onsdag, september 05, 2012

Nachrichten vom 5. September 2012

Schweden - Politik
Nachdem nun auch die Grünen Schwedens die Senkung der Firmensteuern befürworten, hat die Regierung in diesem Punkt eine breite Mehrheit. Die Grünen schlagen dabei vor die Firmensteuer von 26,3 Prozent auf 25,3 Prozent zu senken und damit dem europäischen Niveau anzupassen, da dies die schwedische Wirtschaft konkurrenzfähiger macht. Weiterhin schlagen die Grünen für das kommende Jahr einen Innovationsfond in Höhe von einer Milliarde Kronen vor, der Firmen helfen soll sich auf umweltfreundliche Produktionsmethoden umzustellen.

Schweden - Politik
Die schwedische Regierung will in den kommenden vier Jahren 8,1 Milliarden Kronen in die Arbeitsbeschaffung für Jugendliche setzen, was zu über 18.000 neuen Ausbildungsplätzen führen soll. Das Geld soll insbesondere in sogenannte Lehrlingsausbildungen fließen und in die Unterstützung von Unternehmen, die jugendliche Langzeitarbeitslose beschäftigen. Parallel dazu sollen auch zusätzliche Ausbildungsplätze für Erwachsene und 4200 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden.

Schweden - Wirtschaft
Nachdem Möbel aus Spanplatten in den Ikea-Möbelhäusern immer schlechter abgesetzt werden, hat nun Swedwood Tibro, ein Unternehmen des Ikea-Konzern, allen 221 Angestellten die Kündigung angekündigt, da die Firma geschlossen wird. Parallel dazu wird auch Swedwood Älmhult 20 Prozent der Angestellten wegen zurückgehender Nachfrage entlassen. Swedwood gehört zur Ikea Industry Group und beschäftigt in zehn verschiedenen Ländern insgesamt 16.400 Personen.

Schweden - Verkehr
Am 15. Oktober wird die schwedische Eisenbahn keine Fahrscheine mehr in den Zügen verkaufen, was bedeutet, dass jemand, der ohne gültigen Fahrschein zusteigt, eine Strafe von bis zu 1900 Kronen bezahlen muss. Nach der Eisenbahngesellschaft SJ werden gegenwärtig nur ein Prozent der Fahrscheine in den Zügen verkauft, wobei dieser Verkauf, nach Aussagen von SJ, zu umständlich und extrem zeitaufwendig ist. Wer daher in Zukunft in kleineren Orten wohnt und kein Handy oder einen Computer für den Kauf eines Fahrscheins benutzen kann, muss sich erst in eine größere Ortschaft begeben, wo man Fahrschiene in Automaten ziehen kann.

Schweden - Verkehr
Nach einer Studie des Forschungsinstituts VTI könnte ein Großteil der Unfälle von Fahrradfahrern verhindert werden wenn die Städte Fahrradwege besser unterhalten würden. Bei 80 Prozent der Unfälle bei Fahrradfahrern sind keine anderen Verkehrsteilnehmer beteiligt, sondern die Ursache liegt an hohen Kanten an Fahrradwegen, an plötzlichen Löchern und anderen Fehlern der Fahrradwege. Täglich werden in Schweden 25 Fahrradfahrer durch einen Sturz so schwer verletzt, dass sie das Krankenhaus aufsuchen müssen.

Schweden - Gesundheit
Das Amt für Strahlungssicherheit stellte bei einer geplanten Kontrolle fest, dass 45 Prozent der Zahnkliniken, die ein sogenanntes Panoramaröntgen unternehmen, keine Genehmigung für diese Art von Röntgen haben und daher auch nicht über die entsprechende Ausbildung verfügen. Von 2011 bis heute wurden daher etwa 800 Patienten Gefahren ausgesetzt, weil sich eine so hohe Anzahl an Zahnkliniken nicht an die gesetzlichen Bedingungen und Vorschriften des Landes hält.

Schweden - Arbeitswelt
Die schwedische Kommission für Arbeitsschutz stellt in seiner letzten Studie fest, dass gleiche Arbeitsschäden bei Männern und Frauen von den Versicherungen sehr unterschiedlich bewertet werden. In der Regel werden Schäden bei Frauen grundsätzlich weniger ernst genommen als bei Männern. Die Kommission schlägt daher vor eine Liste mit den Schäden zu erstellen, damit die individuelle Bewertung durch die Versicherungen entfällt, sondern nur noch der Schaden und seine Folgen von Bedeutung sind.

Schweden - Arbeitswelt
Die schwedische Regierung will auf jeden Fall verhindern, dass Europa eine 40-prozentige Quote für Frauen in den Chefetagen und Aufsichtsräten von Firmen vorschreibt, da dieses Problem national und ohne gesetzliche Vorlage geklärt werden muss. Das Land der Gleichstellung, das in diesem Bereich bereits heute weit hinter vielen anderen europäischen Ländern hinterherhinkt, kann jedoch in Europa überstimmt werden und muss dann mit Sanktionen rechnen, sollte die Quotierung nicht auch in Schweden umgesetzt werden.

Schweden - Ausbildung
Das schwedische Schulamt kritisiert die Regierung für den Vorschlag Nachhilfeunterricht mit Steuererleichterungen zu belegen, statt die Schule für die persönliche Unterstützung von schwachen Schülern mehr zu fördern, da private Nachhilfe lediglich dazu führt, dass finanzkräftige Familien sich Nachhilfe leisten können während finanzschwache Familien dann noch weiter ins Hintertreffen geraten. Auch das Finanzamt bezweifelt, dass dieser Vorschlag das gewünschte Ziel bringt und verweist darauf, dass bereits heute in Unterstufen steuerbegünstigte Nachhilfe gegeben wird, da die entsprechenden Unternehmen nicht Nachhilfe auf die Rechnung schreiben, sondern lediglich Kinderwacht berechnen.

Schweden - Umwelt/Politik
Eine Studie des schwedischen Wetteramtes SMHI belegt, dass das Problem des Feinstaubs sich in Schweden bis zum Jahr 2020 bedeutend erhöhen wird und Schweden damit das vorgegebene Umweltziel weit verfehlen wird. Umweltministerin Lena Ek widerspricht dieser Aussage und nennt eine Zahl von Maßnahmen, die lediglich umgesetzt werden müssen, damit man 2020 in Schweden nur noch eine gesunde Luft findet. Sie spricht dabei davon Buslinien von viel befahrenen Straßen zu verbannen, Spikes weitgehend zu verbieten und auf umweltfreundlichen Brennstoff zu setzen, Bereiche, die bisher in Schweden noch in den Kinderschuhen stecken und den Widerstand der Bevölkerung bewirken werden.

Schweden - Gesellschaft
Nach einer Studie der Stockholmer Universität sind 60 Prozent der Angestellten in Kneipen als Risikogruppe für eine Alkoholabhängigkeit zu betrachten, da sie weitaus mehr trinken als gesundheitlich geraten. Besonders auffallend ist bei der Studie, dass Frauen unter 30 die gefährdetste Gruppe ist, da 82 Prozent unter ihnen knapp unter dem Stadium eines Alkoholabhängigen liegen. Die Gesamtstudie findet man im Scandinavian Journal of Public Health.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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