måndag, september 15, 2014

Nachrichten vom 15. September 2014

Schweden - Politik 
Die gestrigen Parlamentswahlen brachten für Schweden das denkbar ungünstigste Ergebnis, das sich allerdings schon vor der Wahl abzeichnete. Weder der linke noch der rechte Block konnten so viele Stimmen finden, dass sie wirklich regierungsfähig wären. Bei jeder Entscheidung des Parlaments wird man in den kommenden vier Jahren mit dem Widerstand der Sverigedemokraterna rechnen müssen, die nun in der Tat die drittgrößte Partei Schwedens wurden. Nur Vorschläge, die auch blocküberschreitend eine Zustimmung finden, können bei Abstimmungen im Parlament zum Erfolg führen. Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt gab noch am Abend bekannt, dass er sowohl als Ministerpräsident als auch als Parteivorsitzender zurücktreten wird, eine Entscheidung, die einen sehr schwachen Stefan Löfven an die Spitze Schwedens bringen wird.

Schweden - Politik
Nachdem die schwedische Bevölkerung bei einigen wichtigen Punkten der Gesellschaftspolitik eine Tendenz nach links zeigt, wollen auch Politiker im Parlament nicht nachstehen, denn nach einer Auswertung der Journalisten des Staatsfernsehens SVT bezeichnen sich nun 36 Prozent aller Wahlkandidaten als links, fünf Prozent mehr als vor vier Jahren. Als rechts sehen sich nun ebenfalls noch 36 Prozent der Kandidaten, nachdem es vor vier Jahren noch 41 Prozent waren. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass bei vielen Politikern nicht die tatsächliche Meinung zählt, sondern sie sich nahe der Mehrheit des Volkes zeigen wollen.

Schweden - Politik
Erneut greifen Politiker und Journalisten das Wahlsystem in Schweden an, das vor allem in einem Punkt gegen das Prinzip der heimlichen Wahl verstößt, da die Wahlzettel vor aller Augen gewählt werden müssen und die Kabine daher nur noch dem Verschließen der Umschläge dient oder für das Ankreuzen eines Kandidaten der unteren Positionen benutzt wird. Diese Wahlmethode wird seit Jahren öffentlich kritisiert, aber bisher hat sich keine Partei die Mühe gemacht dieses Problem anzugreifen. Vor allem kleinere Parteien werden mit dieser Methode oft benachteiligt.

Schweden - Arbeitswelt/Gesundheit
Nach der Untersuchung von Journalisten der Nachrichtenagentur des schwedischen Staatsfunkt Sveriges Radio hat die Menge der Überstunden bei Krankenschwestern landesweit in erschreckendem Masse zugenommen und riskiert die Gesundheit der Patienten. Allein im Juli des Jahres stieg die Zahl der Überstunden, im Vergleich zu vor fünf Jahren, um 87 Prozent an, was bedeutet, das schwedische Krankenschwestern im Juli 2014 rund 75.000 Überstunden leisteten und dennoch den notwendigen  Arbeitsumfang nicht leisten konnten. Allein diese Überstunden entsprechen 481 fest angestellten Krankenschwestern. Allerdings ist bereits diese Menge an ausgebildeten Krankenschwestern gegenwärtig in Schweden nicht zu finden.

Schweden - Gesellschaft
Falls die Bürger Schwedens telefonisch Ämter wie Finanzamt, Versicherungsamt und andere erreichen wollen, so müssen sie teilweise sehr viel Geduld aufbringen, denn die Wartezeit bei Ämtern kann ohne weiteres eine halbe Stunde überschreiten. Die lange Wartezeit am Telefon könnte nahezu zu einer geplanten Verzögerung gehören, denn Umfragen zeigen, dass bei so langen Wartezeiten über die Hälfte der Anrufenden den Hörer wieder auflegen bevor sie eine Antwort oder Hilfe erhalten. Problematisch ist diese Situation vor allem bei der Polizei, denn auch hier muss man bisweilen 15 Minuten warten bis man einen laufenden Einbruch oder einen Überfall melden kann.

Schweden - Gesellschaft
Nachdem immer mehr schwedische Frauen erst an Reisen und die Karriere denken und Kinder erst am Ende der Liste stehen, das heißt, so spät wie möglich ins Bild kommen sollen, warnen schwedische Mediziner nun bereits vor dem späten Kinderwunsch, da es nach dem 30. Lebensjahr immer schwieriger wird noch Kinder auf natürliche Weise zu bekommen und selbst die künstliche Befruchtung mit jedem weiteren Lebensjahr ein schlechteres Ergebnis zeigt. Ursache ist, dass immer mehr Frauen glauben dass ein sich fit halten auch die Eier jung und fruchtbar hält, was jedoch ein großer Irrtum ist. In Schweden halten viele Frauen es für sinnvoll Kinder erst mit knapp unter 40 Jahren zu bekommen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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