lördag, juni 07, 2014

Nachrichten vom 7. Juni 2014

Schweden - Wirtschaft
Auch wenn Schweden im allgemeinen sehr zum Feiern neigen, so gelingt es dem Nationaltag nicht richtig sich durchzusetzen, was sich vor allem beim Handel sehr deutlich zeigt, denn zu Weihnachten setzt der Handel 66 Milliarden Kronen um, Mittsommer werden es sieben Milliarden und bei Ramadan immerhin noch eine Milliarde. Der Nationaltag dagegen wird fast behandelt wie ein üblicher Feiertag, denn selbst Muttertag und Vatertag sorgen für mehr Umsätze, vor allem im Lebensmittelbereich, als der Nationaltag.

Schweden/Berlin - Unterricht

Seit Jahrzehnten betreibt die Svenska Kyrkan in Berlin die Grundstufe und die Mittelstufe der schwedischen Schule in die vor allem Kinder mit schwedischen Eltern gehen, die vorübergehend in Berlin arbeiten. Zum Schulbeginn im Herbst hat die Svenska Kyrkan in Berlin nun sämtliche acht Lehrer der Schule gekündigt, da die finanzielle Lage der Schule katastrophal ist und sich zudem nur noch 28 Schüler für das kommende Schuljahr eingeschrieben haben, weniger als alle Jahre zuvor. Natürlich will die Svenska Kyrkan die Schule weiterhin betreiben, jedoch mit weniger Lehrern und unter schlechteren Lohn- und Arbeitsbedingungen, was in Schweden kaum umzusetzen wäre, jedoch in Deutschland vollkommen legal ist.

Schweden - Verkehr
Der Zugstreik in Südschweden scheint sich nicht nur auszudehnen, sondern könnte sich über eine längere Zeit hinweg fortsetzte, denn mittlerweile geht es nicht mehr nur um die Bedingungen, sondern auch darum welche Arbeitgebervertreter an den kommenden Gesprächen teilnehmen dürfen. Immerhin ist man sich noch einig darüber, dass Arbeitgeber und Gewerkschaftsvertreter am kommenden Donnerstag erneut versuchen werden sich in irgendeiner Weise anzunähern.

Schweden - Verkehr
Nach führenden Verkehrswissenschaftlern Schwedens legt das Amt für Straßen- und Schienenverkehr seit rund zehn Jahren nur noch falsche Prognosen vor, die zu einer völlig falschen Verkehrsplanung führen. Während das Amt von den 70er bis zu Beginn der 90er Jahre sehr konkrete Prognosen vorlegen konnte, stimmen die Aussagen mittlerweile nur noch selten. Die Fehlplanung begann bereits im Jahr 1996, als das Amt voraussagte, dass der Autoverkehr bis 2010 um 39 Prozent steigen solle und der Eisenbahnverkehr um 26 Prozent. Entsprechend wurden die Gelder verteilt. Tatsache war jedoch, dass der Autoverkehr nur um elf Prozent anstieg, der Eisenbahnverkehr jedoch um 59 Prozent. Noch immer spricht das Amt von einem steigenden Straßenverkehr, und dies, obwohl die realen Zahlen in Schweden seit Jahren stagnieren.

Schweden - Verkehr
Seit 2008 verzeichnet man bei den elektrischen Leitungen der schwedischen Eisenbahn über 8000 Fehler, die den Zugverkehr behinderten, also 3,6 Störungen pro Tag. Ursache davon ist nicht nur der dichtere Eisenbahnverkehr, sondern vor allem die schlechte Wartung, da das Amt für Schienenverkehr den Eisenbahnverkehr falsch einschätzt und daher zu wenige Gelder dafür erhält. Eine Ursache, die man ebenfalls nicht vernachlässigen sollte, ist die Tatsache, dass die verwendeten Leitungen zum Teil der Witterung Schwedens nicht stand halten können.

Schweden - Gesundheit
Nach einer internationalen Studie haben Personen mit einem Herzinfarkt in schwedischen Krankenhäusern den gleich hohen Standard zu erwarten wie in den besten Krankenhäusern Großbritanniens oder der USA. Problematisch wird es jedoch wenn der schwedische Patient das Krankenhaus verlässt, denn was vorbeugende Medikamente betrifft, psychologische Beratung und Hilfe beim Abgewöhnen des Rauchens, so liegt Schweden weit hinter anderen Ländern, da die Kommunikation zwischen Krankenhaus und Privatarzt kaum funktioniert und die Ärzte in den Krankenzentralen meist auch nicht für diese Probleme ausgebildet wurden.

Schweden - Gesellschaft
Die Besucher des königlichen Schlosses in Stockholm erlebten am gestrigen Nationaltag Schwedens eine Überraschung als sich die Türen des Schlosses für die Allgemeinheit öffneten, denn es waren Prinzessin Madeleine, Christopher O’Neill und die dreimonatige Leonore (in Nationaltracht), die die Besucher willkommen hießen. Prinzessin Estelle hinterließ einen Gruß auf Facebook, war jedoch mit ihren Eltern in Solna um die dort neu gebackenen Schweden als Mitbürger zu begrüßen und das Königspaar befand sich in Ånge im Västernorrland. Erst am Nachmittag vereinte sich dann die Familie um, gemäß einer Tradition, die bis 1893 zurückreicht, im Skansen gemeinsam den Nationaltag zu feiern.

Schweden - Gesellschaft
Allein in den ersten fünf Monaten des Jahres 2014 erhielten insgesamt 12.991 Einwanderer in Schweden die Staatsbürgerschaft des Landes verliehen. Die meisten „Neuschweden“ kamen aus dem Irak, gefolgt von Polen, Somalia und Thailand. Allerdings bezieht sich diese Aussage nur auf Einwanderer, die nicht aus dem nordischen Raum kommen, da Migranten aus dem nordischen Raum nicht in den Statistiken aufgenommen werden. Als neue Mitbürger gefeiert wurden gestern allerdings über 30.000 Personen, da die Feiern nur einmal im Jahr zum Nationaltag stattfinden.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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