Nachrichten, 21. Oktober

Schweden - Politik
Nachdem sogenannte A-Traktoren, auch EPA-Traktoren genannt, in Schweden bei 15- bis 18-Jährigen immer beliebter werden, auch wenn diese mit diesen umgebauten Autos, die maximal 30 Kilometer die Stunde fahren dürfen, erwägt die schwedische Regierung nun das Gesetz zum Fahren der Fahrzeuge zu ändern. Positiv für die Jugendlichen ist dass sie nach dem Gesetzesvorschlag bald 45 Kilometer die Stunde damit fahren dürfen, negativ dagegen dürfte für sie sein dass dann auch ein besonderer Führerschein hierfür eingeführt werden soll, die Fahrzeuge verkehrssicherer sein müssen und die Fahrer und Beifahrer dann auch  zu einem Gurt gezwungen sein sollen.

Schweden - Politik
Als vergangenen Woche im Reichstag die Frage auftauchte wie viele Reichstagsmitglieder gegen das Covid-19 geimpft seien und ob man eventuelle Regeln für die Zusammenkünfte aufstellen müsse, argumentierte der Reichstagspräsident dass er davon ausgehe dass alle Reichstagsmitglieder geimpft seien, auch wenn es rechtlich keine Grundlage gäbe dies offiziell zu fordern. Lediglich die Sozialdemokraten, die Liberalen, die Zentrumspartei und die Linken versicherten anschließend gegenüber der Tageszeitung Dagens Nyheter dass alle ihre Reichstagspolitiker geimpft seien. Bekannt ist dagegen dass zumindest einige Schwedendemokraten nicht geimpft sind und einer ihrer Reichstagspolitiker den Impfstoff in den sozialen Medien als Gift bezeichnete, die anderen im Reichstag vertretenen Parteien wollen nicht auf die Frage antworten.

Schweden - Politik
Der schwedische Wirtschaftsminister Ibrahim Baylan teilte gestern mit dass mehrere schwedische Ämter damit beauftragt wurden zu untersuchen ob und in welcher Weise die Zementproduktion, beziehungsweise auch der Kalkabbau, von Cementa auf Gotland abhänge und ob es möglich sei, bei Einstellung des Kalkbruchs, genügend Zement importieren zu können so dass die schwedische Industrie keinerlei Probleme bekäme. Die Ämter müssen ihren Bericht erst am 31. Mai 2022 vorlegen, was darauf deutet dass die Regierung das Umweltgesetz zu Gunsten von Cementa ändern will.

Schweden - Politik/Arbeitswelt
Auch wenn Ulf Kristersson, der Vorsitzende der Moderaten immer wieder behauptet dass die hohe Arbeitslosigkeit des Landes ein Integrationsproblem sei und daher die Immigration möglichst komplett untersagt werden solle, zeigen die Zahlen des Statistischen Amtes ein anderes Bild, da 1997 nur 48 Prozent der Immigranten eine Arbeit hatten, 2019 jedoch bereits 65 Prozent unter ihnen im Berufsleben standen. Die Moderaten behaupten weiter dass bei einer besseren Integrationsarbeit mehr Arbeitsplätze besetzt werden könnten, auch wenn Unternehmen nach Spitzenkräften suchen, die man nicht jedem anbieten kann, und gegenwärtig nicht einmal Köche, Bedienungen, Krankenschwestern und Personen anderer Berufe gefunden werden können, trotz der hohen Zahl an rein schwedischer Arbeitslosen.

Schweden - Umwelt
Journalisten des Fernsehsendung Uppdrag Granskning konnte aufdecken dass am großen Aalsterben in Schweden insbesondere die Wasserkraftwerksbetreiber beteiligt sind, da sie zwar vom Schutz der Aale sprechen, jedoch hierfür kaum Geld ausgeben wollen. Die größten 380 Wasserkraftwerke gehören nur den sechs größten Energieunternehmen Schwedens, und nur vier unter ihnen entsprechen den Anforderungen, die zum Schutz der Aale vorgegeben sind. Der Stromgigant Vattenfall machte in den vergangenen Jahren regelmäßig einen Gewinn von zwischen acht und 15 Milliarden Kronen, kürzte jedoch die Gelder, die für den Schutz der Aale zuständig ist und hat eine eigene Methode des „Aalschutzes“ erarbeitet, die wissenschaftlich nicht haltbar ist. Vattenfall transportiert wandernde Aale per Lastwagen zum Meer, in der Hoffnung dass sie dabei ihr Orientierungsvermögen behalten.

Schweden - Kultur/Wirtschaft
Mittlerweile wurde der Papiermangel in Schweden so bedeutend dass Verlage Angst davor haben zum Weihnachtsgeschäft keine Bestseller bieten zu können, da die meist gefragten Buchtitel entweder bereits ausverkauft sind, oder aber kurz davor stehen, jedoch aus Papiermangel nicht rechtzeitig nachgedruckt werden können. Zum allgemeinen Papiermangel kommt noch das Problem hinzu dass immer mehr amerikanische Druckereien ihre Aktivitäten nach Europa verlegten und nun ebenfalls einen hohen Papierbedarf haben, der vermutlich auch in den kommenden Jahren steigen wird, ohne dass jedoch die Produktion nachkommen kann.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

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