torsdag, april 10, 2014

Nachrichten vom 10. April 2014

Schweden - Politik
Als der schwedische Wirtschaftsminister Anders Borg gestern das Frühjahrsbudget vorstellte, konnte man diesem deutlich entnehmen, dass es auf die Parlamentswahlen zugeht, denn alle Maßnahmen gelten sicherheitshalber erst nach den Wahlen im September, wobei Borg auch erneut, wenn auch unter gewissen Vorbehalten, einen Aufschwung spürt, der zum Abbau der Arbeitslosigkeit führen wird, spätestens ab 2017, so dass diese 2018 nur noch bei sechs Prozent liegen soll. Seine Vorschläge zur Schulbildung und Gesundheit brachten allerdings nichts Neues und werden von der Opposition als völlig wirkungslos bezeichnet.

Schweden - Politik
Der rumänische Minister Eugen Teodorovici widersprach gestern sehr deutlich der schwedischen Aussage, dass die Verhandlungen zwischen Rumänen und Schweden hinsichtlich der Zukunft der Roma abgebrochen worden seien. Auch wenn der Minister versichert, dass von rumänischer Seite nie eine Verhandlung mit einem europäischen Land abgebrochen würde, so sagt er gleichzeitig, dass das Problem der Roma kein rumänisches, sondern ein gesamteuropäisches Problem sei und er geht mit keinem Wort darauf ein, dass Rumänien bisher gerade einmal ein Drittel der für diesen Zweck bereitgestellten Europagelder abgerufen hat und davon nur ein kleiner Teil für die Verbesserung der Lage der Roma in Rumänien verwendet wurde.

Schweden - Wirtschaft/Ernährung

Als erste schwedische Warenkette teilte gestern die Kette Coop mit, dass es in Zukunft in ihren Häusern keine Eier mehr von Käfig-Hühnern geben wird. Sämtliche Eier, die Coop demnächst zum Verkauf anbietet werden entweder von freilaufenden Hühnern oder ökologischen Landwirten kommen. Als Ursache gibt die Geschäftsführung an, dass der Verkauf von ökologischen Eiern bei Coop im vergangenen Jahr um 15 Prozent anstieg und Eier aus der Käfighaltung kaum noch gefragt sind. Da es sich bei Coop jedoch um rund 700 Läden über ganz Schweden verteilt handelt, wird die Umstellung nur stufenweise vor sich gehen.

Schweden - Immobilien
Nach den neuesten Statistiken zeigt die schwedische Bevölkerung immer weniger die Neigung Immobilienkredite auch zu amortisieren. In den Großstädten Schwedens ist es gerade einmal die Hälfte der Kreditnehmer, die mehr als die Bankzinsen bezahlen. Ausschließlich in Nordschweden findet man eine andere Einstellung, denn dort sind es immerhin rund 80 Prozent an Wohnungseigentümern mit Immobilienkrediten, die auch an das Amortisieren denken. Da man in Schweden lediglich die Zinsen an die Banken bezahlen muss, rechnet die Mehrheit der schwedischen Eltern mit Immobilien damit, dass später ihre Kinder die gesamten Hausschulden übernehmen werden.

Schweden - Gesundheit
Eine Studie des Karolinska Instituts unter 29.000 Frauen, die 20 Jahre lang von den Forschern überwacht wurden, belegt, dass bei Frauen, die jede Sonne vermeiden, die frühe Sterblichkeit doppelt so hoch ist wie bei Frauen, die sich regelmäßig der Sonne aussetzen. Das Problem der Schweden ist dabei jedoch, dass die Angst vor Hautkrebs einen Teil der Frauen davon abhält in die Sonne zu gehen, was wiederum zu einem Mangel an Vitamin D führt. Nur wenige Frauen des Landes sind bisher über die positive und negative Einwirkung von Sonnenbestrahlung ausreichend informiert.

Schweden - Medizin
Die letzte Arzneimittelreform der schwedischen Regierung zeigt für Patienten, die verschreibungspflichtige Medikamente benötigen, ausschließlich negative Folgen, da die Ärzte nun nicht mehr wissen welche Medikamente in die Höchstkostengarantie eingehen und die Hersteller billige Medikament teilweise vom Markt verschwinden lassen. Das Ergebnis davon ist, dass Patienten im vergangenen Jahr Medikamente in Höhe von knapp 130 Millionen Kronen aus eigener Tasche bezahlen mussten, da es Apotheken bei verschreibungspflichtigen Medikamenten nicht erlaubt ist ein teures und privat zu bezahlendes Medikament gegen ein anderes mit der gleichen Wirkung auszutauschen.

Schweden - Medizin
Seit fünf Jahren werden im Västra Götaland landesweit am meisten Antidepressiva verschrieben, gemessen an der Zahl der Einwohner. Im vergangenen Jahr bedeutete dies, dass die Ärzte der Region 35.000 Tagesdosen an Antidepressive verschrieben haben, knapp 10.000 mehr als die Ärzte in Stockholm. Da bisher nicht untersucht wurde, ob die Ärzte im Västra Götaland leichtfertig mit Antidepressiva umgehen oder die Bevölkerung tatsächlich häufiger unter Depression leidet als jene in anderen Regionen, stehen die Gesundheitsämter in dieser Frage noch vor einem Rätsel.

Schweden - Media
Die private Fernsehanstalt TV4 gab gestern bekannt, dass nach Ostern sämtliche lokale Nachrichtensendungen eingestellt werden und bis zu 160 Mitarbeiter die Kündigung erhalten werden. Während 13 lokale Redaktionen von TV4 ganz niedergelegt werden, sollen die verbleibenden neun zentral gelegenen Redaktionen sich vor allem auf nationale Nachrichten verlegen. Während die Geschäftsleitung von TV4 von einem fortschrittlichen Denken spricht, sehen Mediaexperten, dass damit die Berichtserstattung auch im Fernsehen an Qualität verlieren wird und auf Stockholm zentriert wird.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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