torsdag, december 10, 2015

Nachrichten, 10. Dezember 2015

Schweden - Politik
Nachdem die Regierung nun die Öresundbrücke bei hohem Flüchtlingsandrang nicht mehr sperren will, sind die schwedischen Grünen bereit die Forderung nach ausgedehnten Ausweiskontrollen an der schwedischen Grenze zu unterstützen, obwohl dies von der Basis der Partei nicht mehrheitlich gut geheißen wird und gegen das Parteiprogramm der Grünen verstößt. Die ausgedehnte und langfristig geplante Ausweiskontrolle kann dazu führen, dass bald mehrere Länder das Schengenabkommen außer Kraft setzen werden. Für Pendler wird diese Maßnahme mit bedeutenden negativen Konsequenzen verbunden sein.

Schweden - Politik
Die Europapolitikerin Cecilia Wikström gibt sich von der Aussage Donuld Tusks, Vorsitzender des Europarates, geschockt, da dieses vor dem Europaparlament erklärte  dass Schweden der Anführer der Widerständler der gemeinsamen europäischen Grenzbewachung sei. Wikström will nun die schwedische Regierung um eine Stellungsnahme bitten. In der Tat ist diese Aussage Tusks jedoch kaum verwunderlich, da Schweden nun die härteste Linie Europas gegenüber Flüchtlingen einnimmt und damit von Europakritikern als Vorbild bezeichnet wird. Schweden ist das erste Land Europas, das gestern das Schengenabkommen außer Kraft setzte. Hinzu kommt, dass die Regierung keine staatlichen Passkontrollen einführt, sondern diese gesetzlich Privatunternehmern auflastet, die keinerlei Erfahrung mit Passkontrollen haben und einen falschen Pass kaum von einem richtigen unterscheiden können, dennoch die Verantwortung dafür tragen.

Schweden - Politik
Die Mehrheit des schwedischen Justizausschusses ist der Meinung, dass die Regierung dafür sorgen muss dass grundsätzlich mindestens 20.000 Polizisten in Schweden beschäftigt werden. Gleichzeitig will der Ausschuss, der mehrheitlich aus Moderaterna und Sverigedemokraterna besteht, der Regierung weitere acht Aufgaben geben, unter anderem die Arbeit der Polizei auf Internet auszudehnen und es den Bürgern einfacher zu machen mit der Polizei Kontakt aufnehmen zu können. Die beiden Regierungsparteien und die Linken lehnen diese Forderung grundsätzlich ab.

Schweden - Arbeitswelt
Eine Studie des Vereins Fair Action belegt dass Personal in Hotels, die von schwedischen Reiseunternehmern benutzt werden, bis zu 19 Stunden am Tag arbeiten muss ohne dabei an den Mindestlohn des Landes zu erhalten. Die untersuchten Hotels in Thailand werden permanent von den großen schwedischen Reiseunternehmen Ving, Fritidsresor und Apollo benutzt, Unternehmen, die damit werben für korrekte Arbeitsbedingungen bei ihren Vertragsunternehmen zu sorgen. Einige der befragten Angestellten hatten auch seit über einem Jahr keinen Urlaub mehr erhalten.

Schweden - Arbeitswelt
Mehrere Arbeitgeberverbände geben in einem Artikel in den Dagens Nyheter bekannt, dass es unrealistisch sei, dass die Gewerkschaften bei den kommenden Verhandlungen eine Lohnerhöhung von drei Prozent fordern, zumal die letzten Lohnerhöhungen alle über der Inflationsrate lagen. Die Arbeitgeber geben dabei gleichzeitig an dass die nächste Lohnerhöhung unterhalb von einem Prozent liegen muss, was allerdings in gewissem Widerspruch zur Marktentwicklung sehe, da die Unternehmerverbände für das kommende Jahr einen deutlichen Aufschwung spüren wollen.

Schweden - Arbeitswelt
Nach der jüngsten Voraussage des schwedischen Arbeitsamts wird der Anteil der Arbeitslosen bei Personen, die außerhalb Schwedens geboren wurden, im kommenden und dem darauf folgenden Jahr bedeutend ansteigen. Gegenwärtig findet man unter den Arbeitslosen 50 Prozent an Arbeitssuchenden, die nicht in Schweden zur Welt kamen, Im Jahr 2017 soll es sich bereits um 60 Prozent handelt, obwohl auch dann kaum 20 Prozent der schwedischen Bevölkerung im Ausland geboren sein wird.

Schweden - Gesundheit
Nach einer Studie des Instituts für Umweltmedizin am Karolinska Institut riskieren Kinder, deren Mutter während der Schwangerschaft einem hohen Lärmniveau ausgesetzt sind, weitaus höher mit einem Gehörschaden zur Welt zu kommen als von Müttern, die in dieser Zeit kaum Lärm ausgesetzt waren. Wenn Mütter ab der 26. Woche im Berufsleben einem Lärmpegel von über 85 Dezibel ausgesetzt ist, steigt das Risiko auf einen Gehörschaden bei Kindern um 80 Prozent.

Schweden - Umwelt/Politik

Die schwedische Regierung wurde dafür kritisiert dass sie die Samen von der Klimakonferenz in Paris ausschloss. Die Samen durften lediglich als Beobachter an der Konferenz teilnehmen. Nach Informationen des Dagens Nyheter wird sich dies im kommenden Jahr ändern, da sich die Regierung, nach der deutlichen Kritik, dazu entschlossen hat, im kommenden Jahr auch die Samen offiziell als Teilnehmer einzuladen. Die Samen werden in Schweden noch heute in vielen Punkten als Volksgruppe diskriminiert.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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