onsdag, maj 30, 2018

Nachrichten, 30. Mai 2018

Schweden - Politik
Die schwedische Regierung will am Ende 2019, also nach einem eventuellen Wahlgewinn, die Kinderehe in Schweden ganz verbieten und auch im Ausland geschlossene Ehen mit Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht mehr anerkennen. Die entsprechenden Ehefrauen werden ab diesem Zeitpunkt in Schweden auch nicht mehr bei ihren Partnern leben dürfen, zumindest so lange dadurch keine Probleme mit der Erbschaft entstehen oder die familiäre Situation keine Ausnahmeregelung fordert. Aber auch wenn das Gesetz die Hürde im Parlament nehmen sollte, so kann es auch gegen europäisches Recht verstoßen, da auch einige europäische Länder eine Eheschließung unter 18 Jahren genehmigen.

Schweden - Politik/Kriminalität
Im Kampf gegen die Kriminalität des Landes wollen die Sozialdemokraten die Regeln zur DNA-Abnahme ändern und ermöglichen eine weitaus breitere Schicht der Bevölkerung zur Abgabe einer DNA-Probe zu zwingen und die Ergebnisse auch länger zu archivieren, was bisher auf zehn Jahre begrenzt ist. Mit einem ausgedehnten DNA-Register hoffen die Sozialdemokraten Straftäter auf einfachere Weise identifizieren zu können, wobei sie dabei vergessen, dass dann auch an allen Tatorten nach dem DNA der Täter gesucht werden muss und eine hohe administrative Arbeit nötig wird, die die aktuelle Polizeistärke auf keinen Fall lösen kann.

Schweden - Politik/Gesundheit
Das Ziel der schwedischen Regierung, dass ab 2020 Krankengeld im Durchschnitt nur noch für maximal neun Tage ausbezahlt wird, führte bei der Versicherungskasse dazu, dass sich die Zahl der Personen, denen das Krankengeld gestrichen wurde, seit 2014 vervierfachte, aber auch einer größeren Menge an Antragstellern Krankengeld ganz verweigert wurde, und dies, obwohl sich weder Gesetze, noch Verordnungen änderten. Kurz vor den Wahlen beklagt nun Gesundheitsministerin Annika Strandhäll diese Entwicklung und gibt die Schuld ganz der Versicherungskasse, die selbstverständlich den Bedürftigen ihr Geld weiterhin ausbezahlen soll.

Schweden - Politik/Gesundheit
Ab 1. Juli des Jahres müssen alle Arbeitnehmer, die eine private Krankenversicherung abgeschlossen haben, die vom Arbeitgeber bezahlt wird, diese Leistungen versteuern. Da damit diese Zusatzleistung der Arbeitgeber für viele der rund 400.000 davon betroffenen Arbeitnehmer kaum noch von Interesse ist, befürchten Experten, dass viele in Zukunft auf diese Absicherung verzichten werden. Die schwedische Regierung rechnet indes damit, dass diese Steuern der Staatskasse jährlich eine Milliarde Kronen zusätzlich bringen soll. Der aktuellen rot-grünen Regierung wird mit dieser Besteuerung allerdings kaum neue Wähler finden, da vor allem Arbeiter von dieser Zusatzsteuer betroffen sind.

Schweden - Wirtschaft/Ausbildung
Obwohl in zahlreichen Branchen in Schweden dringend Fachkräfte gesucht werden, zeigt eine Analyse des Marketinginstituts IDC, dass sich die Arbeitgeber selbst extrem wenig um die entsprechenden Ausbildungen kümmern, sondern darauf hoffen dass Gymnasien, Hochschulen und das Arbeitsamt für die entsprechenden Ausbildungen sorgen, obwohl diese Ausbildungen weitaus genereller sein müssen und daher nicht immer den Bedürfnissen angepasst sind. Im IT-Bereich sind es gegenwärtig gerade einmal zwei Prozent der Unternehmer, die ihr Fachpersonal selbst ausbilden, in manch anderen Bereichen ist der Prozentsatz oft noch niedriger.

Schweden - Gesellschaft/Umwelt
Nach den neuen Zahlen der Organisation Avfall Sverige verursacht die schwedische Bevölkerung jedes Jahr mehr Abfall. Im Jahre 2017 handelte es sich im statistischen Schnitt um 473 Kilogramm pro Person, also weit über einem Kilogramm Abfall pro Tag. Bei einem Sechstel davon handelt es sich ausschließlich um Verpackungsmaterial und Zeitungen, und knapp die Hälfte des Abfalls besteht aus Lebensmittel und Restabfall, der in der normalen Mülltonne landet. Trotz permanenter Aufklärungsarbeit scheint das Abfallproblem die schwedische Bevölkerung wenig zu kümmern.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

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