Nachrichten, 2. September

Schweden - Politik
Das Nobelkomitee in Stockholm hat sich dieses Jahr dazu entschieden nicht nur Jimmie Åkesson, den Vorsitzenden der Schwedendemokraten, zu den Nobelfestlichkeiten einzuladen, sondern auch die Botschafter Russlands, Weißrusslands und des Iran, was nun dazu führte dass mehrere Parteiführer bereits die Einladung absagten und nur Ebba Busch, die Vorsitzende der Christdemokraten unmittelbar ihre Teilnahme erklärte. Selbst Jimmie Åkesson vertritt die Meinung dass alle Politiker, die an die Demokratie und menschliche Rechte glauben, nicht teilnehmen sollten, sollte nicht zumindest Russland ausgeladen werden.

Schweden - Wirtschaft
Die Krise für Restaurantbetriebe wird in Schweden auch in den kommenden Monaten fortsetzen, da die Bevölkerung des Landes sich den Besuch von Restaurants immer seltener leisten kann.  Nahezu 500 Restaurants Schwedens mussten dieses Jahr bereits den Konkurs anmelden, und mehrere hunderte können noch diesen Herbst zum gleichen Schritt gezwungen sein. Der negative Trend dürfte kaum aufzuhalten sein, da geringere Einnahmen zu Einsparungen beim Personal und bei Zutaten führt, und dies wiederum den Service verschlechtert und noch weniger Besucher angezogen werden.

Schweden - Wirtschaft
Erstmals nach Monaten konnte das skandinavische Flugunternehmen SAS wieder aufatmen, denn zwischen Mai und Juli machte das Unternehmen, nach mehreren Quartalen mit Verlust, wieder einen Gewinn von rund 457 Millionen Kronen. Der erste Gewinn seit dem Jahr 2019 ist vor allem darauf zurückzuführen dass in den Monaten Mai bis Juli nahezu sieben Millionen Passagiere zu verzeichnen waren. Dieser Gewinn führte auch dazu dass die Aktien von SAS um 21 Prozent nach oben gingen. Allerdings könnte der Gewinn nur vorübergehend sein, da die steigenden Treibstoffpreise und die schwache Krone sehr schnell erneut zu Verlusten führen können.

Schweden - Arbeitsmarkt
Der Gewerkschaftsbund LO und die schwedischen Wirtschaftsverbände appellieren an die Regierung mehr Geld in den Arbeitsmarkt zu setzen, insbesondere aber in die Unterstützung in der Erwachsenenbildung, da in den kommenden Jahren sehr viele spezialisierte Arbeitskräfte benötigt werden, die man insbesondere durch Fortbildung finden könne. Außerdem kritisieren der Gewerkschaftsbund LO und die Wirtschaft die Regierung dafür dass sie bis heute nicht über die Maßnahmen für Langzeitarbeitslose entschieden haben, oder auch die Gruppe an Erwachsenen, die keine Ausbildung haben und auf der Suche nach einem Arbeitsplatz sind.

Schweden - Umwelt
Forschungsergebnisse zeigen sehr deutlich dass die Gletscher am Kebnekajse, dem höchsten Berg Schwedens, seit rund 20 Jahren immer schneller schmelzen, was die Forscher als sehr beunruhigend sehen. Auch wenn die Messungen für dieses Jahr noch nicht abgeschlossen sind, so befürchten die Gletscherforscher dass auch dieses Jahr wieder ein katastrophales Ergebnis zu melden sei, da auch die Schneefälle geringer werden, die kälteste Zeit immer kürzer wird und der Schnee immer kürzere Zeit liegen bleibt, was sich auch auf die Wasserreservoire des Landes auswirkt.

Schweden - Umwelt/Jagd
Der Verband der Jäger Nordschwedens fordert die Jäger des gesamten Gebietes auf dieses Jahr weitgehend auf das Erlegen erwachsener Elche zu verzichten, da man während der letzten Jahre zu viele erwachsenen Elche gejagt hätte und der Bestand daher stark rückläufig sei. Auch wenn es im nördlichen Teil Schwedens beliebt ist möglichst große Elche zu erlegen, so appelliert der Jägerverband an die Mitglieder dieses Jahr maximal 50 Prozent erwachsene Elche zu erlegen, sonst aber Jungtiere zu schießen.

Schweden - Gesellschaft
Sozialarbeiter Schwedens weisen auf ein sehr großes Problem bei Frauen hin, die ihre Familien auf Grund von Ehrengewalt verlassen und eine neue Identität annehmen, da diese Frauen in der Isolation leben müssen, da sie kaum persönliche Kontakte haben und es kein Programm gebe das ihnen helfen könne. In sehr vielen Fällen führt dieses Problem dazu dass diese bedrohten Frauen zurückkehren zu ihren Familien, um dann noch  mehr unterdrückt, oder auch ermordet zu werden.

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