lördag, april 12, 2014

Nachrichten vom 12. April 2014

Schweden - Politik
Erneut zieht die aktuelle Regierung unter Fredrik Reinfeldt ein früheres Wahlversprechen zurück, denn nicht nur dass das Budget für Entwicklungshilfe nun von 31,8 Milliarden auf 30,8 Milliarden Kronen gekürzt wird, gleichzeitig wird auch der sogenannte „Grüne Fond“ in Höhe von 300 Millionen Kronen ganz gestrichen. Der Fond, der für Umweltmaßnahmen in der Dritten Welt gedacht war, wird nun ausschließlich für die Flüchtlingspolitik des Landes verwendet, da die Regierung im kommenden Jahr mit einem verstärkten Andrang rechnet. Erneut werden Umweltprobleme von der Regierung einfach ignoriert, denn wann der „Grüne Fond“ bezahlt wird und in welcher Höhe er ausfällt, sollen jetzt künftige Diskussionen entscheiden.

Schweden - Arbeitsmarkt
Der Staatsfunk Sveriges Radio berichtet, dass eine neue Forschungsstudie belegt, dass gegenwärtig knapp 100.000 Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren weder eine Ausbildung machen, noch aber einen Arbeitsplatz finden. Erschreckend ist dabei, dass rund 10.000 unter ihnen seit dem Jahre 2000 unter dieser Situation leiden und damit vermutlich nie einen Arbeitsplatz finden werden. Allerdings handelt es sich dabei nicht nur um Jugendliche mit ausländischer Herkunft, sonder auch um Personen mit Eltern rein schwedischer Herkunft, die nur über eine geringe Schulbildung verfügen. Die Ausgrenzung dieser Jugendlichen beginnt in der Regel bereits in der Mittelstufe der Schulen.

Schweden - Arbeitsmarkt
Nach den aktuellen Zahlen der schwedischen Arbeitsämter geht gegenwärtig die Arbeitslosigkeit des Landes leicht zurück, denn Ende März waren nur noch 393.000 Personen ohne Arbeit und ohne Arbeitsmarktmaßnahme wie Ausbildung oder Praktikum, was rund 8,2 Prozent der arbeitsfähigen Bevölkerung entspricht und um 22.000 Arbeitslos geringer ist als im März des Vorjahres. In der gleichen Zeit waren den Arbeitsämtern 74.000 frei Stellen gemeldet und 4200 Personen hatten eine Kündigung in der Hand.

Schweden - Recht
Das schwedische Amt für Integritätsschutz und Sicherheit stellt fest, dass die Finanzpolizei des Landes in ihren Listen zu verdächtigen Personen wegen Geldwäsche nahezu systematisch gegen geltende Gesetze verstößt. Es geht dabei jedoch nicht nur um zu ausführliche Daten hinsichtlich der Betroffenen, sondern auch darum, dass Unschuldige im Register zu finden sind und detaillierte Informationen zu Angehörigen aufgenommen werden. Erneut zeigt sich hier, dass wegen der übertrieben Datensammlung im Lande die Grenze der Zulässigkeit oft überschritten wird ohne dass dies zu einer höheren Aufklärung der Kriminalität führen kann.

Schweden - Unterricht
Nach dem schwedischen Schulamt haben gegenwärtig noch über 20 Prozent der Gymnasiallehrer in der Oberstufe und 15 Prozent der Lehrer der Grundschulen noch keine Lehrerlegitimation, eine Notwendigkeit um ab dem kommenden Jahr noch Noten vergeben zu dürfen. Eines der Hauptprobleme liegt darin, dass auch Lehrer, die bereits über 20 Jahre in ihrem Fach unterrichten, nun eine Legitimation benötigen, also oft in ihrer Freizeit ein Aufbaustudium machen müssen, da der Unterricht und die administrativen Arbeiten wie bisher weiterlaufen müssen.

Schweden - Medizin
Auch wenn die medizinischen Leistungen in Schweden als sehr hoch bezeichnet werden, so zeigt sich, dass die Milliardensatzung der aktuellen Regierung seit 2006 hinsichtlich der Wartezeiten auf Operation nicht die erwünschten Folgen mit sich brachten, denn nach wie vor muss noch jeder siebte Patient mindestens drei Monate lang auf teilweise dringende Operationen warten. Insbesondere die Notaufnahmen und Krebsbehandlungen verursachen in nahezu allen Krankenhäusern des Landes sehr große Probleme, was sich insbesondere durch einen Personalmangel und durch gestrichene Betten erklärt. Bereits im Jahre 2006 ging die konservative Regierung des Landes mit dem Versprechen an die Urnen die Wartezeiten abzuschaffen.

Schweden - Tourismus
Nach den Verkaufszahlen von ticket.se hat sich das Reiseverhalten der Schweden dieses Jahr zu Ostern stark geändert, denn es steht nicht mehr Gran Canaria an erster Stelle der Reiseziele, sondern die zudem steigende Anzahl der schwedischen Touristen wählt dieses Jahr Hauptstädte als Osterziel. Vor allem europäische Hauptstädte ziehen dieses Jahr sehr viele Schweden an, allen voran natürlich London, Paris, Rom und Berlin. Aber auch Antalya und Ney York liegen zu Ostern sehr hoch auf der Liste.

Schweden - Kirche
Auch die schwedische Kirche scheint den Politikern auf der Spur zu folgen und zeigt einen Neigung zu Luxus, denn ausgerechnet während der Fastenzeit lud der Stift in Stockholm im Gyllene Salen des Stadshuset seine Priester und verantwortlichen Direktoren zu einem Fest ein. Die Rechnung für die 250 Teilnehmer lag bei über 337.000 Kronen, also knapp 1400 Kronen pro Teilnehmer. Der Preis erklärt sich natürlich aus der Wahl des Saales und den Krebsen mit Chablis und anderen erlesenen Gerichten des Tages. Mit dieser Extravaganz wird die Svenska Kyrkan allerdings kaum Mitglieder halten können, die diesen Luxus finanzieren mussten.

Schweden - Gesellschaft
Erstmals hat der schwedische Strafvollzug für Frauen den Hintergrund der weiblichen Strafgefangenen untersucht. Die Studie zeigt, dass rund 60 Prozent der Gefangenen ein Trauma in der Kindheit hatten, insbesondere häusliche Gewalt und Vergewaltigung, und die Hälfte der im Gefängnis sitzenden Frauen von Drogen abhängig war. Die Erkenntnisse der Studie sollen nun die speziellen Bedürfnisse und den Hintergrund dieser Frauen im Strafvollzug integrieren.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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