lördag, juni 13, 2015

Nachrichten, 13. Juni 2015

Schweden - Politik
Als gestern der Parteitag der Grünen in Örebro eröffnet wurde, gab sich Åsa Romson bei ihrer Rede selbstbewusst und sicher, obwohl zahlreiche Probleme der Partei diskutiert werden müssen. Der Wunsch unbedingt an einer Regierung beteiligt zu sein, in der sie eigentlich unerwünscht sind, führte zu immer mehr Kompromissen, die die regionalen Gruppen schon lange nicht mehr gutheißen. Nach der Basis der Partei müssen die Kohlekraftwerke in Deutschland abgewickelt werden und nicht Umweltprobleme verkauft werden und dass die Gelder für die Aufnahme von Asylanten vom Budget der Entwicklungshilfe bezahlt werden, hält die Mehrheit unter ihnen ebenfalls für den falschen Weg. Romson geht in beiden Punkten den Weg der Regierung und will diesen auch in der Partei durchkämpfen, um eben an der Macht zu bleiben, was ihr jedoch, hinsichtlich Vattenfall, schonn bei der ersten Abstimmung misslang.

Schweden/Umeå - Politik
Vor einigen Monaten stellte Umeå den Roma, die in die nördliche Stadt zum Betteln kamen, das städtische Freibad Nydalabadet zur Verfügung damit diese auch die dortigen Toiletten und Umkleideräume benutzen konnten und eine Umweltverschmutzung vermieden werden konnte. Kurz vor Beginn der Badesaison will die Stadt diese Roma nun zwangsräumen lassen, damit das Bad wieder ganz den Bewohnern Umeås zur Verfügung steht, was jedoch die Bevölkerung in zwei Gruppen teilt, denn viele wollen, dass die Gemeinde eine Verantwortung gegenüber den Roma übernimmt und sie weiterhin das Bad benutzen lässt, oder eine Alternative bietet.

Schweden - Wirtschaft
In einem Debattenartikel der Dagens Industri fordern drei frühere bedeutende Konzernchefs Schwedens, dass der rechte Block Schwedens das sogenannte Dezemberabkommen verschrottet und endlich den Tatsachen ins Auge sieht, was in den Augen der drei Wirtschaftlern bedeutet, dass alle vier Parteien beginnen müssen die Sverigedemokraterna ernst zu nehmen und mit ihnen verhandeln müssen. Eine Verweigern dieser Verhandlungen kann nur die schwedische Wirtschaft belasten und führt zu einer instabilen Politik des Landes. Die Sverigedemokraterna weiterhin in die Ecke zu stellen geht nach den drei ehemaligen Chefs nur zu Lasten des Wohlstands.

Schweden - Kriminalität
Gestern war eine 17-jährige junge Frau bereits fünf Tage lang spurlos verschwunden, was zu einem sehr bedeutenden Polizeieinsatz führte. Problematisch wird in dieser Angelegenheit nun die Tatsache, dass sich hunderte von Schweden als Journalisten fühlen und über Internet Meinungen verbreiten, Schuldige finden und die Arbeit der Polizei auf ungemeine Art erschweren. Insbesondere im rechtslastigen Forum Flashback werden Pseudowahrheiten und Pseudowissen verbreitet, das Unschuldige an den Pranger stellt. Das Verbreiten der verschiedensten Gerüchte als Wahrheit kann im Extremfall dazu führen, dass die Polizei ernsthafte Hinweise übersieht.

Schweden - Gesellschaft

Nach einer Umfrage unter Priestern der Svenska Kyrkan wollen zwar sehr viele Schweden in der Kirche getraut werden, jedoch keinerlei Anspielung auf Gott hören. Jeder dritte befragte Priester erklärte, dass Hochzeitswilligen die Kirche oft nur als romantische Kulisse wollen, jedoch Gott ausschließen wollen, obwohl dies gerade bei einer Heirat durch einen Priester vorgegeben ist, da man sich auch in der Gemeine bürgerlich trauen lassen kann. Dieses Problem zeigt sich auch in einem Nord-Süd-Gefälle, denn im Norden wird Gott bei der Eheschließung nahezu grundsätzlich von den Partnern eingebunden und je weiter man in den Süden Schwedens kommt, je häufiger soll Gott die Kirche bei der Trauung verlassen.

Schweden - Gesellschaft
Nach offiziellen Angaben des schwedischen Königshauses kostet die heutige Hochzeit von Prinz Carl Philip und Sofia Hellqvist etwas über neun Millionen Kronen, den Einsatz und die Kosten der Polizei in Höhe von über einer Million Kronen nicht gerechnet. Die Pressestelle des Königshaus teilt gleichzeitig mit, dass aus der privaten Kasse des Königshauses sechs Millionen Kronen bezahlt werden, der Rest als Repräsentationskosten gerechnet werden und daher vom Steuerzahler aufgebracht wurden. Da das Königshaus keinerlei Rechenschaftsberichte aufdecken muss, sind diese Angaben als rein formell zu betrachten. Die Gesamtkosten werden jedoch mit Sicherheit nur bei etwa einem Drittel jener liegen, die für die Hochzeit von Kronprinzessin Victoria aufgewendet wurden.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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