torsdag, juni 12, 2014

Nachrichten vom 12. Juni 2014

Schweden - Arbeitswelt
Nach dem Statistischen Amt Schwedens ist der Anteil der Personen, die im Ausland aufgewachsen sind und nun eine Arbeitsstelle haben, seit 2005 im Steigen, denn 2013 waren 253.000 Personen dieser Gruppe in Schweden beschäftigt. Diese positive Zahl wird allerdings dadurch geschwächt, dass auch die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe mit gegenwärtigen 16,3 Prozenten doppelt so hoch ist als im Landesdurchschnitt. Die Statistik sagt leider auch nichts darüber aus in welchen Berufen die im Ausland geborene Schicht arbeitet, wobei jedoch das Niveau ihrer Ausbildung und die Zeit, die sie bereits in Schweden verbracht haben, eine große Rolle für den Beschäftigungsgrad spielt.

Schweden - Arbeitsmarkt
Nach der Langzeitprognose des schwedischen Arbeitsamts wird die Arbeitslosigkeit in Schweden in den kommenden Jahren abnehmen, wenn auch nicht gleichmäßig über das ganze Land verteilt. Auch wenn das Arbeitsamt bereits für 2015 eine größere Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt voraussagt, so werden Langzeitarbeitslose und ältere Personen nichts vom Aufschwung Schwedens merken, da diese beiden Gruppen auch 2015 weiterhin als unvermittelbar gelten werden und kaum eine Arbeitsstelle finden können.

Schweden - Sport/Tourismus
Nachdem Laufen, Joggen und Springen geradezu zu einem Volkssport in Schweden geworden ist, versuchen alle Gemeinden Schwedens neue Strecken für Wettbewerbe zu finden, die man als einzigartig bezeichnen kann. Der Sportklub Järla IF fand nun eine der interessantesten Alternativen, nämlich den Grubenlauf bei dem die Sprinter 1,7 Kilometer der 2,5 Kilometer langen Strecke bis zu 40 Meter unter der Erde absolvieren. Am 21. September können daher maximal 400 Läufer, gegen eine Startgebühr, an dem „behelmten“ Lauf in der einzigen Grube Stockholms teilnehmen. Aus Sicherheitsgründen ist die Anzahl der möglichen Teilnehmer leider sehr begrenzt.

Schweden - Gesundheit/Kultur
Bereits vor der Ausstrahlung der Sendung „Borrelia“ im schwedischen Staatsfernsehen SVT war die Sendung über „chronische Borrelia“ von einigen Ärzten stark kritisiert worden. Gestern, am Tag nach der Sendung, schloss sich auch das Volksgesundheitsinstitut des Landes der Kritik an, da die Sendung durch Sensationshascherei und mit Hilfe eines sehr diskutierten amerikanischen Arztes, eine Krankheit schuf, die es wissenschaftlich nicht gibt, jedoch zahlreichen Personen mit schwer einzugrenzenden Krankheiten dazu verleitet an eine „erfundene“ Krankheit zu glauben. Nach dem Verantwortlichen der Sendung ist jedoch die Aufdeckung einer neuen Krankheit, wenn auch ohne jede medizinische oder wissenschaftliche Basis, relevant für das schwedische Publikum.

Schweden - Umwelt
Auch wenn die neueste Studie der OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) Schweden in einigen wenigen Punkten ihre Umweltpolitik und die dabei erreichten Ziele lobt, so findet man dort auch 27 Vorschläge, die Schweden zeigen sollen wie das Land zu einer besseren Umweltpolitik findet. Insbesondere werden die zahlreichen Ausnahmen zur Kohlendioxidsteuer von Wirtschaftsunternehmen, das schwache Ergebnis bei der sterbenden Ostsee durch landwirtschaftliche Überdüngung und die zahlreichen Lastwagen mit extrem hoher Luftverschmutzung auf schwedischen Straßen kritisiert. Problematisch sieht die OECD auch, dass extrem viele schwedischen Gemeinden den Umweltplan der Regierung bis heute nicht in Angriff genommen haben.

Schweden - Recht/Gesellschaft
Gestern vor genau 20 Jahren ermordete Mattias Flink sieben Personen in Falun, eine Tat für die er als zurechnungsfähig befunden wurde und deshalb zu einer lebenslänglichen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Vor knapp 30 Monaten wurde diese Strafe zu 30 Jahren Gefängnis umgewandelt und, da er ein vorbildlicher Strafgefangener war, zum Jahrestag der Tat freigelassen, was die Angehörigen der Toten in einen Schockzustand versetzt, die die Freilassung am Jahrestag geradezu als Hohn der Justiz verstehen. Kaum einer unter ihnen ist gegen die Freilassung, aber zur Jährung des Mordes finden sie dies makaber. Die Justiz beruft sich jedoch darauf, dass genau dieser Tag nach dem Gesetz zur Freilassung vorgesehen ist.

Schweden/Stockholm - Gesellschaft
Im Rahmen des bis 2015 als Versuch geplantes Projekt Bostad först (Zuerste eine Wohnung) stellt Stockholm nun weitere 22 Wohnungen für eine oder zwei Personen den Obdachlosen der Stadt zur Verfügung, ohne diese jedoch dazu zu zwingen auf Drogen zu verzichten, jedoch in der Hoffnung allen, die im Projekt aufgenommen werden, eine Arbeitsmöglichkeit zu beschaffen. Auch wenn das Projekt im allgemeinen ein positives Resultat zeigt, so ist der Nebeneffekt, dass sich die Nachbarn der Ex-Obdachlosen weitaus häufiger wegen Schmutz, Lärm oder anderem beschweren als sonst üblich in der schwedischen Hauptstadt. Auch jene, die die Wohnung mit anderen teilen und zurück in die Gesellschaft finden wollen, sind oft enttäuscht, da die Stadt nicht kontrolliert ob der „Partner“ ständig auf Drogen ist oder betrunken ist, dies jedoch ein gutes Zusammenleben oft unmöglich macht.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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