fredag, maj 01, 2020

Nachrichten, 1. Mai

Schweden - Politik
Gestern präsentierte die schwedische Regierung das siebte Krisenpaket, das sich an bis zu 180.000 Firmen richtet, die auf Grund des Virus Covid-19 mindestens 30 Prozent ihres Umsatzes verloren haben. Die Regierung stellt diesen Firmen für die kommenden zwei Monate eine Unterstützung von bis zu 39 Milliarden Kronen zur Verfügung, wobei allerdings nur Firmen davon profitieren können, die einen Jahresumsatz von über 250.000 Kronen haben, nicht bereits unter Rekonstruktion stehen und auch keinerlei Steuerschulden haben. Die Unternehmen können bis zu 75 Prozent ihrer festen Kosten, ausgenommen Gehälter und Löhne, erhalten, müssen allerdings noch voraussichtlich bis Juli auf die Auszahlung warten.

Schweden - Politik/Gesundheit
Nachdem überdurchschnittliche viele ältere Personen, die in Alters- und Pflegeheimen leben am Covid-19 sterben, erklärte Sozialministerin Lena Hallegren dies gestern als Versagen der Gesellschaft und erinnerte alle Betroffenen daran eine Verantwortung zu übernehmen. Das Problem ist indes kaum noch zu stoppen, denn in nahezu der Hälfte aller dieser Einrichtungen ist das Virus längst eingezogen, was auch das Besuchsverbot nicht bremsen kann, da die Angestellten weitgehend ohne Schutzausrüstung arbeiten müssen und auch von Krankenabteilungen zu jenen der Gesunden wechseln und dabei lediglich die Hände waschen können. Systematische und obligatorische Tests konnte die Ministerin indes nicht ankündigen.

Schweden - Ausbildung
Die schwedische Regierung kam mit den beiden Stützparteien, den Liberalen und der Zentrumspartei, überein die Zulassungsbedingungen zum Lehrerstudium anzuheben, so dass nicht mehr alle Gerade-Noch-So-Abiturienten eine entsprechende Ausbildung suchen, das dies in den letzten Jahren dazu führte dass extrem viele Studenten entweder bereits während der Studienzeit absprangen, oder aber die Schlussexamen nicht schafften. Die Regierung sieht es als bedeutend an, dass in Zukunft nicht mehr auf die Menge der Erststudenten gesetzt werden muss, die sich für ein Lehrerstudium entscheiden, sondern darauf möglichst viele Studenten zu finden, die das Studium auch leistungsmäßig schaffen.

Schweden - Umwelt
In den Wäldern bei Härnösand soll bereits im kommenden Jahr der größte Windpark Nordeuropas entstehen für den allein Straßen von einer Länge von rund 100 Kilometern in den teilweise unter Naturschutz stehenden Waldes geschlagen werden müssen. Wie die Fernsehsendung Uppdrag Granskning nun aufdecken konnte, hat das für den Bau verantwortliche deutsche Unternehmen Nordex hierfür mindestens gegen sechs Umweltgesetze verstoßen, die nun von der Staatsanwaltschaft untersucht werden. Unter anderem wurde unerlaubterweise 200 Jahre alter Urwald mit einer rot gelisteten Bewachsung geschlagen, einen ökologisch wichtigen Wasserlauf beeinträchtigt und Erde in ein Naturschutzgebiet gekippt. Die Schäden sind weitgehend nicht mehr zu beheben.

Schweden - Gesellschaft/Politik
Die schwedische Ministerin für Gleichstellung gab gestern bekannt dass nun die versprochenen 100 Millionen Kronen, die Organisationen versprochen wurden, die sich um Personen kümmern, die der Gewalt und der Verfolgung ausgesetzt sind, beantragt werden können. Aber auch wenn die rund 200 Organisation, die in diesem Bereich auf eine schnelle Unterstützung hofften, da vor allem die häusliche Gewalt mit dem Homeoffice und der Quarantäne sich nahezu verdoppelte, wird das Geld kaum vor dem Sommer ausbezahlt werden, viele zu spät um eine unmittelbare aktive Hilfe leisten zu können, da das bisherige Budget nicht einmal bei der Normalsituation ausreicht um verfolgten oder gequälten Menschen grundsätzlich helfen zu können.

Schweden - Gesellschaft
Eine neue Studie belegt dass der Durchschnittsschwede während der letzten 20 Jahre im Schnitt um 5,6 Kilogramm zunahm, was dazu führte, dass mittlerweile rund 60 Prozent der Bevölkerung übergewichtig, oder auch krankhaft übergewichtig, ist, was auch gesundheitliche Konsequenzen zeigt. Die Studie zeigt aber auch dass Männer häufiger zum Übergewicht neigen als Frauen und Personen mit geringer Ausbildung und geringem Einkommen ebenfalls mehr wiegen als wohlhabende, gut gebildete Schweden. Nach einigen Psychologen hängt dies damit zusammen dass Essen zu einer Art Substitut wurde, also unbewusst als Trost gilt.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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