söndag, september 20, 2015

Nachrichten, 20. September 2015

Schweden - Politik
Der schwedische Innenminister Anders Ygeman hat den Gesandten Marokkos zu sich beordert um mit ihm über das Problem der sogenannten Straßenkinder zu diskutieren, da die Mehrheit unter ihnen von Marokko aus nach Schweden kommt. Ygeman fordert den Gesandten auf dafür einzutreten, dass Marokko diese Kinder bei einer Ausweisung aus Schweden wieder aufnimmt und nicht mehr, wie bisher, erklärt, dass es ja nicht sicher sei, dass diese Kinder aus Marokko kämen und deswegen die Aufnahme verweigert und Schweden die Lasten auferlegt, zumal diese Kinder hier mehrheitlich kein Asyl bekommen können und daher oft in der Kriminalität landen.

Schweden - Politik
Das Staatsunternehmen Svenska Spel, das permanent von der Spielabhängigkeit eines Teils der Gesellschaft spricht und diese, zumindest verbal, bekämpft, will nun auch in Kaufhäusern und anderen öffentlichen Stellen die berüchtigten Spielautomaten Vegas aufstellen, angeblich als Test, zum einen um zu erfahren ob damit die Teilnahme an illegalen Spielen abnimmt, zum anderen um zu sehen wie die Bevölkerung auf diese Spielautomaten in Räumen reagiert in denen kein Alkohol ausgeschenkt oder verkauft wird. In der Tat geht es dem Staatsunternehmen allerdings darum möglichst hohe Gewinne zu machen, was der Bekämpfung der Spielabhängigkeit zuwider läuft.

Schweden - Politik
Während der letzten Tage kommen täglich rund 1200 Flüchtlinge in Schweden an die hier Asyl beantragen wollen und zusätzlich eine unbekannte Menge an Flüchtlingen, die nach Finnland oder Norwegen wollen. Da freiwillige Helfer und Hilfsorganisationen damit überlastet sind, fordern sie, dass sich der schwedische Staat auch um jene Flüchtlinge kümmert, die sich nur vorübergehend in Schweden aufhalten, was jedoch vom Ausländeramt und vom Sozialamt abgelehnt wird. Als Erklärung nennen die Verantwortlichen schwedische Gesetze, die es unmöglich machen dieser Gruppe an Personen in irgend einer Weise zu Hilfe zu kommen, weder mit einer Unterkunft, noch mit Essen oder anderen Leistungen.

Schweden - Wirtschaft
Um auch die muslimische Schicht Schwedens in ihre Läden zu locken, haben sich sowohl der schwedische Bekleidungsriese H&M als auch die Kaufhauskette Åhléns dazu entschieden in ihrer Werbung auch Modelle mit einem Hidschāb zu verwenden, eine Entscheidung, die von Seiten der Moslems begrüßt wird, aber auch eine sehr starke Kritik von anderen Seiten hervorrief, da der Hidschāb im allgemeinen als Zeichen der Unterdrückung der Frau gesehen wird. Die Geschäftsführung der beiden Ladenketten sind sich des Dilemmas bewusst, wollen jedoch herausheben, dass der Hidschāb mittlerweile ein Teil der schwedischen Gesellschaft ist und Frauen nicht von Mode ausgeschlossen werden sollen, nur weil sie einen Schleier tragen.

Schweden - Arbeitswelt
Nach den aktuellen Statistiken hat sich die Situation für Personen, die vom Arbeitsamt eine Ausbildung zur Wiedereingliederung ins Berufsleben erhalten, bedeutend verschlechtert, denn während 2005 noch 17 Prozent dieser Personen anschließend eine Arbeitsstelle fanden, war der Effekt im Jahre 2012 gleich Null und mittlerweile kann man bereits davon ausgehen, dass diese Ausbildungen von Wirtschaft und Industrie als negativ betrachtet werden und einen abschreckenden Effekt haben. Der Gewerkschaftsbund LO fordert daher eine Verbesserung dieser Ausbildungen und eine Aufwerten. Nach LO sollen auch Ausbildungen von über sechs Monaten finanziert werden oder der Besuch einer berufsbildenden Hochschule, was bisher nicht der Fall ist.

Schweden - Gesellschaft
In den letzten Tagen kamen in Haparanda jeweils zwischen 500 und 1000 Flüchtlinge an, die nach Finnland wollen, was die Hilfsorganisationen an die Grenze des Möglichen führt, da Finnland bei weitem nicht jeden Ankommenden ins Land lässt und am gestrigen Samstag von finnischen Demonstranten auch die wichtigste Straße nach Torneo gesperrt wurde. Es ist auch zu befürchten, dass ein geplanter Streik in Finnland alle ankommenden Flüchtlinge zu einem Zwangsaufenthalt in Haparanda zwingt, ohne dass dort genügend Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Aber auch in anderen Städten Schwedens werden Unterkünfte für Tranfertflüchtlinge knapp, da die Gemeinden dieser Gruppe keinerlei Hilfen bieten.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

Mit Stena Line nach Schweden

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