tisdag, februari 18, 2014

Nachrichten vom 18. Februar 2014

Schweden - Politik
Um den Sozialdemokraten die bedeutendste und glaubhafteste Kritik vor den Wahlen aus den Segeln zu nehmen, erklärten gestern Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt und Finanzminister Anders Borg, dass es die Lage Schwedens nicht mehr zulässt auch in Zukunft Steuern zu senken, sondern dass nun an Einnahmen gedacht werden muss. Reinfeldt ging dabei so weit sogar zu versichern, dass während der gesamten kommenden Wahlperiode keine Steuererleichterungen mehr zu erwarten sind und widerspricht damit allen bisherigen Versprechen und positiven Ankündigungen zur Wirtschaftspolitik Schwedens. Erstmals sprechen die Moderaterna nun sogar davon, dass staatliche Ausgaben ebenfalls gekürzt werden müssen.

Schweden - Arbeitswelt
Nach den Statistiken des schwedischen Arbeitsamts wählt etwa die Hälfte aller arbeitslosen Jugendlichen, die an Fortbildungsmaßnahmen teilnehmen und dabei einen Gymnasialabschluss anstreben, anschließend ein Studium oder eine andere Ausbildung, wodurch sie zumindest für einige Jahre aus der Statistik der Arbeitslosen wegfallen. Gegenwärtig sind rund 30.000 Jugendliche ohne Gymnasialabschluss beim Arbeitsamt eingeschrieben, die ohne Fortbildung nur eine sehr geringe Chance haben überhaupt eine Arbeitsstelle zu finden.

Schweden - Arbeitswelt
Der Gewerkschaftsbund LO hat seinen diesjährigen Einkommensspiegel veröffentlicht, der die Einkommensunterschiede zwischen Führungskräften und Industriearbeiter aufzeigt. Nach der neuen Statistik verdient gegenwärtig die Machtelite Schwedens, zu der der LO 197 Führungskräfte zählt, im Durchschnitt 16 Mal so viel wie ein in ihren Betrieben angestellter Industriearbeiter, der im Jahr einen Lohn von knapp über 300.000 Kronen erhält. Diese Statistik zeigt auch dieses Jahr wieder, dass die Einkommensschere erneut weiter auseinandergeht.

Schweden - Arbeitsmarkt

Der schwedische Leiharbeitsunternehmer Zest Care fährt nun großangelegte Annoncen in Norwegen um die dort arbeitenden schwedischen Krankenschwester zurück ins Heimatland zu locken. Das Unternehmen bietet diesen Krankenschwestern gegenwärtig einen Monatslohn von 44.000 Kronen um sie dann, insbesondere im Sommer für eine noch höhere Summe an die schwedischen Krankenhäuser zu vermieten, die wegen der Weigerung höhere feste Gehälter zu bezahlen einen immer größeren Unterschuss an Fachkräften haben und daher für Leihkrankenschwestern nahezu jede Summe bezahlen müssen. Pensionierten Krankenschwestern bezahlt Zest Care gegenwärtig sogar 50.000 Kronen im Monat, da hier eine geringere Arbeitgeberabgabe bezahlt werden muss. Bisher melden sich allerdings vor allem Krankenschwestern, die noch in Schweden nach einer Arbeitsstelle suchen oder noch erwägen nach Norwegen zu gehen.

Schweden - Arbeitswelt/Gesellschaft
Auch wenn es nach der schwedischen Versicherungskasse verboten ist zu arbeiten wenn man von der Kasse dafür entschädigt wird um zu Hause bei einem kranken Kind zu sein, steigt die Anzahl der Angestellten, die auch in dieser Zeit eine Arbeitsleistung leisten und der Firma oder dem Amt nahezu permanent, wenn auch von zu Hause aus, zur Verfügung stehen. Unter den höheren Angestellten sind sogar bis zu 80 Prozent „nebenbei“ am arbeiten und nur ein Drittel unter ihnen fühlt sich dazu gezwungen und würde sich lieber mehr um das kranke Kind kümmern. Allerdings findet man auch eine steigende Anzahl an Angestellten, die gerne von zu Hause aus arbeiten würde, aber leider nicht die Möglichkeit dazu haben.

Schweden - Ausbildung
Der schwedische Kultusminister Jan Björklund (Folkpartiet) erklärte gestern, dass der Zugang zur Universität und Hochschulen über die Hochschulprüfung ab dem kommenden Semester verschärft wird und der Antragsteller dann mindestens den Wert 0,5 vorweisen muss, also 25 Prozent sämtlicher Fragen und Aufgaben korrekt gelöst haben muss. Björklund denkt hierbei insbesondere an das Lehrerstudium zu dem man bisher selbst mit dem Wert 0,1 zugelassen wurde, also seine Kreuze durch das Zufallsverfahren auf den Bögen verteilen konnte um dennoch zehn Prozent der Fragen und Aufgaben korrekt erfüllt zu haben. Das Ergebnis war allerdings auch, dass die Hälfte der Lehrerstudenten innerhalb eines Jahres absprang, da sie die Studienleistungen nicht erfüllen konnten.

Schweden - Umwelt/Natur
Nach dem schwedischen Zentrum für Wildschäden haben Wölfe im vergangenen Jahr 341 Schafe getötet und Luchse 169 Schafe, was dem allgemeinen Durchschnitt der vergangenen Jahre entspricht. Das Zentrum warnt nun bereits davor, dass eine höhere Wolfpopulationen zu höheren Schäden führen wird, obwohl dies eine reine Hypothese ist und davon ausgeht, dass Schafwirte ihre Zäune nicht verstärken. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr auch 39 Hunde von verschiedenen Raubtieren angegriffen, auch wenn nur 17 unter ihnen getötet wurden oder anschließend getötet werden mussten.

Schweden - Verkehr/Recht
Wildunfälle können in Schweden eine sehr teure Angelegenheit werden wenn ein Zusammenstoß mit einem Wildschwein, Wolf, Elch, Reh oder einem anderen Tier nicht unmittelbar nach dem Unfall bei der Polizei gemeldet wird, während das Fahrzeug noch um Unfallort steht. Wer einfach weiterfährt oder die Meldung am nächsten Tag macht, riskiert wegen Fahrerflucht vor Gericht geladen zu werden und eine bedeutende Geldstrafe mit Eintragung im Strafregister. Offiziell wurden im vergangenen Jahr etwas über 46.000 Wildunfälle gemeldet, wobei sich jedoch niemand über die Dunkelziffer zu äußern wagt.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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