söndag, april 05, 2020

Nachrichten, 5. April

Schweden - Politik
Nachdem sich die Moderaten und die Linken gegen den Plan wehrten der Regierung in den kommenden drei Monaten die unbegrenzte Macht im Kampf gegen den Covid-19 zu geben, hat sich die Regierung nun zu einer Zwischenlösung entschieden, die ihr zwar ermöglicht ohne Rückfrage im Parlament dringende Entscheidungen zu fällen, diese jedoch im Nachhinein durch ein Veto des Reichstags unmittelbar rückgängig gemacht werden können, die Entscheidungen daher, unter Umständen, nur für wenige Tage gelten müssen. Ministerpräsident Stefan Löfven will diese Änderungen nun schnellstmöglich durchsetzen, so dass das entsprechende Mandat noch im April in Kraft treten kann, wenn auch erst nach Ende der Osterferien, in denen der Virus sehr weit verbreitet werden kann.

Schweden - Wirtschaft
Nach einer Analyse der schwedischen Wirtschaftsverbände riskiert man spätestens ab Herbst rund 350.000 Arbeitslose, und dies allein durch Konkurse kleinerer Unternehmen, die im besten Fall noch zwei Monate überleben können, sollte die Regierung diesen Firmen nicht sehr kurzfristig eine sehr hohe Summe zur Verfügung stellen, ohne indes hohe Zusatzkosten entstehen zu lassen, zum Beisiel durch teure Kredite. Und die Summen müssen nicht nur zugesagt werden, sondern nahezu unmittelbar an die betroffenen Firmen ausbezahlt werden, wenn man bedenkt, dass die Regierung davon ausgeht dass die Krise noch mindestens bis Juni anhalten wird.

Schweden - Gesundheit
Anders Tegnell, der leitende Epidemiologe des schwedischen Gesundheitsamts wollte die Aussage des Ministerpräsidenten Stefan Löfven, nach der noch Tausende an Schweden am Covid-19 sterben werden, weder bestätigen, noch in Frage stellen, da sich das Amt, nach Tegnell, nicht dafür interessiert wie viele Schweden an diesem Virus sterben werden, sondern sämtliche Modelle nur darauf ausgerichtet seien zu berechnen welche Kapazität die Intensivstationen der Krankenhäuser leisten könnten. Entsprechend müsse die Verbreitung des Virus so weit nur möglich gelenkt werden. Eine andere Aufgabe habe das Amt in diesem Zusammenhang nicht.

Schweden - Verkehr/Gesellschaft
Nachdem die öffentlichen Verkehrsmittel in Stockholm zu Stoßzeiten immer noch überfüllt sind, was die Verbreitung des Covid-19 fördert, gingen die Verkehrsbetriebe nun mit der Aufforderung an die Öffentlichkeit möglichst auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu verzichten und diese jenen zu überlassen, die eine gesellschaftlich wichtige Funktion ausüben, ohne diesen Begriff jedoch genauer zu definieren. Die städtischen Betriebe verweisen dabei auch auf das Gesundheitsamt nach dem jede nicht absolut notwendige Reise eingestellt werden solle, auch innerhalb der schwedischen Hautstadt.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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