torsdag, juli 26, 2012

Nachrichten vom 26. Juli 2012

Schweden - Politik
Die syrische Opposition kritisiert Schweden, insbesondere aber den Außenminister Carl Bildt, für seine Weigerung für eine Ausdehnung der Sanktionen zu stimmen und damit die wirtschaftlichen Interessen Schwedens höher einzustufen als die humanitäre Lage Syriens. Carl Bildt ist einer der wenigen europäischen Politiker, die weiterhin Geschäfte mit der syrischen Regierung machen und Ausrüstung liefert, die benutzt wird um die Opposition zu überwachen. Nach der Opposition ist Schweden daher mitverantwortlich für Massaker und Tortur in Syrien. Carl Bildt will auch in Zukunft die Botschaft in Damaskus offen halten und mit der offiziellen Regierung, auch in Wirtschaftsfragen, verhandeln.

Schweden - Wirtschaft
Nachdem der regnerische Sommer Schwedens nahezu die gesamte Ernte an Sommergerste zerstörte und Hopfen in Europa ebenfalls eine sehr schlechte Ernte verspricht, ging allein der Preis für Malz in den letzten Wochen um 25 Prozent nach oben und liegt nun bereits bei 2270 Kronen pro Tonne, was sich mit Sicherheit auf die Bierpreise auswirken wird. Sollten auch die Ernten in Frankreich und England schlecht ausfallen, so ist damit zu rechnen, dass Bier ab dem kommenden Herbst in ganz Europa um 20 bis 40 Prozent teurer wird.

Schweden - Wirtschaft/Tourismus
Nachdem das Lebensmittelamt im Juni 723 Cafés und Restaurants in Stockholm kontrollierte, mussten drei unmittelbar schließen, weil Schadinsekten oder Ratten von den Kontrolleuren gefunden wurden. Bei 59 Einrichtungen wurde ein Mängelbericht erstellt, weil Waren zu warm gelagert wurden oder Geräte, Arbeitstische oder andere Teile mit denen Lebensmittel in Verbindung kommen verschmutzt waren und dadurch bei Gästen zu gesundheitlichen Problemen führen können. In zahlreichen Fällen liegen die Probleme vor allem daran, dass unausgebildetes Personal beschäftigt wird, das die grundsätzlichen Regeln in der Restauration nicht kennt.

Schweden - Wirtschaft/Arbeitswelt
Das Problem der bulgarischen Beerenpflücker in Schweden scheint kurz vor der Lösung zu stehen, nachdem der bulgarische Botschafter Svetlan Stoev gestern in Stockholm erklärte, dass Bulgarien den Rücktransport seiner Bürger finanzieren wird. Gegenwärtig sind mindestens 1500 bulgarische Beerenpflücker in Schweden, die mangels Beeren nur den den Wunsch haben in die Heimat zu kommen. Vorerst ist der Rücktransport von 200 unter ihnen gesichert. Wie sich die Situation für die restlichen 1300 Bulgaren rund 6000 erwarteten Beerenpflücker aus Asien entwickeln wird, ist allerdings noch unbekannt.

Schweden/Deutschland - Terrorismus
Als bei einem schwedischen Charterflug über Deutschland der Funkverkehr plötzlich abbrach, schickte die deutsche Luftwaffe zwei Jäger zur Aufklärung in die Lüfte, die die schwedische Maschine begleitete bis nach 27 Minuten der Funkverkehr wieder aufgenommen werden konnte. Falls der Funkverkehr weiterhin gestört gewesen wäre, hätte die deutsche Luftwaffe die Maschine zum Landen gezwungen. Verweigert dies der Kapitän des Flugzeuges, so kann auch eine Passagiermaschine, aus Angst vor einem terroristischen Attentat, abgeschossen werden.

