torsdag, juli 03, 2014

Nachrichten vom 3. Juli 2014

Schweden - Politik
Gestern stellten die Grünen Schwedens (Miljöpartiet) ihre Vision des zukünftigen Schweden vor, die vor allem auf drei Punkte baut, denn zum einen sollen alle Lebensmittel in Schulen, Pflegeheimen und Restaurants mit ihrer Herkunft ausgezeichnet werden und weitestgehend aus biologischen Produktionsstätten der näheren Umgebung kommen, zum anderen wollen sie eine Kunstdüngersteuer einführen, die dazu dienen soll Landwirte zu unterstützen, die auf einen biologischen Betrieb umstellen wollen, und zum dritten fordern sie, dass die gesamte Landwirtschaft entlang der Ostsee innerhalb von 15 Jahren zwangsweise biologisch sein muss damit das Sterben der Ostsee gestoppt werden kann.

Schweden - Politik
Die Feministische Initiative war im gotländischen Almedalen bisher die einzige Partei, die ihr Programm mit einer Finanzierung präsentierte, auch wenn diese Umverteilung der Steuereinnahmen den bürgerlichen Parteien die Haare zu Berge stehen ließ. Die FI (Feministische Initiative) setzt insbesondere auf den Ausbau von Frauenhäusern und eine Verbesserung des Strafvollzugs, für die in den letzten Jahren kaum Gelder zur Verfügung standen. Finanziert sollen diese Projekte mit einem Teil der bisherigen Einnahmen für die Verteidigung werden, die, nach Meinung der feministischen Partei, ohne Probleme um ein Viertel gekürzt werden können. Ob diese Gelder auch für die Schaffung eines Arbeitstages von sechs Stunden reichen, ein weiteres Projekt der Partei, ist allerdings noch etwas fraglich.

Schweden - Arbeitswelt
Nach einer Analyse der Tageszeitung Dagens Nyheter hat der Aufruf der Krankenschwestern für einen Mindestlohn von 24.000 Kronen im Monat bereits Früchte getragen, denn 87 Prozent der Krankenschwestern erhalten nach ihrem Examen nun mindestens diesen geforderten Mindestlohn, wobei die Hälfte der neuen Krankenschwestern sogar mehr als 25.000 Kronen monatlich erhält, die neue Forderung der Krankenschwestern. Allerdings wählen neue Krankenschwestern nur selten die regionalen Krankenhäuser als Arbeitsplatz, da die Gehälter dort bisher nicht der allgemeinen Entwicklung angepasst werden.

Schweden - Verkehr/Politik
Die Regierungsallianz zwischen Moderaten (Moderaterna), Volkspartei (Folkpartiet), Zentrumspartei (Centerpartiet) und Christdemokraten (Kristdemokraterna)  stellen den Schweden einen Hochgeschwindigkeitszug zwischen Göteborg und Stockholm  und zwischen Malmö und Stockholm in Aussicht, der die Strecken bei einer Geschwindigkeit von 320 Kilometer die Stunde innerhalb von zwei Stunden zurücklegen soll. Nach der Idee der Regierungskoalition soll der Baubeginn für die neuen Strecken bereits im Jahre 2017 liegen, auch wenn die Finanzierung von insgesamt 140 Milliarden Kronen bisher nicht gesichert ist und die Rentabilität sehr in Frage gesetzt wird, da bisher keinerlei Verkehrsanalyse vorliegt.

Schweden - Verkehr
Nach den neuen Zahlen des schwedischen Verkehrsministerium (Transportstyrelse) kamen während der ersten sechs Monate des Jahres 126 Personen auf schwedischen Straßen um, 14 mehr als im vergangenen Jahr, obwohl das Ministerium bedeutend an der Verkehrssicherheit arbeitete und an gefährlichen Stellen die Höchstgeschwindigkeiten gesenkt hat. Im Juni starben auf den Straßen des Landes zwölf Personen in einem PKW, vier auf einem Motorrad und sechs Fußgänger. Eine Erklärung für diese Entwicklung kann das Verkehrsministerium bisher nicht liefern.

Schweden - Verkehr/Kriminalität
Noch in diesem Herbst sollen rund 100 Fahrzeuge der schwedischen Polizei mit Kameras versehen werden, die nicht nur die Kraftfahrzeugschilder der Autofahrer scannen, sondern in Bruchteilen von Sekunden auch feststellen können ob ein Fahrzeug im Straßenverkehr zugelassen ist und ob es sich um ein als gestohlen gemeldetes Fahrzeug handelt. Etwas langfristiger soll dieses System auch bei der Verbrechensbekämpfung helfen, was allerdings eine bedeutende Database erfordert deren Legalität noch überprüft werden muss. Die elf Testfahrzeuge der Polizei konnten bisher sehr beeindruckende Ergebnisse liefern.

Schweden - Umwelt
Nach den Zahlen der Regionalregierung im Värmland hat sich der Bestand an Wölfen in der Region von 150 Tieren auf gegenwärtig 200 Tiere ausgedehnt, was in gewisser Weise auf eine notwendige Schutzjagd hinweisen soll, obwohl einige der 20 Reviere nicht allein das Värmland betreffen und bisher völlig unbekannt ist wie viele der Welpen die kommenden Monate überleben werden. Um daher irgendeine Schlussfolgerung zu ziehen, müssen die Zahlen detailliert erfasst und bereinigt werden.

Schweden - Gesellschaft
Die Partei Normaldemokraten (Normaldemokraterna), die sich im September in Göteborg zu den Kommunalwahlen stellen wird, kritisiert die politische Woche in Almedalen auf Gotland auf Grund ihres Exklusionsverhaltens, da nur 37 Prozent aller Veranstaltungen von Personen mit Hörschwierigkeiten besucht werden können und nahezu alle Veranstaltungen ohne Gebärdensprache oder schriftlicher Simultanbegleitung angeboten werden. Statt sich zu verbessern, hat sich diese Situation in diesem Jahr sogar verschlechtert und zeigt, dass Politik in Schweden nicht für jeden gedacht ist.

Schweden - Gesellschaft
Obwohl der Juni dieses Jahr in Schweden relativ kühl war, ertranken nach den Zahlen der Lebensrettungsgesellschaft im vergangenen Monat 21 Personen, eine Zahl, die seit 1999 nicht mehr erreicht wurde. Im Juni 2013 ertranken, bei durchschnittlich wärmeren Tagen, nur 14 Personen im Wasser. Allerdings ertranken im Juni bereits zehn Personen als sie mit Freizeitbooten unterwegs waren, sechs mehr als im Juni vergangenen Jahres. Die Ursache hierfür ist allerdings, dass viele Freizeitkapitäne und ihre Passagiere Schwimmwesten als überflüssigen Luxus einstufen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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