fredag, januari 18, 2013

Nachrichten vom 18. Januar 2013

Schweden - Politik
Die Regierung geht bei der kommenden Abstimmung, die Kleinunternehmern garantieren soll schneller von Großunternehmern und staatlichen Anstalten bezahlt zu werden, einer neuen Niederlage entgegen, da sich die Sverigedemokraterna der Opposition anschließen wollen. Das Problem liegt insbesondere bei Annie Lööf der Zentrumspartei, die die neue Bestimmung unterhöhlen will indem sie den Großunternehmen die Chance geben will auch langfristige Zahlungsziele auszuhandeln. Die Opposition fordert ein ultimatives Zahlungsziele von 30 Tagen bei B2B-Geschäften.

Schweden - Politik/Verteidigung
Nach einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Sifo im Auftrag des staatlichen Fernsehens sinkt der Widerstand der Schweden gegen eine Mitgliedschaft in der Nato bedeutend, obwohl nach wie vor nur 29 Prozent der Bevölkerung für einen Beitritt sind, 32 Prozent dagegen sind und 39 Prozent sich nicht für eine klare Antwort entscheiden können. Als Ursache kann man die Aussage des Generalsekretärs der Nato sehen, der deutlich machte, dass Schweden bei einem Angriff nicht mit dem Einschreiten der Nato rechnen kann.

Schweden - Politik/Immobilien
Der schwedische Finanzminister Anders Borg will von der Forderung des Direktors der Zentralbank auf einen Amortisierungszwang bei Baukrediten nichts wissen und denkt nicht daran diese Bedingung gesetzlich zu verankern. Für Borg reicht es aus, dass die Banken eine höhere Kapitalabsicherung benötigen und das Eigenkapital des Käufers oder Bauherren bei Baukrediten von den Banken festgelegt werden kann. Für Borg ist es sinnvoll, dass die Banken bei Baukrediten nur die Zinsen fordern.

Schweden - Arbeitsmarkt
Nach einer neuen Studie geht die Hälfte der Schweden auch trotz einer akuten Krankheit arbeiten, obwohl Arbeitspsychologen, Ärzte und Krankenkasse davon abraten. Die Ursache ist in der Regel der Geldbedarf, zumal immer mehr Angestellte mit Minimallöhnen eingestellt werden oder aber nur für die Zeit bezahlt werden in der sie tatsächlich anwesend sind. Für Geringverdiener ist es in vielen Fällen unmöglich sich krank zu melden, da in diesem Fall die regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr garantiert sind.

Schweden - Verkehr

Bei den 2550 Kontrollen von Lastwagen, die die Verkehrspolizei im Västra Götaland im vorigen Jahr unternahm, zeigte sich, dass nur in Ausnahmefällen kein Protokoll geschrieben werden musste. Am häufigsten waren die Fahrzeiten überschritten oder die Pausenzeit nicht eingehalten. An der nächsten Stelle kam schlecht befestigte Last und die Überladung des Fahrzeugs. Unter den kontrollierten Lastwagen wurden nur 88 mit einem sofortigen Fahrverbot belegt. Die Unfallhäufigkeit bei Lastwagen liegt indes weniger an Problemen der Verkehrssicherheit der Fahrzeuge, sondern an zu hoher Geschwindigkeit und dichtem Auffahren.

Schweden - Verkehr
Der Unfall bei dem eine 22-jährige mit einem Zug in ein Wohnhaus fuhr, was international eine bedeutende Aufmerksamkeit erregte, kann nach der schwedischen Polizei auch ein Unfall gewesen sein an dem die Reinigungsfrau vollkommen unschuldig ist, denn sie befand sich beim Unfall nicht in der Lok, der Schlüssel steckte entgegen aller Vorschriften und allein das Reinigen des Fahrersitzes kann bereits dazu geführt haben, dass durch eine ungünstige Berührung der Zug in Bewegung versetzt wurde.

Schweden - Gesundheit
Die Giftzentrale des Arzneimittelamtes fordert, dass in Zukunft auch alle Paracetamol-Präparate nur noch gegen Rezept ausgegeben werden dürfen, weil sich immer mehr Personen, insbesondere junge Mädchen, durch einen Tablettenmissbrauch systematisch vergiften. Nach der Giftzentrale des Arzneimittelamtes stieg die Anzahl der Vergiftungen durch Paracetamol zwischen 2010 und 2012 um 28 Prozent, eine Zahl, die die Arzneimittelindustrie stark anzweifelt, da es keinen Anstieg an offiziell in Schweden verkauften Medikamenten gibt.

Schweden - Ernährung
Nach dem statistischen Jahrbuch hat sich die Ernährungsweise des Durchschnittsschweden in den letzten Jahren bedeutend geändert, wenn auch nicht zum Positiven. Der Fleischkonsum ging zwischen 1980 und 2010 um 71 Prozent nach oben und liegt nun bei 48 Kilogramm pro Jahr und Person, der Verkauf von Konditoreiwaren ging sogar um 300 Prozent nach oben und liegt nun bei 11,5 Kilogramm pro Jahr und Person, zu dem noch 1,2 Kilogramm Süßigkeiten pro Woche kommen. Im Gegenzug davon ging der Milchkonsum um 31 Prozent zurück, was bedeutet, dass der Durchschnittsschwede nun nur noch 126 Liter Milch im Jahr trinkt.

Schweden - Gesellschaft
Nachdem der schwedische Starjournalist Janne Josefsson vorgestern in Uppdrag granskning die Zahl der armen Kinder Schwedens, die Rädda Barnen veröffentlichte, ins Lächerliche stellte ohne seine eigenen Kriterien bekannt gegeben zu haben, zumal er sich auf die Suche nach Kindern mit Holzschuhen im Winter machte, steigt die Kritik gegen den Journalisten, der mit seiner Arbeit die Regierung stützt und es den Hilfsorganisation nun noch schwerer macht Gelder für die Unterstützung armer Kinder zu finden. Auch wenn der Begriff Armut relativ zu sehen ist, so sind sich alle Hilfsorganisationen Schwedens einig, dass es hunderttausende von schwedischen Kindern gibt, die sich keine Freizeitaktivität leisten können, nie in Urlaub kommen und sich nicht immer satt essen können, was in der schwedischen Gesellschaft als Armut betrachtet werden kann.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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