söndag, september 16, 2012

Nachrichten vom 16. September 2012

Schweden - Politik
Nachdem die Zentrumspartei unter Annie Lööf immer mehr Wähler verliert, hat die Vorsitzende der Partei nun ihre Stabschefin Linda Ylivainio zum 1. Oktober entlassen, in der Hoffnung, dass eine andere Person die Partei wieder zu einer Wende führt. Der Niedergang der Partei ist nach Politikwissenschaftlern jedoch vor allem auf einige Aussagen von Annie Lööf zurückzuführen, wobei sich nun die Frage stellt, ob diese Sätze von der Vorsitzenden selbst stammten oder von ihrer Stabschefin und von der Vorsitzenden nur unüberlegt nachplappert wurden.

Schweden - Politik
Nach der Tageszeitung Svenska Dagbladet sieht das Budget der schwedischen Regierung für kommendes Jahr 400 Millionen Kronen für die Verbesserung der Wasserversorgung in der Dritten Welt vor, 150 Millionen dafür die hohe Kindersterblichkeit der Dritten Welt zu bekämpfen, 100 Millionen für die Demokratiebewegungen im Mittelosten und in Nordafrika, aber 350 Millionen für Netz- und Demokratieaktivisten, ohne hierbei jedoch irgendwelche Auswahlkriterien zu nennen.

Schweden - Wirtschaft
Nach der jüngsten Auswertung der Schweizer Bank UBS gehören die nordischen Städte mittlerweile zu den teuersten der Welt, gemessen im Verhältnis zwischen Preisen und Verdienst. Auch wenn Oslo den ersten Platz einnimmt und Dänemark auf Platz fünf zu finden ist, so landet Stockholm bereits auf Platz acht unter 72 und liegt damit über London oder Paris. Immerhin schaffte es Helsinki noch die ersten zehn Plätze zu vermeiden und landet auf Platz elf, was bedeutet, dass man in Rom, Sydney und Barcelona besser zurecht kommt als in sämtlichen Hauptstädten des Nordens.

Schweden - Wirtschaft
Die Nachricht, dass die Firmensteuern im kommenden Jahr gesenkt werden, macht mehrere Großunternehmen des Landes, unter anderem jene, die der schwedischen Regierung ganz oder teilweise gehören, glücklich, denn auf diese Weise wird das mehrmals in Kritik geratene Unternehmen Telia Sonera im kommenden Jahr etwa 700 Millionen Kronen an Steuern sparen. Nahezu ebenso viel wird Astra Zeneca einsparen. Mit zu den Gewinnern gehören natürlich das staatliche Grubenunternehmen LKAB, Vattenfall und Großbanken. Nach der Tageszeitung DI (Dagens Industri) werden allein die zehn größten Firmen Schweden Steuern einsparen, die ein Viertel der Gesamtkosten ausmachen und zu jenen Unternehmen gehören, die keinerlei finanzielle Schwierigkeiten haben, aber in letzter Zeit teilweise Entlassungen ausgesprochen haben.

Schweden - Recht
Obwohl es in zahlreichen Ländern ein Gesetz gibt wonach jeden Bürger dazu verpflichtet ist Menschen bei Gefahren zu helfen und die Christdemokraten Schwedens seit Jahren ein ähnliches Gesetz fordern, wird dieser Vorschlag im Parlament gar nicht erst diskutiert, da die Mehrheit der Politiker der Meinung sind, dass ein solches Gesetz niemandem helfen wird und, in gewisser Weise, sogar schädlich sei, weil es dadurch noch schwieriger würde bei Überfällen auch Zeugen zu finden.

Schweden - Ausbildung
Der schwedische Kultusminister Jan Björklund will nun nichteuropäischen Studenten die Chancen auf ein Stipendium erhöhen, wenn auch auf seine eigene und sehr persönliche Weise. Jan Björklund verspricht nämlich nicht besonders guten oder bedürftigen Studenten ein Stipendium, sondern jenen, die aus Ländern kommen in die Schweden auch eine Entwicklungshilfe leistet. Aber immerhin werden im kommenden Jahr doppelt so viele Stipendien vergeben wie dieses Jahr, auch wenn das Kriterium merkwürdig scheint.

Schweden - Tourismus
Touristische Unternehmen, die Führungen in den Sarek und Stora Sjöfallet Nationalpark anbieten und unternehmen, müssen sich nach einem Urteil des Umweltgerichts weiterhin vor den Touren mit den entsprechenden Dörfern der Sami zusammensetzen und den Weisungen der Sami Folge leisten. Immer häufiger wollen touristische Unternehmen in Norrbotten auf die Zusammenarbeit mit den Sami verzichten und die Touren vollkommen nach ihrem Gutdünken durchführen.

Schweden - Gesellschaft/Recht
Als ein Ehepaar nach dem Tod ihrer Tochter die Pippi-Langstrumpf-Figur Herr Nilsson, den Liebling des Kindes, auf der Todesanzeige unterbringen wollte, sagte die Saltkråkan AB, die die Rechte auf alle Figuren der Bücher Astrid Lindgrens besitzt, ein klares Nein, da Astrid Lindgren verfügte, dass alle handelnden Figuren der Bücher nur in Zusammenhang mit Pippi Langstrumpf benutzt werden dürfen. Auch bei einer Todesanzeige können, nach dem Unternehmen, keine Ausnahmen zugelassen werden.

- Die Firma Saltkråkan AB hat sich heute öffentlich entschuldigt und erlaubt dem Ehepaar die Anwendung von Herr Nilsson in der Todesanzeige.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

Inga kommentarer:

Skicka en kommentar