fredag, juli 05, 2013

Nachrichten vom 5. Juli 2013

Schweden - Politik
Auch am gestrigen Abend betonte der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt erneut, dass er die Jugendarbeitslosigkeit abbauen wird und unter seiner Regierung Arbeitsplätze entstehen werden. Neu war jedoch, dass Reinfeldt sich am Abend sehr deutlich gegen Fremdenhass und die Sverigedemokraterna aussprach und die achte Partei des Landes, die immerhin mittlerweile mehr Wähler anzieht als jene Parteien, die ihn bei der Regierungsallianz unterstützen, als unerwünscht bezeichnete, da diese Partei den Hass in ihr politisches Programm einführte. Er vergisst dabei sogar, dass einige seiner Entscheidungen während der laufenden Wahlperiode nur dank einer Unterstützung der verhassten Partei in die Wege geleitet wurden.

Schweden - Politik
Als die Linken Schwedens während der Almedalveckan ihren wichtigsten Punkt ihrer Politik erklärten, war es nicht erstaunlich, dass sie von dem Ausverkauf des Wohlfahrtstaates an Risikokapitalunternehmen sprachen. Jonas Sjöstedt, der Vorsitzende der Linken, fordert, dass es den Gemeinden und Regionen bedeutend schwerer gemacht werden muss Schulen, Pflegedienste oder Altersheime an Privatunternehmen verkaufen zu können. Sjösted nannte dabei einige der negativsten Beispiele bei denen die Steuerzahler beim Verkauf die Betrogenen waren.

Schweden - Politik
Carl Bildt machte gestern deutlich, dass Schweden das Eingreifen des Militärs in den politischen Prozess in Ägypten und in jedes andere Land grundsätzlich missbilligt, auch wenn die Mehrheit des Volkes hinter einem entsprechenden Eingriff stehen sollte. Er rät als Außenminister auch grundsätzlich davon ab eine Reise nach Ägypten zu planen, da man, in seinen Augen, mit jeder Art von Entwicklung dort rechnen kann und die Gewalt, vor allem in den Städten, das Land dominieren kann. Als ungefährlich betrachtet Bildt das Umsteigen im Flughafen in Kairo.

Schweden - Politik

Auch wenn die Moderaterna, die größte Partei der Regierungsallianz, das Volk mit Steuersenkungen zu den kommenden Wahlen locken will, zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Sifo, dass nur 14 Prozent der Schweden eine Steuersenkung als positiv betrachten, jedoch 82 Prozent der Bevölkerung bevorzugen dieses Geld in die Wohlfahrt zu stecken. Steuersenkungen wünschen sich vor allem die Sympathisanten der Christdemokraten, einer Gruppe, der das Wohlfahrtssystem des Landes relativ gleichgültig ist.

Schweden - Wirtschaft
Auch wenn der Geschäftsführer für den Internethandel des schwedischen Konzerns Coop noch im vergangenen Jahr davon sprach, dass ein jährliches Wachstum dieser Sparte von 25 bis 30 Prozent angestrebt wird, zeigt sich erneut, dass nur die Verluste steigen, die bisher bereits bei insgesamt 80 Millionen Kronen liegen. Allein im Jahr 2012 lag der Verlust bei 19,4 Milliarden Kronen, also 1,5 Milliarden höher als im Vorjahr. Auch im laufenden Jahr ist bisher kein Aufwärtstrend zu sehen, was jedoch vermutlich auch an der Preispolitik von Coop liegt, da mehrere Konkurrenten die gleichen Waren und Dienste preisgünstiger anbieten.

Schweden - Arbeitsmarkt/Politik
Während eines Seminars der Almedalenveckan auf Gotland bezeichnete die Sozialdemokratin Magdalena Andersson die Arbeitslosigkeit in Schweden als eine bedeutende Herausforderung. Gleichzeitig erklärte sie, dass es die Partei bei einem Wahlgewinn schaffen wird bis zum Jahr 2020 die geringste Arbeitslosigkeit Europas zu erreichen. Bei dieser Diskussion war jedoch sehr deutlich zu spüren, dass sie nur sämtliche bisherigen Argumente der Partei sammelte und damit eine Wahlpropaganda einleitete. Andersson betonte insbesondere, dass die aktuelle Politik darauf zielt, dass jemand ohne Hochschulreife zum Dauerarbeitslosen bestimmt wird.

Schweden - Umwelt
Nachdem sich in Schweden ein Parasit unter Lachsen und Forellen auf immer größere Gebiete ausdehnt, dürfen lebende Lachse und Forellen von Schweden bis auf weiteres nicht mehr exportiert werden. Von diesem Verbot sind jedoch nicht zum Verzehr vorgesehene bereits tote Fische betroffen. Diese Art der Parasiten waren bereits bei einigen Vogelarten aufgetreten, wurden nun jedoch in Schweden erstmals auch bei Fischen entdeckt. Allerdings weist das schwedische Lebensmittelamt auch darauf hin, dass auf Grund des Parasiten Lachs und Forelle entweder stark erhitzt oder tiefgefroren werden sollen, da dadurch der Parasit getötet wird.

Schweden - Umwelt
Obwohl die Anzahl der Imker in Schweden seit einigen Jahren wieder am steigen ist, ging auf Grund von Krankheiten und harten Wintern der Bestand an Bienen bereits um rund zehn Prozent zurück, was sich bereits heute als ökologisches Problem zeigt, da rund 60 Prozent der Nahrung des Landes wegen der nötigen Bestäubung auf die Existenz von Bienen angewiesen ist. Die schwedischen Imker weisen daher auch auf die Bedeutung von schwedischem Honig hin, denn nur eine steigende Nachfrage kann noch mehr Personen zur Imkerei ziehen, die für die Bestandserhaltung der Bienen notwendig ist.

Schweden - Umwelt
Auf Grund der feuchten Wärme in großen Teilen Schwedens zeichnet sich dieses Jahr durch eine sehr hohe Anzahl an Stechfliegen aus von dem nur der südlichste Teil des Landes und das Gebiet am Dalälven weitgehend verschont wird. Auch wenn viele Schweden hofften, dieses Jahr ein ruhiges Schnakenjahr zu erleben, so hat sich die Situation zum Sommerbeginn stark verändert, denn Fliegenforscher stellen sowohl im Värmland als auch in Nordschweden mehr Steckmücken fest als seit zehn Jahren.

Schweden - Gesellschaft
Nach einer Untersuchung des Meinungsforschungsinstituts Sifo wollen nur rund 20 Prozent der Schweden ein gleichmäßig geteiltes Sorgerecht für ihre Kinder, während die Mehrheit über die Verteilung dieser Zeit selbst entscheiden will. Allerdings hängt die Meinung auch sehr eng mit der Sympathie zu gewissen Parteien zusammen, denn während noch eine bedeutende Gruppe der Sympathisanten der Sozialdemokraten für eine gesetzliche Teilung des Sorgerechts sind, sind es unter den Sympathisanten der Zentrumspartei gerade einmal vier Prozent.

Weitere Information stehen der Presse unter Pressedienste und Presseinformationen zur Verfügung.

Copyright: Herbert Kårlin

Inga kommentarer:

Skicka en kommentar