söndag, april 10, 2011

Nachrichten vom 10. April 2011


Schweden - Politik
Der neue Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Håkan Juholt, beantwortete sechs Fragen des schwedischen Fernsehkanals SVT, die der Bevölkerung einen Einblick in die zukünftige Politik der Partei bieten. Håkan Juholt ist für die Abschaffung der Monarchie in Schweden, will die Lizenzjagd auf Wölfe aufrecht halten und die Steuern auf Benzin erhöhen. Er plant dagegen kein Gesetz gegen das Tragen der Burka in Schulen, will den Euro nicht einführen und die Elternversicherung nicht zwischen den Eltern aufteilen.

Schweden - Wirtschaft
Die schwedischen Unternehmen Vattenfall und E.ON haben, zusammen mit zwei weiteren Anbietern von Strom aus Kernkraftwerken, die Zahlungen für deutsche Ökofonds eingestellt, was insgesamt einer Summe von 2,7 Milliarden Kronen entspricht. Ursache dafür ist der Vertragsbruch Deutschlands, das nun, nach dem Unglück in Fukushima, die Kernkraft-Politik neu überdenken will. Die Stromgesellschaften zwingen mit dieser Maßnahme deutsche Politiker wieder an den Verhandlungstisch.

Schweden - Wirtschaft
Nach einer Statistik der Lantmäteriet kaufen immer mehr Norweger Miethäuser in Schweden. Bereits heute besitzen sie 468 Miethäuser in ihrem Nachbarland, wobei 269 der Miethäuser erst nach dem Januar 2006 gekauft wurden. Norwegische Investoren suchen ihre Objekte überwiegend in Västra Götaland, Jämtland und Värmland.


Schweden - Gesundheit
Das schwedische Arzneimittelamt untersucht gegenwärtig 135 Fälle, in denen Kindern kurs nach einer Impfung gegen die Schweinegrippe an Narkolepsie erkrankten. In der gegenwärtigen Lage weiß man nicht, wie viele Kinder in Schweden tatsächlich betroffen sind, aber sicher ist, dass die Impfung mit Pandemrix das Risiko bei Kindern bedeutend erhöht. Ähnliche Fälle wurde mittlerweile auch in Frankreich festgestellt. Der alternative Impfstoff Panenza führte dagegen mit Sicherheit nicht zu Narkolepsie-Faällen. Schweden will daher am kommenden Montag bei einem Treffen in London beantragen, den Impfstoff Pandemrix aus der Liste der in Europa zugelassenen Impfstoffe zu streichen.


Schweden - Umwelt
Bis 2012 muss jede Gemeinde Schwedens einen Plan vorweisen, wie sie gefährliche alte Mülldeponien entsorgen, damit der Umwelt kein weiterer Schaden zugefügt wird. Dennoch findet man allein im Raum Stockholm 120 alte Deponien, die heute teilweise mit Gras überwachsen sind, aber extrem hohe Werte an Arsenik, Blei, Kupfer, Zink und anderen gefährlichen Stoffen aufweisen, wo allein eine Handvoll Erde, die ein Kind in den Mund steckt, zu gesundheitlichen Schäden führen kann. In ganz Schweden wurden bisher bereits über 1000 alte „verborgene“ Deponien gezählt, die eine bedeutende Gefahr darstellen und entsorgt werden müssen.

Schweden - Umwelt/Natur
Nach einer Untersuchung der schwedischen Landwirtschaftsuniversität hat sich der Bestand an Vielfraßen, einem der vier Raubtiere Schwedens, in den letzten zehn Jahren erholt. Nach einer Schätzung der Universität leben nun zwischen 600 und 700 Tiere im nördlicheren Teil Schwedens. Nächste Woche wird die schwedische Regierung einen ersten Teilrapport zur zukünftigen Politik und dem Status der schwedischen Raubtiere veröffentlichen.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.
Copyright: Herbert Kårlin

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