söndag, april 29, 2012

Nachrichten vom 29. April 2012

Schweden - Politik
Nach der Kritik, dass Telia Sonera Diktaturen bei der Überwachung von Regimekritikern unterstützt, bekommt das Unternehmen nun von der Regierung Schwedens Unterstützung, denn mehrere Politiker der Moderaterna erklären, dass Telia Sonera mit ihrer Arbeit die Freiheitsbewegungen in Diktaturen unterstützt, da Kommunikation zu den wichtigsten Mitteln gehört, die gegen Diktaturen angewandt werden können, wie bereits der Arabische Frühling zeigte. Allerdings zeigen die Politiker damit vor allem, dass sie wenig über die Arbeit einer diktatorischen Regierung wissen und Finanzen über jedes Freiheitsdenken setzen.

Schweden - Politik/Kernkraft
Auch wenn die schwedische Regierung bisher das Gegenteil behauptete und die Kernkraft Schwedens ausgebaut wird, beweist eine Untersuchung des Göteborger SOM-Instituts, dass sich die Einstellung der schwedischen Bevölkerung zur Kernkraft nach dem Unglück in Fukushima maßgeblich geändert hat. Gegenwärtig wollen 44 Prozent aller Schweden aus der Kernpolitik aussteigen und die Reaktoren baldmöglichst schließen und nur noch 35 Prozent fordern den Ausbau der Kernkraft, bzw. den Neubau eines Kraftwerks sobald eines der existierenden endgültig abgeschaltet werden muss.

Schweden - Arbeitswelt
Nachdem die Stadt Stockholm Telia Sonera damit drohte 40.000 Verträge zu kündigen, sollte das Unternehmen nicht mehr auf Menschenrechte achten, wird nun bekannt, dass sich die Stadt selbst wenig um Menschenrechte kümmert, dann die Aufträge für Reinigungsbetriebe werden grundsätzlich an jene vergeben, die das billigste Angebot machen, ohne jedoch zu fordern, dass deren Angestellte auch nach Tarif bezahlt werden müssen. Obwohl eine Reinigungsfirma, die weniger als 220 Kronen pro Stunde berechnet, nicht in der Lage ist ihrem Personal auch nur 18.000 Kronen im Monat zu zahlen, bekam eine Firma den Zuschlag, die nur 180 Kronen pro Stunde berechnet, also auch nur weniger als 14.000 Kronen pro Monat an seine Angestellten bezahlen kann.

Schweden - Arbeitswelt
Auch wenn bereits am Montag die Tarifverträge zwischen den öffentlichen Angestellten und öffentlichen Arbeitgebern, die rund 700.000 Angestellte betreffen, ablaufen, ist bisher keinerlei Einigung in Sicht und ein Arbeitskampf mit Streik könnte die Folge sein. Die Gewerkschaften fordern eine Gehaltserhöhung von mindestens 2,6 Prozent, was gerade einmal der Inflationsrate des Jahres 2011 entspricht, während die Arbeitgeber, trotz hoher Gewinne im letzten Jahr, weitaus weniger bezahlen wollen. Ein weiterer Streitpunkt ist die Forderung der Gewerkschaft von gleichen Löhnen für weibliche und männliche Angestellte.

Schweden - Unterricht
Der irakische Botschafter in Stockholm hat bei der schwedischen Regierung den Antrag auf die Einrichtung von irakischen Schulen in Schweden gestellt, die bis zur Hochschulreife führen sollen. Der Unterricht soll ausschließlich in Arabisch stattfinden und sich an Kinder aus irakischen Familien wenden. Die Kosten für diese Schulen will der Irak übernehmen. Gegenwärtig wohnen etwa 250.000 Personen mit irakischem Herkunft oder Verbindung in Schweden.

Schweden - Unterricht
Auch in der nationalen Internatschule in Sigtuna stehen die Zeichen auf Sturm, nachdem sich zeigte, dass Übergriffe nicht nur in der Lundbergsskolan an der Tagesordnung waren, sondern auch in der Grennaskolan in Sigtuna, wo in den letzten Tagen mehrere Schüler festgenommen wurden, weil sie Mitschüler schwer misshandelten. Das Schulamt will nun die Vorfälle in der Schule genauer untersuchen um die bekannt gewordenen Probleme grundsätzlich zu unterbinden.

Schweden - Gesellschaft
Eine Untersuchung der Tageszeitung SvD belegt, dass in kaum einem anderen Haushalt Europas so hohe Stromkosten entstehen wie in Schweden. Im Durchschnitt zahlt ein schwedischer Haushalt mittlerweile rund 20 Prozent des Nettoeinkommens für Elektrizität, wobei dies natürlich nicht nur an den steigenden Stromkosten liegt, sondern auch dem relativ hohen Verbrauch der Bevölkerung und der Tatsache, dass über Jahre hinweg der Einbau von elektrischen Heizungen steuerlich begünstigt wurde. Nach der Untersuchung bezahlt man in einer kleineren Villa gegenwärtig nahezu 30.000 Kronen pro Jahr an Strom.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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