lördag, september 22, 2018

Nachrichten, 22. September 2018

Schweden - Politik
Gestern Nachmittag gaben die vier bürgerlichen Parteien Schwedens bekannt dass sie Andreas Norlén als Sprecher des Reichstags nominieren und stellten damit einige Weichen, denn sie lehnen damit ein Übereinkommen mit den Sozialdemokraten ab und akzeptieren einen Schwedendemokraten als Vice-Reichstagssprecher, obwohl sie der nationalistischen Partei bei den Ausschüssen keinen Einfluss geben wollen. In der Tat rechnen nun jedoch Moderaterna und Christdemokraten mit einer rechten, von den Sverigedemokraterna gestützten Regierung und dem Amt des Ministerpräsidenten. Nicht bekannt ist indes welche Zugeständnisse die bürgerlichen Parteien der nationalistischen Partei machten, die ohne entsprechende Absprache, die Pläne der bürgerlichen Allianz zu Nichte machen kann.

Schweden - Politik
Nach einer Meinungsumfrage des Instituts Novus kamen die Grünen Schwedens nur durch sogenannte taktische Wähler ins Parlament, da die Unterstützung aus tatsächlichen Grünen-Wählern nicht für die Vier-Prozent-Grenze gereicht hätte. Der Erfolg der Grünen ging damit zu Lasten der Sozialdemokraten und der Linken, die einen gemeinsamen linken Block, inklusive der Grünen, im Reichstag sehen wollten, da sonst zu befürchten war dass der rechte Block die Regierung problemlos übernehmen könne. Da es sich, nach Novus, um rund 20 Prozent an taktischen Stimmen handelte, haben die Grünen nun gerade noch eine Wählerunterstützung von etwa 3,5 Prozent, im Grunde also keinerlei politische Machtstellung mehr.

Schweden - Arbeitswelt
Nach dem Reichsverband schwedischer Lehrer hat sich die Gewalt und sexuelle Übergriffe gegen Lehrer während der letzten zehn Jahre verdoppelt, ohne dass man dabei die vermutlich hohe Dunkelziffer berücksichtigt. Während dies einerseits dazu führt, dass sehr viele jüngere Lehrer nach wenigen Jahren wieder abspringen, sieht der Verband auch eine mangelnde Führung der Schulen, da Direktoren in der Regel die Probleme nicht verfolgen oder bei der Polizei anzeigen, sondern eine Schweigekultur bevorzugen. Anderseits sieht der Verband der Lehrer auch wenige Chancen für eine Änderung, da Lehrer innerhalb der Gesellschaft kaum respektiert werden und juristisch gesehen Schüler mehr geschützt werden als Lehrer.

Schweden - Landwirtschaft/Ernährung
Obwohl Kartoffeln in Schweden schon jetzt etwa 30 Prozent mehr als im vergangenen Jahr kosten, berichtet der Staatsfunk Sveriges Radio davon, dass man diesen Winter mit einem Preis von etwa 20 Kilogramm pro Kilogramm Kartoffeln rechnen muss, also weitere Preissteigerungen zu erwarten sind. Die Ursache dafür ist allerdings nicht nur der vergangene trockenen Sommer, der zu einer geringeren Kartoffelente führte, sondern die schwedischen Landwirte haben ihre Großhandelspreise, unabhängig davon, in diesem Jahr auch verdoppelt, da sie bei den früheren Preisen ihre Existenz bedroht sahen. Diese Preiserhöhung wird die schwedische Bevölkerung sehr stark treffen, da Kartoffeln gewissermaßen zur traditionellen Grundnahrung gehören.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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