lördag, maj 04, 2013

Nachrichten vom 4. Mai 2013

Schweden - Politik
Nach einer Studie des Göteborger SOM-Instituts gehören Integration und Migration mittlerweile zu den wichtigsten Fragen der schwedischen Gesellschaft und stiegen vom achten Platz auf den vierten. Bei Jugendlichen unter 25 Jahren sind diese Fragen, nach der Arbeitslosigkeit, sogar bereits an die zweite Stelle gerückt. Nachdem die Regierung und die Opposition jedoch diese beiden Fragen vermeiden wann immer sie können, führt dieses Problem dazu, dass jugendliche Wähler immer mehr von rechtsextremen Gruppen angezogen werden und deren Einfluss auf die schwedische Politik stärken.

Schweden - Politik
Obwohl der schwedische Migrationsminister Tobias Billström bereits im Jahre 2010 versprach, dass Eltern von schwedischen Kindern nicht getrennt werden dürfen, auch nicht wenn einer der Partner keine Aufenthaltsgenehmigung hat, werden noch heute regelmäßig Familien auseinandergerissen, weil das Gesetz so wackelig ist, dass das Ausländeramt nach wie vor einen Elternteil zwangsweise ins Heimatland ausweisen kann, damit dieser von dort aus eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen kann. Bei vielen Ländern bedeutet dies oft eine monatelange Wartezeit oder auch eine jahrelange Trennung, falls anschließend das Geld für die neue Einreise fehlt.

Schweden - Wirtschaft
Nach zahlreichen Sparmaßnahmen, aber auch Entlassungen, kann der staatliche Energiekonzern Vattenfall nun mitteilen, dass der Gewinn während der ersten drei Monate des Jahres erneut bei acht Milliarden Kronen liegt, also etwa dem gleichen Niveau wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dieser hohe Gewinn ist umso erstaunlicher, da die Strompreise in diesem Jahr relativ niedrig waren und der Gewinn daher im Grunde geringer hätte ausfallen müssen.

Schweden - Terrorismus
Nach einem Bericht, der gestern der schwedischen Demokratieministerin Birgitta Ohlsson vorgelegt wurde, hat Schweden bei der Bekämpfung von islamischem Terrorismus noch einen weiten Weg vor sich und kann von Ländern wie Deutschland, Großbritannien oder auch Dänemark noch viel lernen. Als größtes Problem sieht man Personen, die gegenwärtig in Al-Quaida nahen Gruppen in Syrien kämpfen und bei ihrer Rückkehr riskieren in den Heimatländern terroristische Zellen aufzubauen. Schweden ist in diesem Punkt kaum auf die Rückkehrer vorbereitete, obwohl bekannt ist, dass gegenwärtig mindestens 30 schwedische Bürger in extremen Gruppen in Syrien kämpfen.

Schweden - Unterricht
Um gegen das Lehrerproblem anzugehen will die von der Regierung unterstützte Organisation Teach for Sweden ab kommendem Herbst hochqualifizierte Studenten dazu gewinnen zwei Jahre lang in ihrem Fach an einer Schule mit schlechtem Leistungsniveau zu arbeiten und innerhalb dieser zwei Jahre eine pädagogische Ausbildung zu erhalten, die anschließend auch das Lehrerdiplom garantiert. Auch wenn sich einige Studenten bereits für das Projekt gemeldet haben, wollen mehrere Hochschulen, unter anderem die Universität Göteborg, an diesem Projekt nicht teilnehmen, da dies nicht zu Dauerlehrer führen wird, da hochqualifizierte Studenten mit guten Abschlüssen kaum länger als die zwei Jahre an einer Schule arbeiten werden.

Schweden - Gesundheit
Nach einer Studie des Strahlungssicherheitsamts kann die Strahlung von Handys keinen Krebs verursachen, auch nicht wenn Kinder bereits in frühem Alter zu Handys greifen. Forscher sehen diese Studie allerdings als wenig überzeugend, da das Strahlungssicherheitsamt überwiegend von den Telefongesellschaften finanziert wird und die Frage auf internationaler Ebene nach wie vor kontrovers ist. Erstaunlich ist bei der Studie jedoch, dass das staatliche Amt die Strahlung zwar als mit Sicherheit ungefährlich bezeichnet, aber trotzdem zur Vorsicht rät und empfiehlt die Handys nicht zu nah am Körper zu tragen.

Schweden - Gesellschaft
Nach einer Untersuchung des staatlichen Fernsehens SVT fanden im vergangenen Jahr 3090 Frauen Hilfe in einem der schwedischen Frauenhäuser, während 3319 Frauen, die unmittelbare Hilfe benötigten, abgelehnt wurden, weil es nahezu unmöglich ist für Frauen, die, im Grunde vorübergehend, in einem Frauenhaus wohnen, eine Wohnung zu finden. Ohne finanzielle Hilfe der zuständigen Gemeinden wird das Problem noch größer werden, denn allein in den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl der abgelehnten Frauen verdoppelt. Seit 2007 haben die schwedischen Gemeinden die Aufgabe akut bedrohten Frauen zu helfen und Schutz zu bieten, was kaum eine Gemeinde des Landes leistet.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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