Nachrichten, 29. November

Schweden - Politik
Nach der jüngsten Meinungsumfrage des Instituts Sifo, die im Auftrag des schwedischen Rundfunks erstellt wurde, haben nicht nur die Liberalen und die Grünen Probleme dabei die Vier-Prozent-Schwelle zu erreichen, beziehungsweise deutlich zu überschreiten, sondern auch die Christdemokraten sind nun in eine Krise geraten und können gegenwärtig nur noch 5,5 Prozent der Wähler hinter sich sammeln, während die Linken, auch unter der neuen Führung, weiterhin deutlich über zehn Prozent liegt. Die Zahlen zeigen sehr deutlich, dass möglicherweise die Zentrumspartei und die Schwedendemokraten eine wichtige Rolle bei den nächsten Wahlen einnehmen können, da sich während der Coronakrise kaum die Meinung der Wähler ändern wird.

Schweden - Wirtschaft
Nach den Zahlen des Bezahldienstes Klarna ging der Internethandel am Black Friday im Durchschnitt um 41 Prozent, gemessen an der Verkaufssumme, nach oben, also bedeutend mehr als im vergangenen Jahr. Der Aufschwung ist allerdings insbesondere den Käufern der Altersgruppe zwischen 66 und 85 Jahren zu verdanken, die zur Zeit nur sehr zögernd Geschäfte besuchen. In dieser Altersgruppe ging der Absatz beim Internethandel um ganze 70 Prozent nach oben, obwohl die Durchschnittsersparnis am Black Friday dieses Jahr nur bei etwa fünf Prozent lag, da viele Geschäfte bereits zu Beginn Novembers ihre Waren so stark erhöhten, dass oft selbst der Black Friday noch einen Preisaufschlag zeigte.

Schweden - Fischfang
Die große Zeit des Herings „Strömming“, der nur in der oberen Hälfte der Ostsee vorkommt, und damit auch die Zeit der nordschwedischen Delikatesse Surströmming, kann dem Ende zugehen, denn Untersuchungen und die Zahl der gefangenen Fische zeigen sehr deutlich dass sich die Situation während der letzten zehn Jahre deutlich veränderte. Zum einen werden die Fische nun deutlich früher geschlechtsreif, was bedeutet dass es immer weniger größere Heringe gibt, zum anderen halten sie sich, auf Grund der erwärmten Ostsee, nun mehr am Grunde des Gewässers auf, was dazu führt, dass die Fangquote nur noch etwa zehn Prozent von jener vor zehn Jahren ausmacht.

Schweden - Gesundheit
Allein zwischen März und August des Jahres mussten in schwedischen Krankenhäusern, auf Grund der hohen Zahl an Coronakranken, rund 90.000 Operationen und zusätzlich andere vorgesehene Behandlungen eingestellt werden, was im Laufe des Herbstes und des Winters abgebaut werden sollte. Die Ankunft der zweiten Welle an Covid-19-Infektionen führt nun jedoch dazu, dass nun weitere tausende von nicht extrem dringende Operationen auf unbekannte Zeit aufgeschoben werden müssen, so dass, trotz baldiger Coronaimpfungen, die Krankenhäuser die lange Warteschlange kaum abbauen können, an die Garantie jede Behandlung innerhalb von 90 Tagen durchzuführen, nur noch ein Wunschtraum sein kann.

Schweden - Gesellschaft
Die Worte des schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven scheinen an der Bevölkerung des Landes völlig vorbeigegangen zu sein, da sich sowohl in Göteborg, als auch in Stockholm, nur wenige an den Rat hielten auf den Besuch von Einkaufszentren weitgehend zu verzichten, da man bei dieser Gelegenheit das größte Risiko habe sich am Covid-19 anzustecken oder damit andere anzustecken. Am Black Friday zeigte sich im  Großkaufhaus Nordstan in Göteborg, dass das Gedränge jenem anderer Jahre ähnelte, und am Samstag war die Innenstadt Stockholm überfüllt mit Personen, die unbedingt alle am gleichen Tag ihre Weihnachtseinkäufe machen mussten, natürlich etwas billiger, da in Schweden der Black Friday dieses Jahr zu einer Black Week ausgedehnt wurde.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin