fredag, maj 30, 2014

Nachrichten vom 30. Mai 2014

Schweden - Politik
Nach einer Auswertung der Journalisten des staatlichen Fernsehens SVT (Sveriges Television) war in 89 von 290 schwedischen Gemeinden noch nie eine Frau an der Spitze des Stadtrates/Gemeinderates und selbst dort wo Frauen der Vorsitz haben, stoßen sie noch häufig auf Vorurteile und Misstrauen. Der Machtkampf schließt nach dieser Auswertung eine Gleichstellung bereits auf dem untersten politischen Niveau nahezu aus, ein Zeichen dafür, dass das sich das demokratische Denken selbst im Jahre 2014 noch nicht in allen Köpfen Schwedens verankert hat.

Schweden - Politik
Wie zu erwarten, gelang es der bürgerlichen Regierung in der vergangenen Woche nicht die Arbeitgeberabgaben für Personen unter 23 Jahren zum 1. Juli des Jahres weiterhin zu senken, da die Opposition mit 154 zu 153 Stimmen den Vorschlag blockieren konnte, eine Situation, die sich voraussichtlich für die kommende Regierung im Herbst des Jahres häufen wird, da es immer unwahrscheinlicher ist, dass der linke oder rechte Block dann über die absolute Mehrheit verfügen wird. Vor allem die Rolle der Sverigedemokraterna wird in diesem Rahmen eine große Bedeutung haben.

Schweden - Wirtschaft/Media
In Schweden wird die Grenze von professioneller Reklame zur „Empfehlungen“ auf Internet, mangels klarer Gesetze, immer undeutlicher, da Wirtschaftsunternehmen  bereits gezielt Kinder ansprechen, die bestimmte Waren dann über Youtube und Blogs erfolgreich anderen empfehlen, teils kostenlos und teils gegen kleinere Geschenke der Unternehmen. Insbesondere Kosmetika werden mittlerweile oft von Kindern unter 14 Jahren empfohlen, was eine Schicht erreicht, die durch die traditionelle Reklame kaum in Käufer verwandelt werden kann, durch die gleichaltrige Empfehlung jedoch dazu führt, dass Kinder Druck auf die Eltern ausüben.

Schweden - Gesundheit
Nach dem schwedischen Ärzteverband wird die Versorgung in zahlreichen Krankenhäusern des Landes im Sommer nahezu zusammenbrechen, so dass gewisse Abteilungen über den Sommer geschlossen und Operation aufgeschoben werden müssen, denn es fehlen nicht nur Krankenschwestern, sondern auch eine bedeutende Menge an Krankenpflegern. Da in den letzten Jahren bereits 25 Prozent der Krankenpfleger aus den Krankenhäusern verschwanden, ohne von höher gebildeten Fachkräften ersetzt zu werden, müssen Krankenschwestern immer mehr Aufgaben übernehmen, was im Sommer zu extremen Problemen führen wird.


Schweden - Gesellschaft/Politik
Die schwedische Versicherungskasse konnte auf Grund einer besseren Zusammenarbeit mit den Schulen des Landes allein in den ersten vier Monaten das Jahre knapp 50 Millionen Kronen an Kindergeld und Wohngeld sparen, da die Schulen der Kasse mitteilten, dass bestimmte Kinder plötzlich ganz dem Unterricht fernblieben und sich daher im Ausland aufhielten oder den Ort gewechselt hatten. Zwischen Januar und April konnte die Versicherungskasse dadurch 694 dieser Fälle aufklären, wobei in 322 Fällen der Beitrag gestoppt wurde und 41 Fälle zu einer Anzeige wegen Betrugs führten. In der gleichen Zeit wurde von Eltern auch 6,8 Millionen Kronen zurückverlangt, da die Zahlungen ungerechtfertigt ausbezahlt worden waren.

Schweden - Gesellschaft/Politik
Da bisher die Gemeinden Schwedens Bürgern, die die schwedische Staatsbürgerschaft erhielten, auf sehr unterschiedliche Weise feierten, hat sich die Regierung nun entschieden ab 1. April 2015 landesweit eine gleiche Regelung vorzuschreiben. Neben einer allgemeinen Zeremonie für alle Neuschweden wird das Gesetz allerdings auch die Rechte und Pflichten der neuen Mitbürger regeln. Neu wird auch sein, dass ein in Schweden geborenes Kind immer die schwedische Staatsbürgerschaft haben wird, vorausgesetzt einer der beiden Elternteile besitzt diese.

Schweden - Gesellschaft/Religion
Nachdem das staatliche Fernsehen in der Sendung Uppdrag Granskning mit Hilfe einer versteckten Kamera aufdecken konnte, dass es innerhalb der Svenska Kyrkan Priester gibt, die durch Beten die Homosexualität heilen wollen statt diese als normale gesellschaftliche Situation zu betrachten, wurde nun bereits ein Priester aus Skaraborg, zumindest vorübergehend, beurlaubt. Die Reporter hatten sieben angeblich fortschrittliche Priester der Svenska Kyrkan heimlich „befragt“ indem sich einer der Journalisten als Homosexueller ausgab. Das Ergebnis zeigte, dass viele Priester der ehemals staatlichen Kirche Homosexualität entweder als Krankheit betrachten, oder diese aber als Folge eines Übergriffs sehen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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