onsdag, augusti 21, 2013

Nachrichten vom 21. August 2013

Schweden - Wirtschaft
Auch wenn die rund 6000 Beerenpflücker aus Thailand dieses Jahr, zumindest offiziell, einen Mindestlohn erhalten, hat sich die Situation der Beerenpflücker in Schweden im allgemeinen nicht gebessert, da Europäer keine Arbeitsgenehmigung benötigen und auf Grund der hohen Arbeitslosigkeit in vielen Ländern nun nicht nur Beerenpflücker aus Bulgarien, sondern auch aus der Ukraine und Südeuropa ins Land kommen, die teilweise von Zwischenhändlern geradezu ausgebeutet werden. Eine zusätzliche Schwierigkeit ist, dass immer mehr Waldbesitzer fordern, dass die Zeltlager in den Wäldern aufgelöst werden müssen, da sie selbst für die Kosten der Zerstörungen und der Reinigung des Waldes aufkommen müssen. Falls hier nicht sehr bald eine politische Lösung gefunden wird, ist ein bedeutender Konflikt zwischen Waldbesitzern und Beerenpflückern sehr nahe gerückt.

Schweden - Arbeitswelt
Erstmals in diesem Jahr haben sich 6500 Frauen in Schweden zur militärischen Grundausbildung angemeldet, was bedeutet, dass 20 Prozent jener, die eine militärische Karriere suchen, nun Frauen sind. Noch im vergangenen Jahr hatten sich gerade einmal 3678 Frauen bei der militärischen Grundausbildung angemeldet. Eine der Ursachen dieser Bewegung kann sein, dass der Beruf des Soldaten für Männer seit Auflösung der Wehrpflicht weitaus uninteressanter wurde, andererseits nun aber auch Frauen die gleichen Aufstiegschancen haben wie Männer.

Schweden - Kernkraft
Auch wenn die Betreiber der schwedischen Kernkraftwerke immer wieder versichern, dass die Reaktoren sehr rentabel arbeiten und bei Kritiken immer Gründe finden, warum es zu gewissen Zeiten eine Sondersituation war, stellt das Beratungsunternehmen Swecos erneut fest, dass die Reaktoren in Schweden gerade einmal mit einer Kapazität von rund 58 Prozent arbeiten, also mit zu jenen gehören, die weit unter dem Durchschnitt anderer Länder arbeiten und damit im Grunde nicht produktiv sind, sondern die Stromversorgung auf Wasserkraft und Windkraft angewiesen sind. Dennoch wollen die Unternehmen die Kernkraft in Schweden weiter ausbauen.

Schweden/Göteborg - Verkehr
Wer mit seinem Lastwagen in Göteborg die Stena-Fähre von Kiel verlässt, wird seit gestern den Hafen nur noch dann verlassen können wenn sein Alkoholspiegel mit Sicherheit unter 0,2 Promille liegt, denn bevor sich die Schranke für Lastwagen öffnet, muss der Fahrer in ein Rohr blasen, das innerhalb einer Sekunde feststellt, ob der Fahrer auch nüchtern ist. Liegt der Alkoholpegel über der in Schweden zulässigen Grenze, bleibt nicht nur die Schranke zu, sondern es wird auch unmittelbar die Polizei alarmiert, die sich dann um den Fahrer kümmert. Sollte sich die Technik in Göteborg bewähren, so wird sie bald an allen Häfen des Landes eingesetzt und bald auch die Fahrer von Personenwagen betreffen.

Schweden - Studium
Noch nie hatten es Studenten in Schweden so schwer eine Studentenwohnung zu finden wie dieses Jahr, denn unter 32 Studienorten ist es in neun völlig aussichtslos eine Wohnung zu finden, in dieser Gruppe sind die drei Großstädte Schwedens, aber auch Lund, Uppsala, Umeå, Växjö, Linköping und Luleå, und nur vier Orte können neuen Studenten eine Wohngarantie geben, wenn auch vielleicht nur in Form eines Bettes oder in einer Jugendherberge und mit einer Wartezeit von bis zu vier Wochen. Für viele Studenten bedeutet dies dieses Jahr einfach ihre Studienwahl und ihren Studienort aufzugeben.

Schweden - Immobilien
Der schwedische Immobilienminister Stefan Attefall der Christdemokraten fordert auf Grund der steigenden Wohnungsnot von Studenten, die Baupolitik und die entsprechenden Gesetze zu ändern. Der Minister will nicht nur ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren, sondern auch, dass Studentenheime ohne Aufzüge, in schlechterer Lage und an Orten gebaut werden dürfen an denen ein Lärmpegel herrscht, der bisher für Wohnungen nicht genehmigt wurde. Das Bauen muss, nach Meinung des Ministers, auf jeden Fall auch billiger werden, damit Bauunternehmen einen Anreiz haben.

Schweden - Tourismus
Nach den ersten Auswertungen der schwedischen Campingplätze war der Sommer 2013 ein erfolgreiches Campingjahr, was sicher auch mit dem hervorragenden Sommer des Jahres zusammenhängt. Bereits im Mai des Jahres waren 80 Prozent aller Stellplätze ausgebucht und das Gesamtergebnis zeigt einen Aufschwung von zehn bis 15 Prozent innerhalb eines Jahres. Bei 75,8 Prozent der Camper des Landes handelt es sich um Schweden und 12,8 Prozent unter ihnen sind Norweger. Deutsche Camper liegen mit einem Anteil von 5,3 Prozent an dritter Stelle der Besucher der schwedischen Campingplätze.

Schweden - Gesellschaft
Das Ende der Ferien und des Urlaubs ist in Schweden auch die Hochzeit für Scheidungen und Partnertherapie, da sehr viele Paare nur während des Sommers viel Zeit miteinander verbringen und dann feststellen, dass die Ehe auf sehr wackeligen Voraussetzungen baute und man sich in Wirklichkeit nicht unbedingt kennt. Nach einer kurzen Abwägung gehen daher im Oktober die Anzahl der Scheidungsanträge in Schweden nahezu sprunghaft nach oben. Eine sehr ähnliche Entwicklung kann man auch nach den Weihnachtsfeiertagen erleben oder bei anderen Angelegenheiten bei denen Paare viel Zeit gemeinsam verbringen müssen.

Schweden - Gesellschaft
Der unüberlegte Aufruf zu einem Tag des Hijab in Schweden, der als Protest gegen einen gewaltsamen Übergriff gegen eine schwangere Frau mit Hijab erfolgte und die Weltpresse eroberte, teilt nun die Gesellschaft Schwedens, da der Hijab nur selten als Ausdruck der Freiheit der Kleidung betrachtet wird, sondern als religiöses Symbol dessen Gebrauch im Koran nicht unbedingt das Verdecken der Haare betrifft, sondern von Millionen von Frauen als Unterdrückung der Frau betrachtet wird, die nur darauf warten sich von diesem Tuch befreien zu können. Die gut gemeinte Initiative dient damit nur dazu die Kluft zwischen Befürwortern und Feinden des Hijab zu vergrößern.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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