onsdag, februari 12, 2014

Nachrichten vom 12. Februar 2014

Schweden - Politik
Nach den ersten Untersuchungen zu den Europawahlen im Mai zeichnet sich ab, dass vor allem die Grünen und die Linken mit einer ungewöhnlich hohen Unterstützung rechnen können, während die Sozialdemokraten und die Moderaterna zwar die stärksten Parteien bleiben, gesamt gesehen jedoch einen bedeutenden Einbruch bei den Wählerstimmer erleben. Kritisch wird die Situation sowohl für die Christemokraten, die unter Umständen ihr einziges Mandat verlieren werden und die Sverigedemokraterna, die darum kämpfen müssen mit einem Kandidaten in Europa einziehen zu können. Die Situation bei den Europawahlen unterscheidet sich daher deutlich von jener der kommenden Parlamentswahlen.

Schweden - Wirtschaft
Auch wenn der Internethandel mit Kleidung und Schuhen in Schweden während der letzten zwölf Monate um knapp 20 Prozent nach oben ging, so zeigt sich mittlerweile durch die Rücksendungen ein immer größeres Problem für die Händler, da sich immer mehr Kunden Auswahlprodukte zuschicken lassen um anschließend nur einen Teil der Produkte zu behalten. Da diese Kosten langfristig nicht von den Händlern getragen werden können, erwägt der schwedische E-Handel die Kaufbedingungen zu verschärfen, oder aber die Preise der Waren zu erhöhen.

Schweden - Arbeitsmarkt
Ende Januar waren in Schweden 411.872 Personen beim Arbeitsamt als arbeitslos gemeldet, was 8,6 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung entspricht und um 0,3 Prozent unter den Zahlen des gleichen Monats des Vorjahres liegt. Allerdings waren nur 63.056 freie Arbeitsplätze gemeldet, 12.030 weniger als Ende Januar 2013. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt im schwedischen Gesamtdurchschnitt gegenwärtig bei 16,6 Prozent und ist daher nahezu doppelt so hoch als die durchschnittliche Gesamtarbeitslosigkeit. Parallel hierzu befanden sich im Januar 189.795 Personen in einem Programm zur Arbeitsbeschaffung und Kapazitätsentwicklung, die daher nicht als arbeitslos gelten ohne jedoch einen Arbeitsvertrag in den Händen zu haben.

Schweden - Arbeitswelt
Nach der Upsala Nya Tidning haben 17 von etwa 30 Krankenschwestern der Herzabteilung des Akademischen Krankenhauses gekündigt, da das Krankenhaus zwar die Eingangslöhne für junge Krankenschwestern auf 25.000 Kronen erhöhte, erfahrene Krankenschwestern mit mehrjähriger Erfahrung jedoch weiterhin für einen geringeren Gehalt arbeiten müssen. Da sich das Universitätskrankenhaus jedoch weigert auch die Löhne für erfahrenes Personal anzuheben, zeichnet sich nun ein neuer Konflikt ab, der erneut auf Kosten der Patienten austragen wird.

Schweden - Umwelt
Nach den Dagens Nyheter kauften im vergangenen Jahr gerade einmal 141 Privatpersonen sogenannte „Super-Umweltfahrzeuge“, also Hybridautos oder Fahrzeuge, die auch elektrisch betrieben werden können. Die Ursache dafür liegt insbesondere daran, dass die Regierung zwar den Kauf dieser Fahrzeuge subventioniert, Privatpersonen und Arbeitgeber jedoch jedoch selbst für die sehr teuren Ladestationen zu Hause oder am Arbeitsplatz sorgen müssen. Gegenwärtig werden daher die Prämien für umweltfreundliche Fahrzeuge nur sehr zögernd abgefragt und liegen weit unter dem vorgesehenen Budget.

Schweden - Gesellschaft/Politik
Da es den Sozialabteilungen der schwedischen Gemeinden immer schwerer fällt für Kinder ein Pflegeheim zu finden, wird bereits jedes zehnte dieser Kinder von Privatunternehmen, im Auftrag der Gemeinden, bei Familien untergebracht, was dazu führt, dass das Sozialamt in diesen Fällen keinerlei Überblick mehr besitzt ob diese Familien auch für Kinder geeignet sind. In der Tat stellt sich immer wieder heraus, dass diese Privatunternehmen, die unter rein wirtschaftlichen Bedingungen von jedem Schweden betrieben werden dürfen, Kinder zu Familien schicken, die diese Kinder teilweise misshandeln oder die von amtlicher Seite vollkommen ungeeignet für Pflegekinder sind.

Schweden - Gesellschaft/Recht
Am kommenden Montag wird der Gerichtsvollzieher in Stockholm das Waldgebiet entlang des Magelugnsvägen zwangsweise räumen und die Wohnwagen der dort lebenden Roma entfernen sowie die Hütten zerstören. Die knapp 100 Personen, die gegenwärtig dort leben, müssen die Gegend ebenfalls verlassen. Die Stadt Stockholm bietet jedem der dort offiziell wohnt, also etwa der Hälfte der Bewohner, einen kostenlosen Busfahrschein nach Rumänien an und bietet den anderen „Offiziellen“ für fünf Tage eine kostenlose Notunterkunft. Was die Roma anschließend unternehmen werden, berührt die Stadt wenig. Sicher ist nur, dass Stockholm keine behelfsmäßigen Unterkünfte zulassen wird, auch nicht mehr vorübergehend. 


Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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