Schweden/Göteborg - Verkehr
Beim Göteborger City Airport, vormals Säve, in Göteborg wurde bei einer europäischen Überprüfung so bedeutende Sicherheitsmängel festgestellt, dass der Flughafen riskiert mit einem Flugverbot belegt zu werden, sollten die Mängel nicht bis September abgebaut sein. Der kritisierte Flughafen ist der einzige Schwedens, der entsprechende Mängel aufweist und wird überwiegend von Ryanair angeflogen. Trotz der eindeutigen Mängel versichert das schwedischen Luftverkehrsamt weiterhin, dass es sich beim City Airport um einen sicheren schwedischen Flughafen handelt.

Schweden - Gesundheit
Nach den Zahlen der schwedischen Versicherungskasse werden schwedische Frauen immer häufiger und länger krank, was sich auch durch eine immer größere Spanne zwischen kranken Frauen und kranken Männern deutlich macht. Im Juni des Jahres wurde an Frauen im Durchschnitt Krankengeld für 7,24 Tage Abwesenheit ausbezahlt. Im gleichen Monat waren die Auszahlungen von Krankengeld an Frauen um 73 Prozent höher als die Auszahlung an Männer, ein Problem, das Beschäftigung von Frauen in manchen Betrieben in Frage stellen wird.

Schweden - Gesundheit
In Schweden verschwanden während der letzten 20 Jahre 66 Prozent aller Plätze in den geschlossenen Abteilungen der Psychiatrie. Nach dem schwedischen Sozialamt bedeutet dies nicht, dass die Hilfe schlechter wurde, sondern dass immer mehr Patienten in offene Abteilungen verlegt wurden oder zu Hause die notwendige Hilfe bekommen. Im Widerspruch dazu steht jedoch, dass psychisch Kranke seit dieser Zeit immer schneller als gesund betrachtet werden und die geschlossenen Abteilungen regelmäßig überbelegt sind. Gegenwärtig gibt es in Schweden noch 4425 Plätze in geschlossenen Abteilungen, die sich Allgemeinpsychiatrie, Jugendpsychiatrie, Rechtspsychiatrie und Suchtpsychiatrie teilen müssen.

Schweden - Ernährung
Nach dem schwedischen Lebensmittelamt ändern Warnungen vor bestimmten Produkten, die die Gesundheit beeinträchtigen können, nichts am Kaufverhalten der Bevölkerung, selbst dann nicht, wenn die Warnungen von der Presse landesweit deutliche verbreitet werden. Als Ursache sieht man vor allem, dass die Warnungen auch Produkte betreffen, die in kleineren Mengen oder kurzfristig keine Schäden verursachen und die Warnungen daher nicht ernst genommen werden. Hinzu kommt, dass ein immer größerer Teil der Bevölkerung nur noch nach den billigsten Waren greifen kann, selbst wenn diese schädlich sein sollten.

Schweden - Kultur/Gesellschaft
Nachdem gestern das Emmaboda-Festival begann, das jedes Jahr rund 10.000 Besucher erwartet, und der Veranstalter wieder dominant auf männliche Musikgruppen setzte, stellt sich erneut die Frage, warum er die Einladungen nicht gleichmäßig auf männliche und weibliche Künstler verteilt. In einem Interview in der Tageszeitung DN stellt Håkan Karlsson nun klar, dass ihn die Gleichstellung nicht interessiert, ebenso wenig wie Behinderte oder andere Gruppen. Håkan Karlsson will sich selbst Freude mit dem Festival machen und ist überzeugt, dass er damit den Geschmack der Besucher trifft, da diese sonst ja Änderungen fordern würden.

Schweden - Gesellschaft
Bei der Überprüfung von Tattoostudios und Piercingstudios stellte das schwedische Sozialamt erhebliche Mängel fest, die insbesondere die Hygiene, die Fachkenntnis und die Aufklärung der Kunden betreffen. In den 115 Gemeinden, die an der Studie teilnehmen, wurde bisher nicht eine einzige Einrichtung gefunden, die keinerlei Mangel aufweist, obwohl alle besuchten Studios den festen Willen haben ihre Kunden keinem Risiko auszusetzen. Die Gesamtstudie wird im Herbst des Jahres vorgelegt werden. Die Probleme mit Tattoostudios haben europaweit bereits die Regeln zum Blutspenden verändert.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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