrative Hilfe geboten wird. Schweden hat die Haagkonvention unterzeichnet und das Entführen eines Kindes durch einen Angehörigen ist ein Straftatbestand.

Schweden - Politik/Arbeitsmarkt
Auf die Kritik des Arbeitsamts und von Wirtschaftswissenschaftler, dass die aktuelle Regierung bei der Arbeitsmarktpolitik für Jugendliche umdenken muss und die ständige Senkung der Arbeitsgeberabgaben bei jugendlichen Arbeitnehmer nur zu geringeren Einnahmen führt, aber keine Arbeitsplätze schafft, antwortet die schwedische Arbeitsmarktministerin Elisabeth Svantesson, dass das Arbeitsamt zwar seine Meinung sagen kann, aber die Regierung die Verantwortung für den Arbeitsmarkt übernimmt, eine merkwürdige Aussage, wenn man bedenkt, dass sich seit 2008 kein Erfolg mehr zeigt, aber jeder neue Arbeitsplatz eines Jugendlichen den Steuerzahler mindestens eine Million Kronen kostet, ein Arbeitsplatz, der ohnehin an Jugendliche vergeben wird, auch bei vollen Abgaben.

Schweden - Politik
Nach den Journalisten des Staatsfunks Sveriges Radio bekommen in rund 70 Prozent aller schwedischer Gemeinden Angestellte des öffentlichen Diensts keinerlei Hilfe wenn sie in irgendeiner Weise bedroht werden oder einer ihrer Besucher mit Selbstmord droht. Nach dem Amt für Arbeitsmilieu, das nach etwa 1500 Inspektionen zu diesem Ergebnis kam, sind insbesondere Angestellte von Sozialämtern und Krankenversicherungen von oft anonymen Drohungen betroffen, was ihre Arbeitsleistung und ihren Gesundheitszustand stark beeinträchtigt. Es ist daher dringend nötig, dass die verschiedenen Ämter sich auch um das Wohl ihrer Angestellten kümmern.

Schweden - Wirtschaft/Gesellschaft
Nach dem Dachverband der schwedischen Versicherungen verweigern in den letzten Jahren die verschiedenen Gesellschaften immer häufiger eine Schadensregulierung, da der Verdacht auf Betrug bei den Meldungen ansteigt. Nach Schätzungen der Gesellschaften handelt es sich mittlerweile bei etwa zehn Prozent der Schadensfälle bereits um Versicherungsbetrug. Vor allem Autobrände und Unfälle geraten immer häufiger auf die Liste der verdächtigen Fälle, aber auch Reiseversicherungen werden in den letzten Jahren immer häufiger zu einem Zwist. Nach den offiziellen Statistiken untersuchen die Versicherungsfälle jährlich etwa 7000 verdächtige Schadensmeldungen, wovon allerdings nur rund 300 tatsächlich vor Gericht verhandelt werden.

Schweden/Stockholm - Immobilien
Nach den Annoncen der größten Site für Untermieten in Stockholm, blocket.se, zeigt sich, dass eine Einzimmerwohnung von etwa 20 Quadratmetern in Untermiete im zentralen Stockholm gegenwärtig bereits über 7000 Kronen kostet, 3000 Kronen mehr als in den anderen Großstädten des Landes. Innerhalb des letzten Jahres konnte man dabei eine Preissteigerung von über 1000 Kronen feststellen, wobei in bester Lage auch eine Wohnung unter 20 Quadratmetern bereits für über 10.000 Kronen angeboten werden kann. Da die die Regierung das Untervermieten von Bostadsrätter nochmals erleichtert und erlaubt erhöhte Kosten zu fordern, werden die Mieten für eine Untermiete in Stockholm auch dieses Jahr wieder um mindestens zehn Prozent ansteigen.

Schweden - Gesundheit/Gesellschaft
Erstmals wird das Universitätskrankenhaus in Göteborg im Rahmen eines Forschungsprojekts Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wegen ihrer Dickleibigkeit den Magensack operativ reduzieren, eine Handlung, die von vielen Seiten sehr kritisch betrachtet wird, da die Organe in diesem Alter nicht ausgewachsen sind und gerade deswegen bisher diese Operationen nicht unter 18 Jahren durchgeführt werden durften. Die Göteborger Forscher winken indes ab und sprechen von einer Lebensqualität, die rund 100 Kinder und Jugendliche nun gewinnen werden.

Schweden - Gesellschaft
Erstmals wurde in Schweden eine Studie zum Suchtverhalten der Bevölkerung vorgelegt. Die Forscher des Karolinska Instituts stellten dabei fest, dass rund zehn Prozent der Schweden, also etwa eine Million  Personen, von Alkohol, Drogen oder Tabak abhängen, wobei nach der Studie 15 Prozent der Schweden zu viel trinken, auch wenn man bei einem Teil dieser Fälle nicht oder noch nicht von einer Abhängigkeit sprechen kann. In der Regel sind mehr Männer als Frauen von Alkohol und Drogen abhängig, während Frauen bei der Nikontinabhängigkeit deutlich führen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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